Studie: Wenn Shoppen zur Droge wird

Kaufen gibt einen Kick: den fünfzigsten Lippenstift, das achtzigste Paar Schuhe, die zwanzigste Handtasche. Dinge, die eigentlich gar nicht gebraucht werden und zu Hause erst gar nicht ausgepackt werden, sondern gleich samt Einkaufssackerl in den Kasten wandern. Dinge, für die eigentlich gar nicht das Geld da ist.

Fast jeder/jede dritte Österreicher/in ist Kaufsucht gefährdet. Besonders betroffen sind Junge im Alter von 14 bis 24. Hier ist der Anteil der Gefährdeten weiter stark angestiegen. Das ergab eine aktuelle AK Studie über die Kaufsucht in Österreich, die das Institut Karmasin-Gallup Österreich für die AK durchführte. Es zeigt sich: Junge Frauen sind mit knapp zwei Drittel die gefährdeste Gruppe. Auch über alle Altersgruppen hinweg sind Frauen stärker Kaufsucht gefährdet als Männer.

Hinter der Kaufsucht stecken psychische Probleme wie Einsamkeit, Depressionen und Arbeitsleid. Kaufen wird dann als Belohnung für Stress, Anstrengungen oder frustrierende Erfahrungen gesehen. Das berichten Betroffene in einer von der AK eingerichteten Therapiegruppe. „Die Ursachen können bis in die Kindheit zurückgehen“, sagt AK Konsumentenschützer Karl Kollmann.

„Die Ergebnisse sind erschreckend“, schlussfolgert Kollmann. Die Folgen sind absehbar: Durch Kaufsucht kann sich sehr schnell die Schuldenspirale zu drehen beginnen. Kaufsucht Gefährdete brauchen Hilfe. Daher verlangt die AK mehr Prävention und Schutz für Kaufsucht gefährdete und verschuldete Konsumentinnen und Konsumenten.

AK Tipp: Nicht ungeplant einkaufen gehen!
Kollmann rät: „Kaufsucht gefährdete Verbraucher sollen nicht ungeplant einkaufen gehen. Sie sollen immer mit Bargeld zahlen und nur so viel Geld einstecken, wie sie für einen Einkauf brauchen. Keine Bankomat- oder Kreditkarte mitnehmen!“

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