Steakhäuser: kein Verlass auf Gewichtsangaben

Serviertes Fleisch in WDR-Stichprobe bis zu 40 Prozent leichter

Die Gramm-Angaben in Speisekarten für
Kurzgebratenes taugen nicht einmal als Anhaltspunkt. Dies ist das
Ergebnis einer Stichprobe, die das WDR-Wirtschaftsmagazin „markt“ in
zehn Düsseldorfer und Neusser Steakhäusern durchgeführt hat (Mo., 4.
August, 21 Uhr, WDR Fernsehen). In neun Fällen waren die Steaks zum
Teil deutlich leichter, nur eines hatte Übergewicht.

Ein Reporter des WDR-Magazins hatte sich stets zunächst als Gast
ausgegeben und ein Steakgericht zu Preisen zwischen rund 10 und 20
Euro bestellt. Allerdings wanderte das Fleisch direkt vom Teller auf
die Waage des in der Nähe wartenden Beamten vom Eichamt. Die
deutlichste Differenz ergab sich dabei bei einem Rumpsteak, das laut
Karte 220 Gramm wiegen sollte, in Wirklichkeit aber nur 134 Gramm
schwer war – mehr als 40 Prozent weniger. Der einzig positive
Ausreißer brachte 50 Gramm mehr auf die Waage.

Doch selbst eine stark übertriebene Gewichtsangabe in der
Speisekarte ist nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit. „Die
Gewichtsangabe in der Karte ist nur eine Richtungsangabe für den
Gast, die kann beliebig sein“, erklärte der Düsseldorfer Eichbeamte
Carsten Schminke gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk. In wenigen
Speisekarten war immerhin vermerkt, dass sich die Gramm-Angabe aufs
Rohgewicht bezieht. Doch auch in diesen Restaurants zeigte man sich
über die starken Gewichtsverluste beim Braten überrascht.

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