Eisbär Reisen nach Churchill Kanada

Bald ist es wieder soweit! Die Eisbären Armada zieht an die Küste des Polarmeeres bei Churchill, Manitoba, um dort auf das Zufrieren des Packeises zu warten. Bis dieses stark genug ist, um die bis zu 600 kg schweren Bärenkolosse zu tragen, tummeln sich die Polarbären in Scharen an dem Küstenstreifen an der Hudson Bay, von dem sie wissen, dass er als erstes zufriert.

Ist das Eis stark genug, ziehen die Polarbären hinaus in die weiße Wildnis, und die Zeit der Völlerei beginnt. Im Winter gehen sie auf den Eisflächen der Arktis auf Robbenjagd. Der Sommer dagegen bedeutet für die unbestrittenen Herrscher des Nordens eine Zeit des Hungers und der Überlebenskampfes.

Statt mit üppiger und nahrhafter Robbenbeute müssen sie sich in diesen Monaten sogar mit magerer vegetarischer Kost begnügen. Wenn sie sich in den sechs Wochen vor dem Zufrieren des Eises von Mitte Oktober bis Mitte/Ende November bei Churchill sammeln, sind sie ausgehungert und bereit, sich von allem zu ernähren, was sie zu fassen bekommen. Und dies erfahren die Einwohner von Churchill jedes Jahr wieder.

Jeder Gang zum Müllcontainer wird zum Spießrutenlauf, weil überall im Ort die Bärenriesen auf Beute warten. Haus- und Autotüren bleiben unverschlossen und Autoschlüssel stecken im Zündschloss, damit die Menschen im Falle eines Zusammentreffens mit den Eisbären schnell Schutz beim Nachbarn finden oder ihr Heil in der raschen Flucht mit dem Auto suchen können. Kinder dürfen die elterlichen Häuser nur noch in Begleitung verlassen. Der Weg zur Schule wird streng kontrolliert und darf nur mit Schulbussen zurückgelegt werden. Jedem Bewohner und Besucher wird geraten, Seitenstraßen zu meiden und ständig Ausschau zu halten nach den hungrigen weißen Bären.

Besonders dreiste Bären, die im Ort erwischt werden, gelten als „Problem-Bären“ und kommen in den „Eisbären Knast“, einen Sammelcontainer, der während dieser Herbstwochen oft bis an seine Grenzen ausgelastet ist. Dort werden die Tiere nur mit Wasser versorgt. Sie sollen die Erfahrung in möglichst schlechter Erinnerung behalten, um zu verhindern, dass sie wieder in den Ort zurückkehren. Trotzdem gibt es immer wieder Bären, die mehr als viermal im Ort erwischt werden. Diese werden in einen Zoo gebracht, wo sie Menschen nicht mehr unmittelbar bedrohen können. Mit ihrem Leben in Freiheit ist es dann vorbei.

Churchill weiß inzwischen die alljährliche Bärenplage touristisch zu nutzen. Wer Eisbären aus nächster Nähe und in freier Wildbahn sehen will, kann eine der Touren zur Eisbärenbeobachtung buchen. Churchill erreicht man entweder mit dem Zug ab Winnipeg oder per Flugzeug. Vor Ort gibt es Angebote mit unterschiedlichem Rahmenprogramm, wobei man bei mehrtägigen Übernachtungen in der Tundra Buggy Lodge – einer speziell für die Eisbärenbeobachtung konstruierten Unterkunft – die besten Fotomöglichkeiten hat.

Weitere Informationen und Reiseangebote zur Eisbärenbeobachtung erhalten Sie unter www.travelworldonline.de/eisbaerreisen.html

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