Honig

Er ist streichfähig, zähfließend oder dünnflüssig und es gibt ihn in unzähligen Geschmacksrichtungen: Raps, Lindenblüte, Akazie, Edelkastanie und viele mehr. Die Rede ist von Honig. Doch Honig ist nicht nur ein Lebensmittel, sondern jüngsten Forschungsberichten zufolge auch ein Heilmittel. Forscher der Universitätskinderklinik in Bonn berichten über positive Erfahrungen mit einem Wundbehandlungsmittel auf der Basis von Honig. Selbst chronische Wunden, die mit multiresistenten Bakterien infiziert waren, heilten oft binnen weniger Wochen.
Da Mediziner in Kliniken immer öfter mit Keimen konfrontiert werden, die gegen gängige Antibiotika resistent sind, nutzen inzwischen zwei Dutzend Kliniken in Deutschland die speziellen Wundbehandlungsmittel mit Honig. Es handelt sich hierbei um spezielle Medizinprodukte, die mit sterilisiertem australischem Honig hergestellt werden.

Haushaltsüblicher Honig sollte nicht für die Wundbehandlung eingesetzt werden, denn er kann Sporen von Krankheitserregern (u. a. von Clostridien) enthalten. Die heilende Wirkung des Honigs basiert auf einem Enzym, das die Bienen ihm während der Erzeugung zusetzen. Dieses Enzym sorgt dafür, dass im Honig permanent geringe Mengen Wasserstoffperoxid entsteht, das antimikrobiell wirkt. Dies erklärt auch die vielbeschworene Wirkung des Honigs als Hausmittel bei Halsentzündungen und Erkältungen. Das Enzym ist jedoch hitze- und lichtempfindlich. Deshalb sollte Honig nicht über 40 Grad Celsius erwärmt und dunkel gelagert werden.
aid, Dr. Maike Groeneveld

Weitere Informationen: www.uni-bonn.de

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