Britische Köche brauchen keine langen Kochmesser?

In der britischen Hauptstadt hat sich die Zahl der Menschen, die wegen Messerstichverletzungen in Notfallambulanzen behandelt werden, in den letzten Jahren verdoppelt. Die Regierung will die Gesetze verschärfen.

Wer in Großbritannien in der Öffentlichkeit mit einem Messer von der Polizei angetroffen wird, kann bereits heute zu einer Strafe von bis zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Diese Höchststrafe soll in Zukunft auf 4 Jahre erhöht werden. Außerdem soll das Alter, ab dem Jugendliche in Geschäften ein Messer erwerben können, von 16 auf 18 Jahre erhöht werden. Mit diesen Maßnahmen will das Innenministerium der zunehmenden Zahl von Messerstechereien begegnen. Im letzten Jahr wurden in London 1.200 Attacken bekannt. Etwa 30 Prozent aller Morde wurden mit Messern verübt.

Die häufigen Verletzungen beschäftigen auch die Notfallambulanzen. Charles Knowles und Mitarbeiter vom Royal London Hospital mit einer von Europas größten Notfallambulanzen berichten, dass sie innerhalb von zwei Jahren 309 forensische Messerstichverletzungen behandeln mussten. Die meisten Opfer waren männlich und das Durchschnittsalter lag bei 28 Jahren. Die meisten Stichverletzungen betrafen den Thorax, was die hohe Zahl der Hospitalisierungen (259) und der Operationen (184) erklärt. Die Zahl der Todesfälle war allerdings gering (8). Ein Vergleich mit älteren Krankenakten ergab, dass sich die Zahl der Messestichverletzungen seit 2005 fast verdoppelt hat.

Ein möglicher Grund könnte in der derzeitigen Beliebtheit von langen dolchartigen Küchenmessern liegen, die zum Schneiden von Gemüse eingesetzt werden. Sie eignen sich allerdings auch als Stichwaffe, falls es durch Alkohol zu impulsiven Handlungen in einem häuslichen Streit kommt. Britische Mediziner hatten deshalb im letzten Jahr ein Verbot dolchartiger Küchenmesser gefordert, nachdem zehn medienbekannte Spitzenköche ihnen keinen kulinarischen Grund für deren bevorzugte Verwendung geben konnten. Quelle: www.aerzteblatt.de

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