Gesetz gegen den Verzehr von „Foie Gras“

Chicago verabschiedet sich von der Stopfleber

Chicagos Feinschmecker kämpfen um ihr Foie Gras. Die Stadtverwaltung beschloss im April, die Stopfleber ab 22. August zu verbieten, weil das „Stopfen“ als Tierquälerei gilt. Derzeit finden überall in Chicago Abschiedsessen unter Titeln wie „Lebewohl an unseren guten Freund“ statt. Bei diesen kostspieligen Foie-Gras-Orgien werden die Fettleber von Enten und Gänsen in allen Variationen verköstigt.

Für manche ist das Verbot ein Einschnitt in die Grundrechte. „Es geht zu weit, wenn sie dir vorschreiben wollen, was du essen darfst und was nicht“, erzürnt sich Mario Lara. Der Geschäftsmann hat deshalb weder Kosten noch Mühen gescheut und sich einen Tisch für vier beim Stopfleber-Benefizessen in Cyrano’s Bistrot & Wine Bar gesichert. Anders als bei den Abschiedsessen geht es hier nicht darum, sich noch ein letztes Mal krankhaft vergrößerte Geflügelleber schmecken zu lassen. Dort wird Politik gemacht: Mit den Einnahmen sollen ein Rechtsstreit und eine Lobby-Kampagne unterstützt werden, die nicht nur Foie Gras, sondern auch die Bürgerrechte verteidigen sollen.

Lesen Sie den gesamten Artikel in der Frankfurter Rundschau:
www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/panorama/panorama/?em_cnt=947209

Einen sehr interessanten Artikel schrieb Bernd Matthies vom Berliner Tagesspiegel zu der Thematik:
www.tagesspiegel.de/politik/archiv/15.08.2006/2714680.asp
hier ein Auszug:
Doch wie sehr leiden die Tiere unter der Stopfprozedur? Sie werden ab einem Alter von zwölf Wochen dreimal täglich mit einem Getreidebrei gefüttert, der mit einem Metalltrichter in ihren von Natur aus elastischen Schlund gestopft wird. Das geht so zwei bis vier Wochen, dann wird geschlachtet. „Unseren Gänsen macht das Spaß!“ tönen vor allem die französischen Bauern, und sie verweisen auf die natürliche Herkunft der Methode: Schon die Ägypter der Antike wussten, dass sich Gänse für den Vogelzug ein Fettdepot in der Leber anlegen – insofern ist zumindest klar, dass die erzwungene Fettleber keine Krankheit ist und nichts mit der krankhaft geschrumpften Säuferleber beim Menschen zu tun hat.

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