Öffentlicher Druck: Kentucky-Fried verzichtet ab April 2007 auf
schädliche Fette
Die Diskussion um die
Schädlichkeit der so genannten Transfette hat, so berichtet BBC-Online
http://news.bbc.co.uk dazu geführt, dass die US-Fastfoodkette Kentucky
Fried Chicken (KFC) ab April 2007 auf einen Großteil dieser Fette
verzichten will. Allerdings werden etwa Backwaren immer noch diese Fette
enthalten. Derzeit enthalten 80 Prozent der Produkte des
20.000-Filialen-Konzerns solche Fette, die von den Ernährungsexperten
als Killer bezeichnet werden. Wissenschaftler machen diese Fette für
zahlreiche Erkrankungen und für die steigende Zahl an Fettleibigen
verantwortlich.
Die Transfette sind das Angriffsziel der Kampagnen zur gesünderen
Ernährung geworden. Nach Angaben von KFC wurden die neuen gesünderen Öle
und Fette bereits in einigen hundert Filialen getestet. Nach
Kundenbefragungen haben die gesünderen Fette keine Auswirkungen auf den
Geschmack der Produkte. Auch die US-Fastfoodkette Wendy will einen
ähnlichen Weg einschlagen wie KFC. McDonalds hat zwar bereits vor vier
Jahren angekündigt, den Anteil der Transfette deutlich zu reduzieren,
bisher scheiterte es allerdings an Alternativen. Seit Januar 2006 muss
in den USA und in Kanada der Gehalt an Transfetten auf dem Etikett
stehen. Zeitweise wurde sogar über ein generelles Verbot dieser Fette in
der Gastronomie nachgedacht.
Wie heikel das Thema der Transfette tatsächlich ist, ergab eine Anfrage bei der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung
ÖGE http://www.oege.at . „Das Thema ist noch lange nicht Schnee von
gestern“, meint ÖGE-Geschäftsführerin Alexandra Hofer im
Interview. „Aus Sicht der ÖGE gilt weiterhin die Empfehlung
die Gesamtfettmenge pro Tag unter 35 Prozent der Energie zu begrenzen,
wobei gesättigte Fette nicht mehr als zehn Prozent der Tagesenergie
ausmachen sollten“, so Hofer. „Fastfood und Fertigprodukte mit reichlich
ungünstigen Fetten – diese sind mit ‚enthält gehärtete Fette, gehärtete
Öle oder hydrierte Fette‘ gekennzeichnet – sollten nur in geringen
Mengen verzehrt werden“ In der jüngsten Publikation der ÖGE wird dem
Thema Transfette ein großer Beitrag unter dem Titel „Eine weitere
Observation ist notwendig“ gewidmet.
„Ausgehend von den erstmals Anfang der 90er Jahre veröffentlichten, sehr
plakativen Aussagen des Harvard-Forschers Walter Willet über die
negativen Auswirkungen der Trans-Fettsäuren, startete eine Dekade in der
die Effekte der TFS intensiv untersucht wurden und weltweit eine
Reduktion in der täglichen Nahrung gefordert wurde“, so Karl Heinz
Wagner vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien.
„Die tatsächlich negative Wirkung von TFS hat sich mittlerweile bei
Herz-Kreislauferkrankungen unter anderem durch eine negative
Beeinträchtigung des Cholesterinstoffwechsels bestätigt.“ Alle weiteren
Daten wie etwa Tumorerkrankungen oder Reduktion des Geburtsgewichts
liefern Hinweise, aber keine Beweise, erklärt der Experte. Wolfgang Weitlaner