JazzFest Berlin 2006: Filme, New Orleans und Alpenländer

Das Programm ab sofort online

Das JazzFest Berlin findet 2006 vom 1. bis 5. November statt. Schwerpunkte des Programms sind Jazz und Film, ein Tribute an New Orleans und die alpenländische Jazzszene. Eröffnet wird das Festival mit der Premiere eines neuen Films von Julian Benedikt. In Play Your Own Thing widmet sich Benedikt der Geschichte des Jazz in Europa – mit viel Musik und vielen Interviews mit u.a. Coco Schumann, Juliette Greco, Tomasz Stanko, Till Brönner und Louis Sclavis. Teile des Films entstanden auch beim letztjährigen Jazzfest. Gezeigt wird außerdem Lubitschs Stummfilm-Komödie Die Austernprinzessin, musikalisch live untermalt von der belgischen Großformation Flat Earth Society. Die Vorführung von Robert Mugges 2006 entstandenem Dokumentarfilm New Orleans Music in Exile verbindet zwei Programmschwerpunkte: Der Film, den das Jazzfest als Benefiz für die Tipitina’s Foundation zeigt, folgt den Spuren zentraler Protagonisten der Musikszene von New Orleans nach der Vertreibung durch Katrina und beschreibt eindrücklich die spezifischen Auswirkungen des Hurrikans auf das legendäre Musikleben der Stadt. Klar: es werden beim Jazzfest auch Musiker wie Allen Toussaint und Eddie Bo aus der Südstaatenmetropole live zu erleben sein.

Natürlich widmet sich der Künstlerische Leiter Peter Schulze in seiner Programmauswahl wie in den letzten Jahren auch dem europäischen Jazz. Für dieses Jahr hat er sich in den Alpen umgehört. Aus der Schweiz hat er, Alphörner inklusive, das Jazzkabarett von Erika Stucky und außerdem die Grooves von Nik Bärtsch’s Ronin eingeladen. Wofür er besonders schwärmt, seit sie wieder aufgewärmt: die Gruppe Depart und die aktuelle Version der Alpine Aspects, bei denen Saxophonist Wolfgang Puschnig die Blaskapelle aus dem niederösterreichischen Amstetten auf den Funk-Bass von Jamaaladeen Tacuma aus Philadelphia treffen lässt. Die Theorie ist wohlfeil, dass im Jazz alle zehn Jahre etwas Neues passiere. Dabei braucht’s nur 10 kreative Musiker: das Max Nagl Ensemble aus Wien.

Spielorte sind dieses Jahr neben dem Haus der Berliner Festspiele, erstmals das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg Platz, weiterhin Delphi und Quasimodo an der Kantstrasse, der Konzertsaal der UdK in der Bundesallee und der Club A-Trane. Das komplette Programm steht ab sofort online unter www.jazzfest-berlin.de .

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