Ozon, das Gas in der Erdatmosphäre schützt die
Lebewesen vor schädlichen Strahlen der Sonne.
Ozon kann aber noch mehr: Das Gas besitzt auch
nützliche Eigenschaften zur Reinigung und
Desinfektion von Maschinen und Anlagen.
Das
Umweltinstitut des ttz Bremerhaven entwickelt
gemeinsam mit der Bremer Brauerei Beck & Co
und vier weiteren Partnern eine neuartige
Technologie zur Reinigung von Maschinen und
Anlagen in der Lebensmittel- und
Getränkeindustrie.
Am 27. November findet am ttz
Bremerhaven ein Workshop zur Anwendung von
Ozon für die Reinigung und Desinfektion in der
Lebensmittelindustrie statt.
Bremerhaven, Oktober 2006.
In dem Workshop
stellen Projektverantwortliche die bisher im EU-Projekt
„OZONECIP“ erarbeiteten Grundlagen zur Reinigung
und Desinfektion vor. Wissenschaftler und
Firmenvertreter erläutern an verschiedenen
Fallbeispielen aus der Industrie Möglichkeiten und
Grenzen eines auf Ozon basierenden
Reinigungsverfahrens für Lebensmittelindustrie.
Neben
Referenten des ttz Bremerhaven werden sich unter
anderem Dr. Ing. Carsten Eger und Harald Stückle von
der Brauerei Beck & Co. zu den Einsatzmöglichkeiten
von Ozon als Reinigungsmittel in der Großindustrie
äußern. Am Abschluss des halbtägigen Seminars wird
unter dem Vorsitz des technischen Leiter des
Umweltinstitutes (ttz Bremerhaven), Dr. Gerhard
Schories, eine Podiumsdiskussion stattfinden.
Im Zentrum des Workshops steht die sogenannte.
CIP(Clean In Place)-Technologie, die auf Ozon
basieren und gänzlich auf den Einsatz gefährlicher und
umweltschädlicher Chemikalien verzichten soll.
Es
handelt sich um ein neues Verfahren, dessen
Entwicklung im Zentrum des EU-Projektes OZONECIP
steht. Reizvoll an dieser Technologie ist, neben dem
Verzicht auf chemische Reinigungsmittel, dass
erhebliche Wassermengen bei dem
Reinigungsprozess eingespart werden können.
Funktionsweise von Ozon
Denn in der Regel werden Produktionsprozesse in der
Lebensmittel- und Getränkeindustrie von einem sehr
hohen Wasserbedarf begleitet. Das Wasser wird in
erster Linie zur Reinigung und Desinfektion der
Bremerhavener Ozon-Workshop – Seite 1 von 3
Maschinen und Anlagen verwendet (sog. Clean in
Place – CIP). Der Wasserverbrauch ist enorm: In einer
Brauerei werden zum Beispiel pro Hektoliter Bier rund
4-8 Hektoliter Wasser eingesetzt. Um die in der
Lebensmittelbranche notwenigen Hygienebedingungen
sicherstellen zu können, müssen dem Waschwasser
erhebliche Mengen an Chemikalien (z. B.
Chlorprodukte) zugesetzt werden. Diese Produkte sind
nicht nur sehr teuer, sondern auch stark
umweltbelastend.
Ozon hingegen funktioniert anders
als herkömmliche Reinigungsmittel: Als eine
besondere Erscheinungsform von Sauerstoff, besitzt in
Wasser gelöstes Ozon eine starke
Desinfektionswirkung. Ozon ist ein aktiver Sauerstoff
(O3) und wird aus „normalem“ Sauerstoff (O2) erzeugt.
Das im Reinigungswasser gelöste Ozon reagiert sehr
schnell mit den Verschmutzungen, nach verrichteter
Arbeit zerfällt das Ozon wieder zu Sauerstoff.
Das EU-Projekt OZONECIP
Das Projekt startete Ende 2005. In dem dreijährigen
Vorhaben wird eine Demonstrationsanlage zur
Anwendung von Ozon im CIP(Clean In Place) am
Beispiel von Brauereien, Weingütern und Molkereien
entwickelt und unter praktischen Bedingungen erprobt.
Die Ergebnisse sollen in den derzeitigen Stand der
Technik sowie in zukünftige europäische technische
Direktiven einfließen. Anschließend ist eine
Übertragung auf weitere Sektoren der Lebensmittelund
Getränkeindustrie denkbar. Das Projekt
OZONECIP wird im Rahmen des LIFE III-Environment-
Programms mit einer Gesamtfördersumme der
Europäischen Kommission von rund 395.000 Euro
unterstützt. Folgende Partner aus Industrie und
Forschung arbeiten mit dem ttz Bremerhaven
(Forschungspartner) in dem EU-Projekt zusammen:
AINIA Centro Tecnológico (Spanien) als
Projektkoordinator, Gdansk University of Technology
(Polen), Brauerei Beck GmbH & Co. KG (Bremen) und
die Meierei Genossenschaft e.G. Langenhorn.
Der Workshop
Beachten Sie bitte die Detailinfos sowie das
Anmeldeformular zum kostenfreien Workshop am
27.11.2006 im Anhang dieser Mitteilung.
Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven
versteht sich als innovativer Forschungsdienstleister und
betreibt anwendungsbezogene Forschung und
Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven
arbeitet ein internationales Team ausgewiesener
Experten in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und
Bioverfahrenstechnik, Analytik sowie Wasser-, Energieund
Landschaftsmanagement.
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