Es gibt Branchen, die müssten für Kritik eigentlich besonders aufgeschlossen sein: Hersteller von Wachsmalstiften beispielsweise. Denn wenn es um Produkte für Kinder geht, dann ist wirklich auch die geringste Schadstoffbelastung zuviel und sollte schleunigst beseitigt werden. Eigentlich ist das in der Regel auch ganz einfach: Man unterhält sich über das Problem und findet gemeinsam eine Lösung.
Im Falle der Untersuchung von Wachsmalstiften, die neben neun weiteren Tests in der aktuellen August-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins veröffentlicht ist, zeigte sich aber einmal mehr, wie ernst es viele Firmen mit ihrer Verantwortung nehmen: Statt – wie von ÖKO-TEST angeboten – nach den Quellen für die Belastung vieler Wachsmalstifte mit krebsverdächtigen aromatischen Aminen zu suchen, haben die Verantwortlichen einfach dicht gemacht und auf stur geschalten. Nach dem Motto „Was ich nicht weiß, kann mir auch nicht schaden“ verweigerten sie Auskunft über die eingesetzten Farbstoffe und mäkelten stattdessen an den Testmethoden von ÖKO-TEST herum. Und selbst, als ÖKO-TEST die Produkte noch weitere Male mit den, von den Herstellern selbst vorgeschlagenen Analysemethoden untersuchte, schwiegen die Firmen beharrlich weiter – obwohl sich auch in den wiederholten Tests bestätigte, das viele der beliebten Kindermalstifte mit den gefährlichen Stoffen belastet sind.
Die Tests im Einzelnen im August Heft ÖKO TEST:
Spaghetti: Einfach prima.
Kirschen: Jede sechste Probe voller Pestizide.
Vitaminpräparate 50+: Überdosiert und unausgewogen.
Zahnweiß-Pasten: Kein Hollywoodlächeln hinzukriegen.
Schnuller/Trinksauger: Gefährlich belastet.
Feuchtigkeitsmasken: Überhaupt nicht sanft zur Haut.
Wachsmalstifte: Kein schönes Test-Bild.
Katzenstreu: Erhebliche Unterschiede in der Saugfähigkeit.
Gartenschläuche: Schlimmer geht nicht.
Rürup-Renten: Der Teufel steckt im Kleingedruckten.