Matt Skinner (30) ist sich sicher: Frauen sind die besseren Weintester. Denn ihr Geschmackszentrum sei stärker ausgebildet und differenzierter als das von Männern. Er muss es wissen. Denn er ist Sommelier, also Weinexperte, und arbeitet zusammen mit Star-Koch Jamie Oliver im Londoner In- Restaurant „Fifteen“, das sich vor Gästen kaum retten kann.
Durch seine unkomplizierte, lockere Art und seine unverkrampfte Sprache ist Skinner, der in seiner Freizeit leidenschaftlich Surft aus Leidenschaft, zu einer Art Kultfigur des Weines geworden. „Ich verwende nur Begriffe, mit denen unsere Generation auch was anfangen kann“, sagt er im Interview mit der Frauenzeitschrift PETRA, die am 18. August 2005 erscheint. „Gewürztraminer zum Beispiel vergleiche ich mit einem Transvestiten: auffällige Erscheinung, zu viel Make- up, wenig Schamgefühl, übertreibt’s für gewöhnlich mit seinem Auftritt. Andere Weine schmecken wiederum nach Katzenpisse oder nach Opas altem Ohrensessel – dann sag‘ ich’s auch so.“
Seine Mission sei es, „vor allem junge Leute mit Wein vertraut zu machen, ihnen den Umgang zu erleichtern und sie zu mehr Leidenschaft und Enthusiasmus zu bewegen.“ Deshalb hat er jetzt auch ein Buch geschrieben: „wine – just a drink“, ein Werk für Einsteiger und Liebhaber, das Lust auf guten Wein machen will und Mitte September in zehn Sprachen erscheint (GU, 176 Seiten, 19,90 Euro).
Und welche Sorte Wein sollte jeder im Haus haben? Matt Skinner in PETRA: „1. Etwas Prickelndes, z. B. Champagner. 2. Einen Chardonnay, das ist die Cola in den Weinen und schmeckt fast jedem. 3. Etwas Rotes, Fruchtiges, Vollmundiges. 4. Einen Rosé, der ist total in Mode und der beste Wein für heiße Tage.“