Privater Online-Tourismus macht 24,5 Prozent aller Online-Umsätze aus
Die Tourismus-Branche ist der größte
Umsatztreiber im Internet. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie
„Web-Tourismus 2006“, die nun vom Forschungsinstitut Web-Tourismus
http://www.web-tourismus.de veröffentlicht wurde. Mit 6,4 Mrd. Euro
macht der touristische B2C-Onlineumsatz 24,5 Prozent aller in
Deutschland privat erwirtschafteten Online-Umsätze aus. Insgesamt gaben
in Deutschland private Käufer rund 26,3 Mrd. Euro bei Online-Käufen aus.
„Der E-Commerce-Bereich ist im Vergleich zu 2004 um insgesamt knapp 18
Prozent gewachsen“, so Dominik Rossmann, CEO von Web-Tourismus. Aufgrund der großen Bandbreite der beteiligten
Branchen sei eine Erfassung der Umsätze allerdings sehr schwierig,
erklärt Rossmann. „Einig sind sich die Experten allerdings darüber, dass
E-Commerce weiterhin zweistellig wachsen wird.“ Insgesamt beträgt der
durch touristische Leistungen im Internet erzielte Umsatz insgesamt 9,45
Mrd. Euro – das ist fast ein Viertel aller touristischen Umsätze in
Deutschland. „Rechnet man den 30-prozentigen Anteil der seit Jahren
stabilen Geschäftsreisen (B2B) heraus, wird die Bedeutung des
Online-Tourismus im Privat-Bereich erst richtig deutlich“, so Rossmann,
der betont, dass dieser Markt noch vor den Branchen Bekleidung, Bücher,
CDs und PC-Zubehör rangiert. „Zwar werden Bücher und CDs in größeren
Stückzahlen über das Netz vertrieben, doch sind die Erlöse durch den
Online Tourismus deutlich größer.“
Rossmann ist davon überzeugt, dass die Position des Online-Tourismus in
den kommenden Jahren weiter ausgebaut wird. „Die gesamtwirtschaftliche
Bedeutung des E-Commerce wächst stetig an, und während der deutsche
Versandhandel in den letzten Jahren stagnierte, verfünffachte sich im
gleichen Zeitraum der E-Commerce-Umsatzanteil“, interpretiert Rossmann
die Studie. Eine Erfolgskomponente des Internets sei vor allem die
objektive Informations- und Vergleichsmöglichkeit. „In vorangegangenen
Studien war die Rede davon, dass sich Kunden im Internet informieren, um
das beste Angebot einzuholen. Tätsächlich erhöht E-Commerce die
Preistransparenz, weil den Konsumenten hier schnell und einfach
verschiedene Angebote zu ein und dem selben Objekt vorgelegt werden
können“, erklärt der Experte. Notwendig sei in erster Linie seitens der
Online-Anbieter den Webkauf sicher, zuverlässig und verständlich zu
machen. „Je besser dies gelingt, desto größer wird der Erfolg sein.“
Gestützt werde diese Entwicklung auch durch den Trend zum „multi-channel
shopping“, bei dem sich die Konsumenten online über den günstigsten
Preis informieren und das gesuchte Objekt dann dort kaufen, wo es am
günstigsten zu haben ist. Wolfgang Weitlaner