Stille Nacht nein, heilige Nacht ja. Die weihnachtlichen Feierlichkeiten in Valencia, Alicante und dem Rest der Region sind voller Trubel und Lebensfreude. Man feiert zusammen mit Verwandten, je zahlreicher und lauter, desto besser.
Die Adventszeit ist in Valencia und im restlichen Spanien weitestgehend unbekannt. So gibt es auch keine Adventskränze oder –kalender. Nichtsdestotrotz ist die Vorweihnachtszeit in Valencia nicht zu übersehen: Straßen, Wohnhäuser und Geschäfte werden weihnachtlich geschmückt und erstrahlen in festlichem Glanz unzähliger Lichter. Auch die zahlreichen Krippen, die in Kirchen und auf öffentlichen Plätzen aufgestellt werden tragen zur weihnachtlichen Stimmung bei. Auch Weihnachtsmärkte findet man im Lande Valencia.
Der 6. Dezember ist in Spanien zwar Feiertag, Nikolaus wird jedoch nicht gefeiert. An diesem Tag wurde 1978 die Constitución Española, die spanische Verfassung per Referendum von der Mehrheit der Bevölkerung angenommen und dieser Jahrestag wird zelebriert.
Die „Stadt der Wissenschaften und Künste“ in Valencia feiert am 16. und am 17. Dezember bereits zum sechsten Mal das „Weihnachtsfestival“ mit vielen verschiedenen Veranstaltungen. Unter anderem werden dem Besucher Theatervorstellungen, Workshops und eine Schlittschuhbahn geboten. Der Eintritt ist gratis.
Manch einer bekommt sein „dickstes“ Geschenk bereits am 22. Dezember bei der „Lotería de Navidad“, der Weihnachtslotterie. Fast alle Spanier nehmen an dieser Lotterie teil, denn insgesamt werden 2,1 Mrd Euro ausgespielt. Neben dem Hauptgewinn „el Gordo“ (der Dicke) gibt es unzählige kleine Gewinne. In der dreistündigen Fernsehziehung werden die Gewinnzahlen traditionell von einem Kinderchor vorgesungen. Die Lose haben eine fünfstellige Nummer mit jeweils 195 Serien. Der Hauptgewinn für ein ganzes Los ist zwei Millionen Euro. Es werden also 195 mal 2 Millionen Euro verteilt. Viele Spanier teilen sich ein Los, denn ein ganzes kostet immerhin 200 Euro. Angesichts der Gewinnsumme gilt diese Lotterie als größte der Welt.
Heiligabend wird am 24. Dezember traditionell mit der Familie bei einem großen Festessen gefeiert. Eine bestimmte Speise gibt es nicht, sicher ist jedoch, dass die weihnachtliche Tafel vor Speisen nur so überquillt. Beliebt sind ein mit Kastanien oder Früchten gefüllter knuspriger Truthahn, Braten oder Fisch. Besonders Liebhaber von süßen Leckereien kommen auf ihre Kosten- turrones, polvorones und Marzipan, lassen die Herzen kleiner und großer Naschkatzen höher schlagen.
Turrón wird aus Mandeln, Honig und Zucker hergestellt und zu länglichen Tafeln verarbeitet. Diese Süßigkeit hat arabische Wurzeln und erreichte Spanien vermutlich zu Zeiten der Mauren. Besonders berühmt für die Turrónherstellung in allen nur denkbaren Varianten sind die Städte Alicante und Xijona im Lande Valencia. Das Wort „Polvorones“ stammt vom spanischen Wort „polvo“ (Staub) ab und ist kennzeichnend für die leicht bröselige Konsistenz dieser Spezialität.
Gläubige besuchen danach die „Misa del Gallo“, die Hahnenmesse, da der Hahn einer Legende nach der erste Verkünder der Geburt Jesus gewesen sein soll. Sie findet um Mitternacht statt. Geschenke gibt es am 24. Dezember allerdings keine, die kommen erst mit den Drei Heiligen Königen am 5. Januar an und werden am 6. Januar verteilt.
Am 25. Dezember gibt es einen weiteren Festschmaus und am 26. wird bereits wieder gearbeitet, denn einen zweiten. Weihnachtsfeiertag gibt es in Spanien nicht.
Am 28. Dezember sollte man vorsichtig sein und nicht alles glauben, was einem erzählt wird. Selbst den Nachrichten in Fernsehen und Radio ist dann nicht zu trauen. Am „Día de los innocentes“, dem „Tag der unschuldigen Kinder“ ist man wie bei uns am ersten April vor Späßen aller Art nicht gefeit.
Am 6. Januar, dem „Tag der Heiligen Drei Könige“ erfolgt nun endlich die Bescherung für die Kleinen und Großen. Bereits einen Tag zuvor erreichen die „Reyes Magos“, Melchior, Kaspar und Balthasar. Besipielweise den Hafen von Valencia und ziehen in festlichen Wagen durch die Stadt, wie auch im restlichen Spanien. In der folgenden Nacht werden die Geschenke dann „ausgeliefert“ und am Morgen des 6. Januars ausgepackt.
Beendet werden die Weihnachtsfeierlichkeiten mit dem Verzehr des „Roscón de los Reyes“, dem Königskranz. Im Kranz ist eine kleine Überraschung versteckt und derjenige, der sie findet, wird zum König des Hauses gekrönt. Findet man die ebenfalls versteckte Bohne, muss man den Kranz bezahlen.
Anreise ab Deutschland nach Alicante mit LTU- www.gourmet-report.de/ltu-de , Air Berlin- www.gourmet-report.de/air-berlin , Hapag Lloyd , und easyJet, ab der Schweiz mit easyJeT, Swiss international, Helvetic Airways
Detaillierte Informationen und Broschüren zum Land Valencia erhalten Verbraucher im Internet unter www.landvalencia.com