Katja Schweder aus der Pfalz ist die 58. Deutsche Weinkönigin

Überraschung: Die Pfalz holt zum zweiten Mal nacheinander die Deutsche Weinkrone. Die 58. Deutsche Weinkönigin heißt Katja Schweder. Die 26 Jahre alte Verwaltungsfachfrau aus Hochstadt setzte sich am Freitagabend in Dresden in einem hoch spannenden Wettbewerb gegen ihre 12 Mitbewerberinnen durch.

Als Weinprinzessinnen stehen ihr im kommenden Jahr Barbara Fendel vom Mittelrhein und Sandra Soldmann vom Anbaugebiet Saale-Unstrut zur Seite. Es war kurz vor 22.00 Uhr, als der Weinbaupräsident und Aufsichtsratsvorsitzender des Deutschen Weininstituts (DWI), Norbert Weber, das Ergebnis verkündete – im Saal des Dresdener Kongresszentrums hätte man da eine Stecknadel fallen hören können.

Katja Schweder war jedenfalls erst einmal sprachlos, als ihr die scheidende Weinkönigin Sylvia Benzinger die Krone ins Haar drückte. „Es ist ein ganz unglaubliches Gefühl, ganz verrückt, dass gerade mir das passiert ist“, strahlte Katja. Die neue Weinkönigin wird ein Jahr lang als Botschafterin den deutschen Wein auf rund 200 Terminen im In- und Ausland präsentieren.

Das sei eine „große Herausforderung“, sagte die frisch gebackene Weinmajestät, und fügte hinzu: „Es macht mir ganz viel Freude, für deutschen Wein zu werben.“ Zum zweiten Mal holt damit nacheinander die Pfalz die höchste Auszeichnung der deutschen Weinwirtschaft. Die 73-köpfige Jury ließ sich weder von Gebiets-Proporz-Denken noch von dem Austragungsort in Sachsen beeinflussen.

Gefragt für die Wahl waren vielmehr Schlagfertigkeit, Ausstrahlung und vor allem fundiertes Wissen über Wein. Den Regeln zufolge muss die Deutsche Weinkönigin zudem eine große Nähe zu deutschem Wein haben. 13 Frauen, alles Weinköniginnen aus ihren 13 Anbaugebieten, hatten sich am Freitagmorgen dem Wettbewerb gestellt. In einer zweieinhalbstündigen Fachbefragung mussten sie ihre Sachkompetenz, und dazu noch Schlagfertigkeit und gutes Auftreten beweisen.

Da musste erklärt werden, welcher Wein zu Schokolade passt, was die sächsische Spezialität Goldriesling auszeichnet oder ob die Verwendung von Holzchips sinnvoll ist. Immer wieder ging es auch um die Bedeutung von Tourismus und Wein, von deutschem Riesling im Ausland und wie man junge Leute zu deutschem Wein locken kann. Da zitterten bei manch einer Kandidatin schon mal die Stimme oder die Knie, zumal die Befragung zum ersten Mal vor einem großen Publikum von gut 1000 Leuten stattfand.

„Macht es der Jury richtig schwer“, hatte Sylvia Benzinger ihre Nachfolgerinnen noch aufgefordert. Am Abend dann dankte Sylvia Benzinger ihren Unterstützern und dem DWI für ein tolles Jahr: „Es hat einfach Spaß gemacht, für unseren deutschen Wein zu werben“, sagte sie. Highlights ihrer Amtszeit seien die Japan-Reise und natürlich die Fußball-WM in Deutschland gewesen. „Sie haben für den deutschen Wein Außerordentliches geleistet“, dankte ihr Weinbaupräsident Weber. Sylvia Benzinger sei es zu verdanken, dass viele junge Leute „heute einen unkomplizierten Zugang zu deutschem Wein finden“, lobte er.

Für die Nachfolgerinnen wurde es dann richtig spannend: Live vor den Fernsehkameras des MDR und gut 1200 Menschen im Saal erfuhren die 13 Damen, wer es in die Finalrunde geschafft hatte. Neben den drei künftigen Majestäten waren das Simone Landerer aus Baden und Anne Mertes vom Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. In der Abendshow wurde ihnen dann jeweils ein Prominenter zur Seite gestellt, der für „seine“ Gebietsweinkönigin Werbung machen musste.

Charmant erfüllten diese Aufgabe die Fernsehmoderatoren Axel Bulthaupt, Maxi Arland, Uwe Hübner und Ralf Morgenstern sowie der Fernsehkoch Johann Lafer. Kleine Einspielfilme zeigten die Kandidatinnen zudem in ihrer Heimat. Mit Reiten, Boxen und Kick Boxen war die Konkurrenz wohl sportlich wie selten zuvor. Zudem mussten die Damen ihre Weltläufigkeit beweisen und bei einer Pressekonferenz in einem fremden Land den jeweiligen Reporter von der Schönheit deutscher Weine überzeugen.

Katja Schweder brach dabei erst einmal eine Lanze für den Saumagen, erklärte souverän, was eine Steillage ist und nahm dann im Handumdrehen einen tschechischen Biertrinker für deutschen Wein ein: „Wenn sie deutschen Wein kennen lernen, können Sie sich nur verlieben.“ Für ihren prominenten Paten Johann Lafer stand deshalb auch fest: Das beste Menü des Abends heißt Katja Schweder.

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