Maroni-Test: Harte Schale, wurmiger Kern!

Die Maronibrater sind wieder im Geschäft. Ein AK Testeinkauf von insgesamt 2.715 Maroni bei 41 Maronibratern zeigt ein unbefriedigendes Ergebnis: Im Durchschnitt war fast jede fünfte Maroni schimmelig, faul, eingetrocknet oder wurmig. Nur bei vier Anbietern hätte der Konsument zufrieden sein können. „Damit ist die Qualität heuer nicht besser als im Vorjahr“, kritisiert AK Konsumentenschützer Heinz Schöffl. Die AK verlangt von den Anbietern, dass sie zumindest immer ausreichend Extrastücke zum Ausgleich für mangelhafte Maroni in die Tüte geben.

Der AK Testkauf an zwei verschiedenen Tagen zeigt: Bei einem Drittel der Anbieter (32 Prozent) war sogar mehr als jede fünfte Maroni verdorben, auch wenn man die allenfalls dazugegebenen Mehrstücke bereits berücksichtigt, bei einzelnen sogar wesentlich mehr. „Die Qualität war bei den beiden Testeinkäufen häufig auch sehr unterschiedlich bei ein und demselben Anbieter“, sagt Schöffl. In einem Extremfall waren z.B. beim ersten Einkauf fast drei Viertel der verkauften Maroni verdorben, beim zweiten hingegen gar keine.

Nur bei jedem zehnten Anbieter (vier) erhielt der Konsument so viele tadellose Maroni, wie er auch bezahlt hatte. Denn allenfalls verdorbene Maroni wurden bei diesen Anbietern durch genügend zusätzliche Stücke ausgeglichen. Die Besten in diesem AK Test waren: Drei Stände in der Mariahilferstraße vor Nummer 22 (Maronibrater Hofmann), vor Nummer 85 (Maronibrater Koch), vor Nummer 92 (Maronibrater Koch) und am Praterstern bei der Straßenbahn-, S-Bahn-Unterführung (Maronibrater Hofmann).

Wenig erfreulich für Konsumenten ist auch, dass sich jede fünfte gar nicht oder schlecht schälen lässt. Schöffl rät: „Reklamieren Sie nach Möglichkeit verdorbene oder schwer schälbare Maroni!“ Mitunter geben die Maronianbieter bereits einige Extrastücke ins Stanitzel als Ausgleich zu den schwer schälbaren oder verdorbenen Maroni. „Leider passiert das zu selten und angesichts des Testergebnisses werden auch zu wenig Extra-Maroni in die Tüte gegeben“, sagt Schöffl. Denn der AK Test zeigt: Nur jeder zweite (21) gab mehr in die Tüte als bestellt. 15 Standler gaben exakt die tatsächliche Stückzahl ins Stanitzel. Aber: Fünf Anbieter gaben sogar weniger in die Tüte hinein, als sie tatsächlich sollten.

Die Preise sind gleich geblieben: Kleinpackungen (fünf bis sechs Stück) und mittlere Stanitzel (acht bis neun Stück) kosten 16,7 bis 20 Cent je Stück. Für große Portionen (elf bis 13 Stück) werden 13,6 bis 18,3 Cent pro Maroni verlangt.
Die AK Tester haben von 21. bis 29. November bei 41 Standlern in Wien Maroni eingekauft. Heuer wurde bei jedem Anbieter zweimal gekauft. Die Anbieter standen vor Einkaufszentren, in großen Einkaufsstraßen, vor U- oder S-Bahnen. Es wurden pro Anbieter an beiden Tagen insgesamt fünf bis sechs einzelne Stanitzel mit insgesamt 60 bis 81 Stück gekauft. Wurden mehr Maroni ins Stanitzel gegeben als bestellt, sind wie im Vorjahr die Extrastücke bei der Beurteilung von der Zahl der beanstandeten Maroni abgezogen worden. Die Untersuchung machte die Lebensmitteluntersuchungsanstalt Wien.

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