Über 5.000
Biere in mehr als 30 Sorten erfreuen den Bier-Kenner hierzulande. Doch damit
ist die geradezu überschäumende Vielfalt der deutschen Bier-Landschaft noch
lange nicht erschöpft. Beim beliebten Gerstensaft lassen sich auch
interessante Neuheiten beobachten.
„Da sind einmal die Gold-Biere, das sind Biere, die etwas weniger herb,
malzbetonter und süffiger sind“, erklärt Birte Kleppien, Pressesprecherin
vom Deutschen Brauer-Bund.
Hinzu kommen die Biermischgetränke, Klassiker wie
Radler oder Cola-Bier, aber auch Neuheiten mit Lemon, Orange oder Litschi.
In der Bier-Hitparade ist nach wie vor das Pils mit großem Abstand am
beliebtesten, gefolgt von Export- und Lagerbier. Auf Platz drei kommen die
Weizenbiere, die ihren Siegeszug aus Bayern auch weiterhin fortsetzen.
Über
115 Liter Bier konsumierten die Deutschen im vergangenen Jahr pro Kopf.
Deutschlands Biere werden nach wie vor nach dem Reinheitsgebot von 1516
gebraut. Für die Herstellung von Bier heißt das: vermälztes Braugetreide,
Hopfen, Wasser und Hefe – und sonst nichts. Bei untergärigen Bieren kommen
untergärige Hefen und Gerstenmalze zum Einsatz. Für obergärige Biere werden
obergärige Hefen und zusätzlich zum Gerstenmalz Malze von Weizen, Roggen
oder Dinkel verwendet.
Die erstaunliche Biervielfalt hierzulande hat regionalen Ursprung. Typische
Beispiele dafür sind Kölsch, fränkisches Kellerbier oder Weizenbier.
Und
hier die gefragtesten Sorten des Kultgetränks im Überblick:
hell-goldfarben,
stärker gehopft mit feinsahniger Schaumkrone – hier kommt dem Bier-Liebhaber
ein blondes Pils entgegen. Das untergärige Bier enthält etwa
4,6 bis 5,4 Volumenprozent Alkohol und sollte entgegen aller Tresenlegenden
in höchstens drei Minuten in mehren Etappen eingeschenkt werden.
Nur so
schmeckt es prickelnd frisch, andernfalls wird es zu warm und es entweicht
zu viel Kohlensäure. Helles Lagerbier beziehungsweise Export hell zeichnen
sich durch malzigen, kräftigen Geschmack aus und sind vor allem im Süden
Deutschlands beliebt.
Lagerbier mit 4,4 bis 5,5 Volumenprozent Alkohol ist
etwas schwächer eingebraut als Export, dessen Alkoholgehalt zwischen
4,8 und 5,6 Volumenprozent liegt. Dunkles Lager- oder Exportbier hat ein
malziges Aroma und einen runden, leicht süßlichen Geschmack. Kristallklar
oder leicht hefetrüb, spritzig oder mit fruchtig-würzigem Geschmack, hell
oder dunkel – so variantenreich können nur Weizenbiere sein. Die
bayrischsten aller Biere zählen zu den obergärigen Bieren und kommen als
Vollbiere auf einen Alkoholgehalt von etwa 5,4 Volumenprozent.
Bier mag es kühl und dunkel, daher am besten bei fünf bis acht Grad lagern –
und immer nur so viel einkaufen, wie man in einer Woche verbraucht. Die
optimale Trinktemperatur beträgt acht bis zehn Grad Celsius. Deshalb vor dem
Genuss aus der Kühlung nehmen: zu kaltes Bier schäumt zu wenig, zu warmes zu
viel. Zum Einschenken das Glas mit kaltem Wasser ausspülen und immer
senkrecht halten, Weißbiergläser dagegen schräg, dann schäumt nichts über –
außer die Freude am Genuss.