Die Vielfalt von Wildbienen und die von ihnen bestäubten Pflanzen hat in den
vergangenen Jahren deutlich abgenommen.
Zu diesem Ergebnis kommt das EU-Forschungsprojekt
„ALARM“. Bedenken, dass der Verlust von Wildbienenarten Auswirkungen auf das gesamte
Ökosystem haben könnte, gab es schon seit längerem.
Die Studie liefert jetzt Belege
für diesen Zusammenhang. Dafür stellten Wissenschaftler aus Großbritannien, den
Niederlanden und Deutschland Daten über die biologische Vielfalt in Hunderten von
Lebensräumen zusammen. In fast 80 Prozent der Gebiete war die Vielfalt der Bienen
zurückgegangen oder Bienenarten sind seltener geworden bzw. ganz ausgestorben. Nimmt die
Zahl und Vielfalt der Bestäuber weiter ab, gehen damit wichtige „Dienstleistungen“
verloren. Pflanzen verschwinden ebenfalls.
Denn Wildbienen sind essentiell für die
Fortpflanzung zahlreicher Wild- und Kulturpflanzen. Den ökonomischen Wert der
Bestäubung schätzen Experten weltweit auf 30 bis 60 Milliarden Euro. Der Verlust von
Wildbienen wäre dann zu verkraften, wenn andere bestäubende Insekten deren Aufgaben
übernehmen könnten. Dies sei aber leider nicht der Fall. Pflanzen, die von der
Bestäubung ganz bestimmter Bienen abhängig sind, verschwinden am ehesten. Während die
auf die Bestäubung von Wildbienen oder Schwebfliegen angewiesenen Pflanzen auszusterben
drohen, bleiben die durch Wind bestäubten oder sich selbst bestäubende Pflanzen
erhalten und vermehren sich.
Ob der Rückgang der Bienen den Rückgang der Pflanzen
bedingt oder umgekehrt, vermag diese Studie noch nicht zu klären. Auch sind die Ursachen
für die Rückgänge noch nicht abschließend geklärt. Dies soll im Forschungsprojekt
„ALARM“ weiter untersucht werden.
(aid, Renate Kessen)
Weitere Informationen:
www.aid.de/landwirtschaft/artenschutz_wildbienen.php