In den kommenden Monaten wird auf Mallorca in den Bereichen Kunst und Kultur vieles geboten. Zahlreiche Veranstaltungen für Kunstkenner und –liebhaber stehen für den Herbst und Winter auf dem Programm. Tatsächlich können die Besucher der Insel das ganze Jahr über Kunst auf hohem Niveau genießen, dank der vielen Galerien, Museen und Einrichtungen, die die Werke einheimischer und internationaler Künstler darbieten.
Die „Nacht der Künste“ (Nit de l’Art) wird in Palma am 21. September für pulsierendes Leben auf den Strassen sorgen. Die ganze Nacht über sind Galerien und Museen geöffnet, eine einmalige Gelegenheit, Palma bei Nacht zu erleben und dabei zusammen mit Gleichgesinnten einen kulturellen Rundgang durch die Einrichtungen der Stadt zu machen. Die meisten Galerien und Museen nutzen die Gelegenheit, sich nach der Sommerpause mit neuen Ausstellungen zu präsentieren.
Lokale und internationale Künstler in ihren Ateliers zu erleben – diese Möglichkeit bietet die Artevisita, die vom 5. bis 8. Oktober stattfindet. Künstler aus Deutschland, England, Österreich, Schweden, Spanien und anderen Ländern, die auf Mallorca ansässig sind, öffnen die Türen ihrer Ateliers, die über die ganze Insel verteilt sind, und lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Gleichzeitig ist eine Auswahl ihrer Werke in kollektiven Ausstellungen in Valldemossa, Pollença und Artá zu sehen.
Für mehr Information: www.laartevisita.com
Im malerischen Dorf Deiá, das seit Jahrhunderten Künstler aus aller Herren Länder anzieht und deshalb allgemein als das Künstlerdorf bekannt ist, ist das Robert Graves Museum eröffnet worden. Es befindet sich im 1932 von Robert Graves erbauten Haus Ca N’Alluny und bietet einen Einblick in das Leben und das Werk des Schriftstellers. Das Museum ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Für mehr Information: www.fundaciorobertgraves.org
Allein schon durch seine unvergleichliche Lage, eingebettet in die historischen Stadtmauern von Palma, begeistert das Museum für Moderne Kunst Es Baluard. Neben atemberaubenden Ausblicken auf die Dächer der Stadt und die Bucht von Palma sehen Besucher Werke von Picasso, Magritte, Miró, Barceló und vielen mehr. Wechselnde Ausstellungen werden unter anderem in einem ehemaligen unterirdischen Wasserreservoir untergebracht. www.esbaluard.org
Oft unbeachtet, weil inmitten der Shoppingmeile San Miguel gelegen, ist das Museum für zeitgenössische spanische Kunst in der Stiftung Fundació Juan March. Der Eintritt in dieses Museum, das in 16 Sälen Werke von 52 Künstlern ausstellt, darunter Picasso, Miró und Barceló, ist frei. www.march.es/museopalma
Ein weiteres Museum der Familie March, in diesem Falle der Stiftung Fundació Bartomeu March, befindet sich im Palau March an den Stufen zur Kathedrale und zum Almudaina-Palast in Palma. Hier sind eine ausgezeichnete Sammlung zeitgenössischer Skulpturen von Chillida bis Rodin, eine neapolitanische Krippe aus dem 18. Jahrhundert, eine Sammlung europäischer Darstellungen der Jungfrau Maria und etc. zu besichtigen. www.fundbmarch.es
Joan Miró lebte und arbeitete viele Jahre lang in Génova, hoch über der Bucht von Palma. Seine Werke sind in der Stiftung Fundación Joan i Pilar Miró zu sehen, die außerdem Workshops und andere Aktivitäten organisiert.
Die Liste der Museen in Palma und auf ganz Mallorca ist lang – deshalb hier nur eine knappe Auswahl weiterer sehenswerter Museen und Einrichtungen in Palma: das in ein Museum umgewandelte Haus des Portraitisten J. Torrents Lladó – www.jtorrentsllado.com ; das ehemalige Herrenhaus Can Marqués, das als solches zu besichtigen ist und in dem regelmäßig Ausstellungen meist junger mallorquinischer Künstler organisiert werden – www.canmarques.net ; die Ausstellungszentren Can Balaguer in der Calle Unión, Can Solleric im Paseo del Borne, die Stiftung Fundación La Caixa an der Plaza Weyler, in der derzeite eine Ausstellung von Munch-Werken stattfindet – www.fundacio.lacaixa.es ; die ehemalige Fischbörse Sa Llotja am gleichnamigen Platz; das Museo de Mallorca in der Calle Calders…
Auch außerhalb der Hauptstadt Palma blüht das kulturelle und künstlerische Leben. Einen starken Anziehungspunkt bildet die Stiftung Fundación Yannik y Ben Jakober in Alcúdia, die nicht nur wegen ihrer außergewöhnlichen Sammlung von Kinderportraits und Werken zeitgenössischer Kunst, sondern auch wegen der Architektur des Hauses Sa Bassa Blanca und der Gartenanlagen einen Besuch in wert ist – www.fundacionjakober.arrakis.es . In Andratx bietet die Künstlerin Barbara Weil den Besuchern des Studio Weil doppelten Genuss: die ausgefallene Architektur ihres Studios und Heimes, und ihre Werke – www.studioweil.com , die Österreicherin Katharina Frey lädt in Santanyí zur ersten Ausstellung ihrer farbenfrohen Werke in ihren eigenen Räumen ein – katha.frey@gmail.com . Das Bahnhofesgebäude von Sóller beherbergt eine ständige Ausstellung von Keramiken von Picasso und Miró-Bildern, und in der ehemaligen Wartungshalle der Sóller-Bahn in Palma ist kürzlich eine neue Ausstellung von mallorquinischen Landschaftsansichten einheimischer und internationaler Maler eröffnet worden.
Die Galerienlandschaft Mallorcas ist schier unübersehbar. Die Insel des Lichts wird immer mehr Künstlern zu Heim und Wirkungsstätte und zieht somit auch immer mehr Kunstliebhaber an. Man kann mehrere Tage lang durch Palma streifen und nur Galerien besichtigen, wie etwa Aba Art Contemporani – www.abaart.com , La Caja Blanca – www.lacajablanca.com , Galerie Joanna Kunstmann – www.kunstmann.com , Galerie Pelaires – www.pelaires.com , Horrach Moyá – www.horrachmoya.com und viele andere. Das Kunstzentrum Centre d’Art La Real – www.galerialareal.com eröffnet in diesen Tagen eine Ausstellung von Werken des mallorquinischen Künstlers Manuel Ros.
Und wenn man schon einmal beim Kunstbummel durch Palma ist, sollte man auch auf den Strassen und Plätzen die Augen offen halten, um Skulpturen von Künstlern wie Miró oder Chillida nicht zu übersehen, die sich zum Beispiel auf der Plaza de la Reina, in Jaime III, den Ramblas, dem Parc de la Mar oder S’Hort del Rei befinden – nicht zu vergessen das von Gaudí geprägte Innere der Kathedrale von Palma, wo auch Miquel Barceló eine Seitenkapelle gestaltet hat.