Frankfurter Buchmesse – Rundgang

Ausgerechnet Orangen. An dem Stand eines kleinen Verlages in Halle 4 liegen sie an der Stelle, wo man Bücher erwartet hätte. Mit Hardcover oder Paperback in den Kampf um die Aufmerksamkeit des Messebesuchers zu ziehen, muss dem Verlag, dem die Südfrucht auch als Namensgeber dient, aber wohl widersinnig erschienen sein. Gegen die Konkurrenz von 7271 Verlagen aus aller Welt braucht es nun einmal andere Attraktionen als bedrucktes Papier.

Nicht wenige versuchen es diesmal mit Kochen. Noch nie in der langen Geschichte der Frankfurter Buchmesse haben so viele Ceranfelder geglüht, wurden derart oft Pfannen geschwenkt und Nahrungsmittel vor Publikum traktiert. „Tim Mälzer – Der Küchenbulle“ muss eben noch da gewesen sein. Es riecht nach Gekochtem, und nur langsam löst sich die Menschentraube vor einem Stand auf, an dem für ein Buch und eine DVD des Fernsehkochs mit dem Postpunk-Outfit geworben wird.

An manchen Ständen wird gebrutzelt, obwohl im Verlagsprogramm nicht einmal eine Gurke zu finden ist. Das Vergnügen, anderen beim Kochen zuzusehen, hat sich im Fernsehen als nachhaltiger Quotengarant erwiesen; da möchte auch die Buchbranche nicht nachstehen. Wenn es der Auflage hilft, ist man wohl auch bereit, eine Prise Curry oder Safran zwischen die Klappendeckel zu streuen.

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www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/hintergrund/?em_cnt=984246

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