Auch im Herbst und Winter können wir auf eine breite
Palette an Obst und Gemüse zurückgreifen, wie z. B. Äpfel,
Birnen, Walnüsse, Grünkohl, Rosenkohl. Chicorée, Schwarzwurzeln,
Steckrüben und Feldsalat. Wer sich derer reichlich bedient,
versorgt seinen Körper nicht nur mit essenziellen Vitaminen,
Mengen- und Spurenelementen sowie Ballaststoffen, sondern auch
mit bioaktiven Substanzen, den so genannten sekundären
Pflanzenstoffen.
Diese können wir zum Teil auch sehen, riechen
und schmecken: Die intensiven Farben von Obst und Gemüse sind ein
Zeichen für die große Menge an Flavonoiden und Carotinoiden, z.
B. Anthocyane in Rotkohl und beta-Carotin in Möhren. Für den
starken Geruch von Zwiebel und Knoblauch sind schwefelhaltige
Verbindungen, die Sulfide, verantwortlich. Das Aroma von Kümmel
und Pfefferminze wird durch Monoterpene verursacht. Curcumin ist
ein Polyphenol, das der Gelbwurz, dem Hauptbestandteil des
bekannten Currypulvers, Farbe und Aroma verleiht. Ihren
aromatischen Geschmack verdanken Senf und Kohl bestimmten
Glucosinolaten.
So verbinden die sekundären Pflanzenstoffe Genuss mit Gesundheit.
Ihnen werden vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen
zugeschrieben, die zu dem günstigen Einfluss einer pflanzlich
betonten Ernährung beitragen. Ein hoher Verzehr von Gemüse und
Obst sowie Vollkorn, Nüssen und Hülsenfrüchten steigert die
Aufnahme sekundärer Pflanzenstoffe und kann das Risiko für
bestimmte Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Krankheiten
senken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
schätzt, dass wir täglich ca. 1,5 g sekundäre Pflanzenstoffe mit
einer gemischten Kost aufnehmen. Eine konkrete Zufuhrempfehlung
ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht möglich. Vor allem
scheint das Zusammenspiel der verschiedenen sekundären
Pflanzenstoffe sowie die Kombination mit weiteren Inhaltsstoffen
pflanzlicher Lebensmittel wirksam zu sein. Isolierte Verbindungen
wirken häufig nicht bzw. negativ. Von ihrer Einnahme als
Nahrungsergänzungsmittel bzw. Extrakte aus Obst und Gemüse wird
daher abgeraten.