Ein gutes Restaurant erkennt man an einer fehlerfreien Speisekarte.
Diesen Standpunkt vertreten Karen Arnold und Daniel Große vom
Mediennetzwerk 4und20.net. Die beiden Leipziger sind freie Journalisten
und setzen sich mit einem neuen Angebot für mehr Qualität im
Gastronomiebereich ein.
„Wir wollen die Grammatik und Orthographie auf Speise- und Weinkarten,
Broschüren, in Anzeigen und Pressetexten verbessern“, sagt Karen Arnold.
Heißt im Klartext: Rechtschreib- und Ausdrucksfehler sollen der
Vergangenheit angehören. Dass für ihr Angebot mit dem Namen Gastro-Text
Bedarf besteht, davon sind sie überzeugt.
„Täglich begegnen einem im
Alltag Beispiele dafür. Ob das nun der Besuch in einem Café ist, der
abendliche Gang ins Restaurant, im Urlaub oder einfach an der
Imbissbude“, zählt Daniel Große auf und nennt Worte wie „Milch Reis“,
„Coktails“ oder „Hühnerfleich.“. Stichproben in Restaurants offenbarten
Dutzende von solchen Fälle, die sich teilweise durch die gesamte Karte
zogen.
Warum so viele Gastronomen offenbar wenig Wert auf eine korrekte
Schreibweise legen, ist für Karen Arnold unbegreiflich. „Es ist doch
gerade die Speisekarte, die als Türöffner für zahlende Gäste fungiert“,
meint sie. Oftmals, so vermuten die Journalisten, entstünden solche
Fehler aus der Unwissenheit heraus. Sprachbarrieren bei fremdsprachigen
Betreibern, die neue Rechtschreibung oder der scheinbare Zwang,
unbedingt Anglizismen verwenden zu müssen, würden dazu führen, dass die
deutsche Sprache auch im Gastronomiebereich immer weiter verkommt.
Darum
soll auch bei der Formulierung von Begleit- und Einführungstexten
geholfen werden. So ist es etwa bei französischen oder griechischen
Gerichten nötig, eine klare Beschreibung dessen anzugeben, was der Gast
wenig später serviert bekommen soll.
Die „Retter der Nation“ sind die beiden Leipziger ob ihrer Leidenschaft
für die deutsche Sprache nicht. Allerdings, so sagen sie, würden gerade
in der Gastronomie Details entscheiden. „Will der Koch, der als Krönung
seiner Speise zerkleinerte Petersilie auf die Kartoffeln streut, nicht
auch perfekt sein? Genau das ist auch unser Anspruch“, versinnbildlicht
Daniel Große.
Informationen zum Angebot gibt es auf www.gastro-text.de. Auf dieser
Website, die als Weblog angelegt ist, sollen in Zukunft auch Tipps
gegeben werden. Über die Kommentarfunktion wollen die Macher mit
Gastronomen und Interessierten in Kontakt treten.