Die Winzer aller Anbaugebiete machen sich derzeit mit gutem Recht Hoffnungen auf ein zufriedenstellendes Weinjahr. Die Entwicklung der Reben hat – je nach Anbaugebiet – im Vergleich zum langjährigen Mittel einen Vorsprung von fünf bis 14 Tagen. Optimale Wachstumsbedingungen während und nach der Blüte haben dazu geführt, dass sich meist große kompakte Trauben ausgebildet haben, besonders in der Burgunderfamilie. Lediglich in der Pfalz spricht man von leichten Verrieselungsschäden. Überwiegend lauten die Empfehlungen der Fachleute an die Winzer, den Ertrag durch grüne Lese, am besten durch Halbieren der Trauben, zu reduzieren. Die Ertragsreduzierung bewirkt, dass die verbleibenden Trauben umso intensiver versorgt werden können und die qualitätsbestimmenden Aromen und Inhaltsstoffe natürlich angereichert werden.
Die früh reifenden roten Rebsorten wie Regent und Dornfelder befinden sich mitten im Verfärbungsprozess, die Trauben der weißen Rebsorten werden weich und haben damit das erste Stadium des Reifeprozesses erreicht. Erste frühreife weiße Sorten werden für den Federweißenausschank noch im August geerntet. Auch wenn manche Menschen über mangelnden Sonnenschein in diesem Sommer klagen – die Trauben hatten in diesem Jahr optimale Wachstumsbedingungen. Der Wechsel von wärmerer und kühlerer Witterung, von Sonne und Niederschlag war für das Wachsen und Gedeihen der Weinreben und für die Entwicklung der Trauben gut.
An der Mosel wünschen sich die Winzer allerdings eine etwas beständigere Witterung. Dort gab es heftige gewittrige Niederschläge, die den Boden jedoch nicht nachhaltig tränkten.
Geschäftsführer Armin Göring vom DWI erhofft sich nun einen schönen, warmen September und einen goldenen Oktober: „Über den Sommer wird vornehmlich der Mengenertrag eines Jahrgangs gebildet. Die Qualität entsteht in den letzten Wochen vor der Lese.“