Test : Sportlerdrinks

Zwei von drei Sportlerdrinks sind nicht empfehlenswert. Das zeigt eine aktuelle AK Untersuchung von 26 Sportlerdrinks. Was wesentlich für Breitensportler ist – Kohlenhydrate, Natrium und Vitamin B1 – kam in den richtigen Mengen bloß in zwei Drinks vor.

Die Zugabe von Vitaminen und Elektrolyten erfolgt nicht bedarfsorientiert.

„Wer unbedingt ein Sportlergetränk will, sollte sich auch die Zutaten genau ansehen“, rät AK Ernährungsexpertin Petra Lehner. Süßstoffe, Vitamine bis auf B1, Proteine, Aminosäuren oder Mineralien außer Natrium sind für Breitensportler sinnlos.

Die AK hat das Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Wien beauftragt, gängige Sportlergetränke ernährungsphysiologisch zu bewerten. Eingekauft wurden 26 Drinks – 16 Sportdrinks und zehn Pulver zum selber Anrühren. Getestet wurde von März bis Juni.

Für durchschnittliche Breitensportler, die drei- bis viermal in der Woche eine bis eineinhalb Stunden trainieren, sind spezielle Sportlergetränke nicht nötig. Es reicht Leitungswasser völlig aus.

Bei längerem Training soll der Wasserverlust noch während des Trainings ersetzt werden, sonst sinkt die Leistungsfähigkeit. Wer viel Sport betreibt oder für Breitensportler, die länger als zwei Stunden trainieren, können Getränke Sinn machen, die die „richtige“ Menge Kohlenhydrate und eine passende Elektrolytzusammensetzung haben. Dies trifft etwa auf Apfelsaft-Wasser-Mischungen im Verhältnis eins zu drei zu.

Der AK Test zeigt: Eigentlich ist kein Produkt ernährungsphysiologisch wirklich optimal. Wesentlich wäre der richtige Gehalt an Kohlenhydraten (20 bis 80 Gramm pro Liter) und Natrium (mindestens 400 Milligramm), was nur bei sieben Produkten (27 Prozent) zutrifft. Dafür kommt unnötiges Protein (mehr als 0,1 Milligramm pro Liter) in neun (35 Prozent) Drinks vor.

„Wir nehmen genügend Protein zu uns, zu viel kann Nierenprobleme mit sich bringen“, betont Lehner. Mehr als die Hälfte der Produkte (58 Prozent) ist mit Vitaminen angereichert, am häufigsten mit Niacin, gefolgt von Vitamin E, B1 und C. Sinn in Sportlergetränken macht lediglich Vitamin B1. Vitamin B1 kommt nicht einmal in jedem zweiten (46 Prozent) Getränk vor.

Bei den Elektrolyten ist vor allem Natrium wesentlich, kommt aber nicht einmal in jedem dritten Drink vor. Die anderen sollen – wenn überhaupt – nur in den (geringen) Mengen vorhanden sein, die im Schweiß verloren gehen. Mehr bringt nichts. Am häufigsten kommt Magnesium vor – in jedem zweiten Getränk. In sechs Produkten gibt es Magnesium gar in ungünstig hohen Mengen, über 100 Milligramm pro Liter.

Obwohl ernährungsphysiologisch also kein Drink ein „sehr gut“ bekommt, schneiden unter Berücksichtigung von Handhabung, Kennzeichnung und Werbung sowie der Preise als „empfehlenswert“ ab: Gatorade, Powerade, Rauch Isotonic, IZO Plus, Isostar Hydrate & Perform, Gatorade Thirst Quencher.

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