Das Gesamtbudget für dieses Integrierte Projekt (IP) namens CHILL-ON beläuft sich auf die Rekordsumme von ca. 16 Millionen Euro, wovon ca. 2,4 Millionen nach Bremerhaven fließen werden. Verschiedene Problemstellungen rund um die Transport- und Kühlkette werden innerhalb von vier Jahren unter der Koordination des ttz mit 23 Partnern aus 13 Ländern bearbeitet.
„CHILL-ON steht am Ende einer langen Reihe erfolgreicher EU-Projekte, die das ttz Bremerhaven im 6. EU-Forschungsrahmenprogramm bearbeitet hat. Das Projekt ist aufgrund seiner Größe bislang einzigartig in der Geschichte des ttz Bremerhaven: Hier werden verschiedene innovative Ansätze verfolgt, die, integriert in ein riesiges Projekt, letztlich eine Lösung für eine komplexe Problemstellung der Lebensmittelwirtschaft generieren können“, erklärt Matthias Kück, Projektleiter von CHILL-ON. Im 6. EU-Rahmenforschungsprogramm (2002-2006) konnten vom ttz Bremerhaven Projekte in einer Gesamthöhe von 90 Millionen Euro erfolgreich akquiriert werden, wovon rund 15,5 Millionen nach Bremen und Bremerhaven flossen.
Auf der Pressekonferenz CHILL-ON am 13. Juli betonte Frau Riechers-Kuhlmann, Geschäftsführerin der FBG (Fischereihafen Betriebsgesellschaft mbH) die Wichtigkeit des Gründerzentrums Bionord als Wissenschaftsstandort im Fischereihafen: „Das Projekt CHILL-ON demonstriert beispielhaft den Wissenstransfer durch das ttz Bremerhaven in die Region. Bremerhaven als Produktionsstandort für Tiefkühlkost und Fisch-Convenience profitiert vom Know-how, das im Rahmen dieses Projektes erarbeitet wird.“ Im Laufe des Projektes werden in Workshops und Seminaren die Forschungsergebnisse praxisorientiert weitervermittelt.
Herzstück des Projektes ist das Smart Label: Verschiedene Technologien, kombiniert mit GPS- und GSM-Überwachung sollen per „eCHILL-ON Smart Label“ die Temperaturgeschichte des Fisches vom Fang bis zum Einzelhandel lückenlos überwachen. Ein weiterer Bereich wird die Erstellung eines umfassenden Konzeptes zum „Chain Information Management“ sein. Hierbei sollen alle Informationen der Lieferkette in einer Art Kommunikationsplattform („Chain Collaboration Platform“) zusammenlaufen. Der wichtigste Aspekt dabei ist, dass alle an der Lieferkette Beteiligten nicht nur zu jedem Zeitpunkt Ort und Zustand ihrer Ware abrufen können, sondern gleichzeitig einen Einblick in Quantität, Warenfluss, Bestand und Produktion haben. Die Firma Chainfood aus den Niederlanden, auf der Pressekonferenz vertreten durch Johann Zandbergen, wird ein integratives Konzept entwickeln, welches die Grundsätze des Supply Chain Management (Lieferkettenmanagement) mit dem Einsatz neuester Technologien verbindet. Weitere Aspekte sind die Optimierung von Kühlmethoden oder die Etablierung eines präzisen und schnellen Verfahrens zum Nachweis möglicher Qualitätsmängel in Lebensmitteln. Sowohl der Bereich Molekulargenetik des ttz Bremerhaven als auch die Firma Q-Bioanalytic aus Bremerhaven werden an diesen Entwicklungen beteiligt sein.
„Ein Projekt dieser Dimension ist eine ganz neue Herausforderung für uns. Wir freuen uns als Koordinator dieses Großprojektes auf eine spannende Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region und auf internationaler Ebene“, erklärt Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven.