Hätten Sie’s gewusst? Das Tesla nicht nur die physikalische Einheit der magnetischen Flussdichte ist, sondern auch der Name eines großen, in Planung begriffenen Teilchenbeschleunigers bei Hamburg? Und das sich dahinter der Erfinder und Elektro-Ingenieur Nikola Tesla verbirgt? Seines Zeichens serbischer Herkunft? Nein?
Dann nichts wie hin ins Nikola-Tesla-Museum in Belgrad, das täglich außer montags ab 10.00 Uhr seine Pforten öffnet und Einblicke gibt in die Gedankenwelt und das Lebenswerk eines gleichermaßen genialen wie lebensuntüchtigen Tüftlers.
Obgleich Nikola Tesla in rund 50 Berufsjahren 112 Patente anmeldete, hinterließ er nach seinem leicht mysteriösen Tod im Alter von 87 Jahren 1943 nur einen riesigen Schuldenberg. Er starb irgendwann zwischen dem 6. und 8. Januar des Jahres im Hotel „New Yorker“, der Totenschein bestätigte „unverdächtige Umstände“. Bis zuletzt hatte er einen teuren Lebensstil gepflegt, sich aber am Ende seines Erfinderlebens mehr und mehr zurückgezogen. Seine Urne steht heute im Belgrader Nikola-Tesla-Museum.
Was den Sohn serbischstämmiger Eltern, der in der kroatischen Lika 1856 noch zu den Hochzeiten der österreichisch-ungarischen K. und K. Monarchie geboren wurde, besonders auszeichnet, ist sein Beitrag zur Nutzbarmachung des Wechselstromes. Nach Studien in Graz, Prag und Budapest zog Tesla 1882 nach Paris, um dort für den europäischen Ableger der Unternehmen von Thomas Edison zu arbeiten. 1884 siedelte er quasi mittellos nach New York über, wo er erneut Arbeit bei Edison fand. Im Gegensatz zu diesem widmete sich Tesla jedoch der Nutzung des Wechselstroms und erfand den zweiphasigen elektrischen Generator. Als er 1885 seine diesbezüglichen Patentrechte an George Westinghouse verkaufte, kam es zum Konkurrenzkampf mit Edisons Gleichstromsystemen, die zugunsten des Wechselstroms ausgingen. Ein Höhepunkt war die Chicagoer Weltausstellung 1893. Teslas System war großtechnisch einsetzbar, weil Transformatoren die Leitungsverluste verringern konnten.
Auch in der Folgezeit entstanden noch einige der heute so selbstverständlich genutzten elektrischen Wunderdinge: die drahtlose Stromübertragung, der erste Radio-Sendeturm oder die Fernsteuerung – auch sie gehen alle auf Tesla zurück. Und sind dokumentiert in den sieben Ausstellungsräumen des ihm seit 1952 gewidmeten Museums, das in einer 1927 vom serbischen Architekten Dragiša Brašovan erbauten Villa im Stadtzentrums Belgrads untergebracht ist – mit über 160.000 Originaldokumenten, darunter 1.200 historische und technische Ausstellungsstücke und über 1.500 originale Aufnahmen und fotografische Platten.
Mehr dazu auch unter www.tesla-museum.org in deutscher Sprache.
Allgemeine Serbien-Informationen sind erhältlich unter www.serbia-tourism.org