Entgegen den aeusserst pessimistischen Erwartungen ist das Geschaeftsjahr
2005 fuer die Hotellerie gut gelaufen: Mit einem Umsatzplus von 4,6
Prozent auf rund 5,12 Mrd. Euro haben die umsatzstaerksten
Hotelgesellschaften in Deutschland das Jahr 2005 abgeschlossen.
Damit
haben die Grossen der Branche zum dritten Mal in Folge eine Steigerung
ihrer Umsaetze erzielt. 72 Prozent der Gesellschaften haben im vergangenen
Jahr ein Umsatzplus erreicht, das entspricht dem Vorjahresergebnis.
Das
komplette Ranking der umsatzstaerksten deutschen Hotelgesellschaften
veroeffentlicht das AHGZ-Fachmagazin Der Hotelier (Deutscher Fachverlag,
Frankfurt am Main) in seiner aktuellen Ausgabe, die am Samstag, 22. Juli
2006 erscheint.
Insgesamt erzielten die 50 groessten Hotelgesellschaften 2005 einen
Nettoumsatz von 5,12 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,90 Mrd. Euro), das entspricht
einem Plus von 4,6 Prozent. Damit stabilisiert sich die Situation in der
deutschen Hotellerie, 28 Prozent bilanzierten ein Minus (2004: 26
: Prozent). Die Zahl der Betriebe hat sich um 18 auf 1.381 erhoeht, die Zahl
der Zimmer hat ebenfalls zugenommen, und zwar um 5,1 Prozent oder 10.051
auf 208.530. Gesunken ist der durchschnittliche Zimmerpreis, der um 3,7
Prozent auf 77,54 Euro abnahm.
Zur Gewinnsituation: 4,8 Prozent der Befragten gaben an, „sehr gute“
Ertraege erwirtschaftet zu haben (Vorjahr: 9,3 Prozent). 38,1 Prozent
bezeichnen die Gewinne als „gut“. 45,2 Prozent charakterisieren ihre
Gewinnsituation als „noch zufriedenstellend“, und 11,9 Prozent bezeichnen
ihre Gewinne als „schwach“. Keiner der befragten Hoteliers gab an, eine
„schlechte“ Ertragslage erzielt zu haben.
An der Spitze hat sich im Jahr 2005 nichts geaendert. Angefuehrt wird die
Top 50-Liste erneut von dem Multimarkenkonzern Accor. Das franzoesische
Unternehmen erwirtschaftete auf dem deutschen Markt im vergangenen Jahr
mit 352 Betrieben einen Gesamtumsatz von 932,8 Millionen Euro. Gegenueber
2004 ist dies ein Rueckgang um rund 17 Mio. Euro, denn im Gesamtumsatz
fehlen die Ergebnisse von 13 Betrieben. Zehn davon sind Haeuser der Marke
Dorint Resorts, die 2005 wieder unter dem Management von Dorint gefuehrt
wurden und allein 2004 mit einem Umsatz von 43 Mio. Euro bei Accor zu
Buche schlugen. Bei den weiteren drei Betrieben handelt es sich um
ehemalige Novotel Haeuser, die nicht mehr zum Accor-Portfolio gehoeren.
Dorint haelt sich mit 80 Betrieben, einem Plus von 4,1 Prozent und einem
Nettoumsatz von 462,7 Mio. Euro auf Platz 2 der Top-Liste. Eine starke
Umsatzsteigerung verzeichnet die Best Western Deutschland GmbH, die sich –
wie in den Vorjahren – auf Rang 3 platzieren konnte. Das Plus von 14,3
Prozent ist vor allem auf 14 zusaetzliche Betriebe zurueckzufuehren.
Veraenderungen gibt es auf den folgenden Plaetzen des Rankings. Marriott,
bisher auf Platz 4, rutscht mit einem Umsatz von 245,8 Mio. Euro auf Rang
7. Wegen der Vergleichbarkeit wurde der Nettoumsatz von 2004 um die
Ramada-Umsaetze bereinigt. Den vierten Platz nimmt jetzt die Frankfurter
Steigenberger Hotels AG ein. Mit einem Umsatz von 337,7 Mio. Euro und
einem Plus von 3,8 Prozent klettert die Gruppe erneut einen Rang hoeher.
Auch die Maritim Hotelgesellschaft hat einen Platz gut machen koennen und
steht jetzt – wie im Jahr 2003 – auf dem fuenften Rang. Ebenfalls um eine
Position verbessern konnte sich Starwood. Nach Marriott auf Platz 7 folgt
Hilton auf Rang 8 mit einem Umsatz von 222,7 Mio. Euro. Die Hospitality
Alliance AG nimmt mit einer Umsatzsteigerung von 2,3 Prozent – trotz einer
Reduzierung des Portfolios um sechs Haeuser – erneut den 9. Platz ein,
unveraendert auch die InterContinental Hotels Group mit einem Nettoumsatz
von 195,3 Mio. Euro auf Platz 10.
Fuer das laufende Jahr ist die Hotellerie ganz positiv gestimmt. 97,4
Prozent der Hotelmanager rechnen mit einem Umsatzzuwachs, im vergangenen
Jahr waren es noch 75,6 Prozent. Einen Rueckgang prognostizieren in den
Chefetagen lediglich 2,6 Prozent (Vorjahr: 19,5 Prozent). Nach der
Entwicklung des ersten Halbjahres befragt, geben 97,1 Prozent der
befragten Hotelgesellschaften an, ein Plus erwirtschaftet zu haben. Im
Vorjahr waren es noch 91,7 Prozent. Nur eine Gesellschaft meldet ein Minus
(Vorjahr: 16,2 Prozent).