Die „Matjes nordische Art“ machten das Urteil für die Zeitschrift test nicht eben leicht: Etliche Packungen enthielten sowohl appetitlich-zarten Fisch, als auch tranig-schleimige Filets.
Viele Produkte erhielten nur ein „befriedigend“. Nur zwei Marken befanden die Tester der Januarausgabe für „gut“.
Fanden die Tester den Matjes einer Marke „gut“, konnte die nächste Probe derselben Firma schon nur noch „ausreichend“ sein. Manchmal schwankte die Qualität sogar zwischen den Fischen in ein und derselben Packung.
Nur die Produkte von Friesenkrone und Woldemar enthielten durchgehend „guten“ Matjes. Mit Preisen von 13 bis 17 Euro pro Kilo waren sie deutlich teurer als die Matjes der der Discounter. Hier war das Kilo schon ab 3,80 Euro zu haben. Die Filets von Netto und Tip waren stellenweise gelb-braun verfärbt, die von Friedrichs teilweise leicht tranig oder sogar schleimig. Bei Penny war der Fisch nicht immer durchgereift. Viele Matjes lagen zerrissen oder gar ausgefranst in der Packung – zum Beispiel die Filets von Nadler.
Nicht nur die Fische, auch das Öl, in dem sie liegen, fiel negativ auf: In sechs Produkten fanden die Prüfer Weichmacher. In der Industrie werden DEHA und DEHP eingesetzt, um PVC weicher zu machen. Im Essen haben sie eigentlich nichts verloren. Weichmacher können die Fortpflanzungsfähigkeit sowie Leber und Nieren schädigen. Mit DEHA belastet waren die Produkte von Larsen und Lidl, DEHP fanden die Tester bei Marktkauf, Edeka, Nadler und Lisner. Die Konzentration der umstrittenen Stoffe hielt sich aber noch in Grenzen: Drei Milligramm am Tag im Körper eines Erwachsenen halten Experten für vertretbar. Dafür müsste man das Öl von drei Packungen austrinken. In den Fisch waren die Weichmacher nicht übergegangen.