Kulturreise-Kunden fühlen „Teuro“-Effekt

USA: Kritik über unfreundliche Behandlung bei Einreise

55 Prozent von mehr als 1.200 Befragten
gaben an, dass sich die Preise von Städte- und Kulturreisen verdoppelt
haben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die von der ITB-Berlin
http://www.itb-berlin.de gemeinsam mit wissen.de durchgeführt wurde. Das
Thema „Kulturtourismus“ stand sechs Wochen lang im Fokus der gemeinsamen
Online-Befragung. Zu den großen Marktlücken zählen nach Auskunft der
Reisefreudigen Kulturreisen mit Kinderbetreuung. Als Obergrenze beim
Budget gaben 42 Prozent an, dass diese bei 1.000 Euro für eine Woche für
zwei Personen liege. Für eine Reise ins Ausland ist ein Drittel bereit,
mehr Geld zu investieren.

Das Interesse an Kulturreisen ist ungebrochen, zumal zwei Drittel der
Teilnehmer nur ein bis zwei Mal im Jahr verreisen. Vor allem, wenn der
Trip als Ergänzung zum Badeurlaub gebucht werden kann, ist diese
Reiseform für gut 26 Prozent der Befragten sogar „eine Art, sich zu
erholen“. Bei der Hotel- und Reisezielauswahl ist der Preis
ausschlaggebend und wichtiger als das Angebot an Museen und Kultur. Wenn
man sich zur Reise entschlossen hat, genießen kulinarische Erlebnisse
höchste Priorität und gehen vor den Besuch von Museen, Theater und
Ausstellungen.

Das beliebteste Reiseziel der Befragten war Rom, gefolgt von Wien. Paris
gilt bei 39,1 Prozent der Befragten nach wie vor als die romantischste
Destination für einen Stadturlaub. Weit abgeschlagen sind München und
Berlin. Die beiden deutschen Kulturstädte können jedoch im landesweiten
Vergleich bei der Bewertung der Kinderfreundlichkeit punkten, sonst
stehen im Ranking London, Wien sowie Paris ganz oben, gefolgt von
Barcelona und Stockholm. Das Transportmittel Nummer eins ist das
Flugzeug, nur gut fünf Prozentpunkte dahinter liegt das Auto mit 33,9
Prozent. Mit 20 Prozent liegt die Bahn an dritter Stelle.

Als Informationsquelle für den anfallenden Kulturtrip rangierte das
Internet mit 33,3 Prozent an erster Stelle. Kataloge und Freunde lagen
mit 17,7 bzw. 16,3 Prozent vergleichsweise weit hinten. Auch bei der
Buchung hat das Internet die Nase vorn: Mehr als die Hälfte der
Befragten buchten im Netz, rund 34 Prozent im Reisebüro. Ein Großteil
der Reisenden ist zwischen 20 und 29 Jahre alt und verfügt über ein
geringes Haushaltsnettoeinkommen, einen weiteren großen Anteil stellt
die Gruppe der 30- bis 59-Jährigen mit einm Haushaltsnettoeinkommen von
über 2.500 Euro.

Einer Untersuchung von Discover America Partnership
http://www.poweroftravel.org zufolge, schnitten die USA als Reiseziel so
schlecht wie noch nie ab: Mehr als 2.000 Umfrageteilnehmer gaben demnach
an, dass sie die Behandlung bei der Einreise davon abhalte, zukünftig in
die USA zu reisen. Die Einreisemodalitäen in die USA wurden als
„weltweit schlechteste“ bezeichnet und liegen weit abgeschlagen hinter
anderen Ländern. 54 Prozent der Befragten äußerten, dass die
US-Einreisebehörden sich rüde gegenüber Touristen verhalten. Vor allem
sei die Angst bei der Einreise verhaftet zu werden größer, als jene
Opfer von Überfällen oder Terrorismus zu werden. Vor allem fürchten sie
sich davor, an der Grenze wegen einfachen Fehlern beim Ausfüllen der
Einreiseformulare festgehalten zu werden. „Ausländische Reisende sind
sich einig darüber, dass die Einreise in die USA unfreundlich ist und
unvorhersehbare Probleme mit sich bringen kann“, so Thomas Riehle von
RT-Strategies. Dieses Image sei für die USA keineswegs positiv und trage
darüber hinaus dazu bei, dass viele Touristen davon abgehalten werden,
zukünftig in die USA zu reisen. Das Ergebnis spiegle deutlich wider,
warum in den vergangenen fünf Jahren die Zahlen von Überseegästen um 17
Prozent, jene von Geschäftsreisenden im Vorjahr um zehn Prozent
zurückgegangen sind. Wolfgang Weitlaner

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