Kirschen und Beeren

Die Greenpeace-Meldung über
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Kirschen sowie in Johannis-
und Stachelbeeren wird bei vielen Verbrauchern erneut Besorgnisse und
Fragen hervorrufen. Das ist umso bedauerlicher, als die
Umweltorganisation in diesem Fall von falschen Zahlen ausging. Das
hat der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) nach genauerer Betrachtung
der Untersuchungsergebnisse festgestellt.

Für den Wirkstoff Thiacloprid, dem fünf der gefundenen sechs
Höchstmengenüberschreitungen zugeschrieben werden, hatte Greenpeace
eine zu niedrige Rückstands-Höchstmenge zugrunde gelegt. Setzt man
den tatsächlich geltenden Wert ein, haben nur zwei Proben die
zulässige Höchstmenge überschritten – und dies auch nur geringfügig.
Niemand braucht sich also den Appetit auf frische Beeren und knackige
Kirschen verderben zu lassen.

Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln wollen, dass ihre
Produkte korrekt eingesetzt werden und möglichst wenig Rückstände in
den Nahrungsmitteln hinterlassen. Sonst können sie als Unternehmen
auf Dauer nicht bestehen. Die Produkte und die Anwendungsvorschriften
sind deshalb so gestaltet, dass sich die Rückstände im unbedenklichen
Bereich bewegen.

Das bestätigen die Gesundheitsbehörden. In den meisten Früchten
sind heute Rückstände nachweisbar, weil man mit modernen
Analysemethoden auch winzigste Spuren messen kann. Für ein
Gesundheitsrisiko entscheidend ist aber nicht, dass überhaupt
Rückstände vorhanden sind. Entscheidend ist deren Menge; und die ist
in den von Greenpeace getesteten Früchten so gering, dass die
untersuchten Kirschen und Beeren ohne Bedenken verzehrt werden
können. Das gilt auch dann, wenn mehrere Substanzen gefunden werden.

Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln setzen alles daran,
Rückstände durch noch gezieltere Anwendung und schnellere
Abbaubarkeit ihrer Pflanzenschutzmittel weiter zu verringern. Sie
appellieren an die Landwirte, nur die speziell für die einzelnen
Früchte zugelassenen Produkte einzusetzen. Nur so bleibt ihnen die
Möglichkeit erhalten, mithilfe einer breiten Mittelpalette ihre
Pflanzen vor den verschiedensten Schädlingen und Krankheiten, denen
sie während des Wachstums ausgesetzt sind, ausreichend zu schützen.

Der Industrieverband Agrar e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist
der Zusammenschluss von Unternehmen der agrarchemischen und
agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern
der 50 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz,
Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.

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