Warum gemeinsame Mahlzeiten für Paare so wichtig sind
Dass Liebe durch den Magen geht, ist eine alte
Großmutter-Weisheit. Der französische Soziologe Jean-Claude Kaufmann
gibt ihr nun auch den Segen der Wissenschaft: Gemeinsames Essen, so
seine These, „gehört zu den stärksten Momenten in einer Beziehung“
und sei für ihr Funktionieren fast genauso entscheidend wie Sex.
„Am Tisch formiert sich eine Beziehung, und dort zeigt sich auch
ihr aktueller Stand“, erklärt er in der neuen Ausgabe von emotion,
dem neuen Magazin für Persönlichkeit, Partnerschaft und Psychologie
von Gruner + Jahr (jetzt im Handel). „Das Essen ist wie ein
Barometer, das anzeigt, wie gut es bei einem Paar läuft.“ Wenn es
zwischen den Partnern bereits krisele, könne sich die Lage dabei
sogar noch verschlechtern: „Man ist sich hier sehr nahe, im guten wie
im schlechten Sinn. Sich gemeinsam an den Tisch zu setzen, ist eine
erzwungene Annäherung. Deswegen wird auch Streit sehr oft an diesem
Ort ausgetragen.“
Das Essen vor den Fernseher zu verlegen, hält der Wissenschaftler
für „eine Unsitte“, in die Paare verfallen, die sich nichts mehr zu
sagen haben: „Wer den Fernseher beim Essen anlässt, hat Probleme.“
Wenn Partner auf Grund verschiedener Lebens- und Arbeitsrhythmen
häufig allein essen, sei das hingegen kein Grund zur Sorge –
vorausgesetzt, es werde nicht zur Regel. Dann nämlich „fehlen ihnen
die starken Momente“. Zumindest ab und zu sollten sie sich darum
gemeinsam an den Tisch setzen: „Nicht die Häufigkeit zählt, sondern
das Gefühl, wie intensiv sie sich in diesem Moment als Paar erleben.“
Damit die starken Momente zu zweit noch stärker werden, gibt es in
der neuen Ausgabe von emotion jetzt zusätzlich ein raffiniertes
Liebesmenü von Star-Koch Dieter Müller zum Nachkochen.