Mit einmaligen Eindrücken, einem zünftigen Dixieland-Frühschoppen und einigen Superlativen ist am Sonntag der 20. Laurentiustag des Verbandes der Köche Deutschlands e.V. (VKD) in Dresden zu Ende gegangen. Mehr als 1400 Köchinnen und Köchen aus ganz Deutschland trotzten dem Regenwetter und bildeten einen bisher nie dagewesenen 1,5 km langen Zug durch das „Florenz an der Elbe“
„Haben Sie Rezepte dabei?“, „Wird hier für mehr Lohn demonstriert?“, „Wo kann ich bei diesen Köchinnen und Köchinnen essen?“, „Das ist ja ein tolles Bild – aber wer steht denn heute Mittag in Deutschland hinter dem Herd?“– so und so ähnlich lauteten die Kommentare am Rande des Umzugs durch Dresden, an dem mehr als 1400 Köchinnen und Köche teilnahmen. Anlass waren der 20. Laurentiustag und dessen traditioneller Umzug der Köche, den der Verband der Köche Deutschlands e.V. (VKD) alljährlich veranstaltet. Da staunten die Bürger der sächsischen Landeshauptstadt nicht schlecht, als auf einem gut 1,5 Kilometer langen Zug – einem der längsten, den es je gab – Hunderte von Köchinnen und Köchen in standesgemäßer Berufskleidung ihre Innenstadt bevölkerten.
Angeführt von zehn Harley Davidsons, jeweils mit Sozius bzw. Sozia in Kochkleidung, und ausgestattet mit prachtvollen Vereinsstandarten, Fahnen und Accessoires aus der Küche, zogen die Vertreter der Weißen Zunft durch die Innenstadt. Vorbei an Taschenbergpalais, Zwinger und Semperoper und direkt am Elbufer entlang führte der Weg zur Kreuzkirche am Altmarkt, in dem gemeinsam der Ökumenischen Gottesdienst gefeiert wurde. Aus ganz Deutschland waren sie gekommen: Mit einer Delegation von mehr als 80 Personen stellte dabei Kassel – Ausrichter des Laurentiustages 2006 – die größte Teilnehmergruppe, und mit einer Handvoll Kolleginnen und Kollegen war diesmal Hamburg vertreten.
Die Tradition des Laurentiustages zu Ehren des Heiligen Laurentius, dem Schutzpatron der Köche, blickt auf 20 Jahre zurück. Das Fest, das seinen Ursprung Ende der 70er Jahre im Allgäu hatte und 1986 in Heidelberg erstmal bundesweit durchgeführt wurde, ist für viele Köchinnen und Köche einer der Höhepunkte im Verbandsleben.
In der Vorbereitung waren in der Geschäftsstelle des VKD und beim ausrichtenden Verein Dresdner Köche 1872 e.V. generalstabsmäßige Planungen notwendig, um das Drei-Tage-Programm auf die Beine zu stellen. Tatkräftig unterstützt und gefördert wird diese Veranstaltung des Verbandes der Köche Deutschlands e.V. (VKD) von dem Sponsorenpool Laurentiustag, dem die Unternehmen Bohner, Oing-Druck, Rational, Service-Bund und Wüsthof angehören. Ohne diese Förderer und den Firmen aus Dresden und Umgebung ist eine dreitägige Feier wie diese gar nicht denkbar. In Dresden hatte das „Dreigestirn“ aus Uwe Leutritz, Rainer Förster und Thomas Strauß vom Verein Dresdner Köche – mit einem Team von gut 15 engagierten Dresdner Köchinnen und Köchen im Rücken – ganze Arbeit geleistet und eine Reihe von Unternehmen für das Sponsoring der Feierlichkeiten gewinnen können, die mit zum Teil erheblichen Summen und Materialspenden zum Gelingen dieses Fest-Wochenende erheblich beitrugen.
Bei der rundum gelungenen Organisation konnte auch vereinzelter Unmut angesichts fehlender Sitzplätze, kurzer Wartezeiten oder vorübergehender Nachschubprobleme den ausgezeichneten Gesamteindruck dieses Mega-Events nicht trüben: Wem eine solche Großveranstaltung so reibungslos gelingt, dem gebühren viel Respekt und ein herzliches Dankeschön! Das Fazit der Besucher jedenfalls fiel durchweg sehr positiv aus: Zu den besonderen Highlights gehörten ohne Frage das Unterhaltungsprogramm beim Galaabend mit der Entertainerin Ria Hamilton, den Damen vom Tanzstudio Dance Art, der Stockmann Band und einem grandiosen Höhenfeuerwerk von der anderen Seite der Elbe sowie die Eröffnungsveranstaltung in der beeindruckenden Semperoper. Nicht zu vergessen das Fußballturnier mit fünf Mannschaften (Chemnitz gewinnt ganz knapp vor Kassel), die entspannende Schlösserfahrt mit der historischen Raddampferflotte und der schwungvolle Dixieland-Ausklang im Sächsisch-Böhmischen Bierhaus „Altmarktkeller“.
Rund 160.000 Euro wurden während der dreitägigen Köche-Veranstaltung in Dresden umgesetzt – die zusätzlichen Ausgaben zugunsten von Dresdner Gastronomen, Kulturstätten und Einzelhändlern nicht mitgerechnet. „Der Laurentiustag ist nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen, sondern auch für die ausrichtende Stadt und deren Bürger ein Gewinn. Dresden hat sich von der besten Seite gezeigt“, so der Dresdner Organisator Uwe Leutritz. „Dem Kasseler Koch-Club wünsche ich für das kommende Jahr von Herzen alles Gute, viel Erfolg und gute Partner bei der Planung und Durchführung dieses Events. Und ich wünsche mir, dass der Laurentiustag auch künftig keine Protokollveranstaltung, sondern eine Party für die Köchinnen und Köche bleibt.“
In diesem Sinne: Vom 11. bis 13. August 2006 heißt es „Ab nach Kassel!“ – zum 21. Laurentiustag. ak