Reiseführer Cowboys und Indianer in Washington State

Wer auf den Spuren der amerikanischen Ureinwohner durch Washington wandeln
möchte, kann sich bequem mit Hilfe des Travel Guide to Indian Country
orientieren. Die aktuelle Ausgabe des 68 Seiten starken Reiseführers kann
unter Website ExperienceWashington.com im PDF-Format heruntergeladen oder online
in gedruckter Form bestellt werden. Wer dagegen einmal Cowboy sein möchte,
ist auf einer der zahlreichen Guestranches des Staates willkommen.

Hohe Tannen, schneebedeckte Gipfel, feuerspeiende Berge, Computerfreaks und
Jumbo Jets: das sind einige der Dinge, die man spontan mit dem Bundesstaat
Washington im äußersten Nordwesten der USA in Verbindung bringt – aber der
Staat hat viele Seiten. Eine der weniger bekannten ist sein Osten. Hinter
dem Kaskadengebirge, das die feuchte Meeresluft des Pazifiks zurückhält, ist
die Landschaft nämlich erstaunlich warm und trocken. Tiefe Felsschluchten,
frei grasendes Vieh, große Kakteen und heulende Kojoten erinnern an
Landschaften, die man eher aus Westernfilmen kennt. Wenn der erstaunte
Besucher diese unglaubliche Szenerie erst einmal vor Augen hat, wundert er
sich nicht mehr, dass es hier auch noch echte Cowboys und Indianer gibt – im
„wilden Nordwesten“ der USA.

*Indianer

Die Indianer hatten dieses Land zuerst entdeckt, Jahrhunderte vor den
europäischen Pionieren und Siedlern, aber sie führten bis zur Ankunft des
„Weißen Mannes“ ein Nomadenleben, ernährten sich von Jagd und Fischfang.
Anfang des 19. Jahrhunderts errichteten „weiße“ Pelzhändler in dieser Gegend
den Handelsposten Fort Colville und begannen, mit den Indianern Handel zu
treiben. Das Fort war nach einem englischen Geschäftsmann benannt worden,
der nie in seinem Leben amerikanischen Boden betreten hatte, aber aus
Bequemlichkeit wandten die europäischen Siedler diesen Namen nun auf
sämtliche Indianerstämme der Region an und nannten sie einfach
„Colville-Indianer“ – der Name hat sich bis heute gehalten.

Die ehemaligen Nomaden wurden aber nun sesshaft. Ein Dutzend Stämme
schlossen sich zu einem Stammesbund zusammen, und 1872 erhielten sie ihr
eigenes Reservat. Das Colville-Reservat ist auf rund 6.000 km² noch immer
das größte im Staat. Von den rund 8.000 Stammesangehörigen wohnen etwa 5.000
im Reservat. Im Unterschied zu vielen anderen Indianerstämmen leben sie
nicht vorrangig vom Tourismus, sondern vor allem vom Handel mit Holz, das
sie im eigenen Sägewerk und in einer eigenen Holzfabrik weiterverarbeiten
und behandeln.

Wer auf den Spuren der amerikanischen Frühsiedler durch Washington wandeln
möchte, kann sich mit Hilfe des Travel Guide to Indian Country orientieren.
Er wurde von den insgesamt fünfzig im Nordwesten der USA lebenden Stämmen,
den „Affiliated Tribes of Northwest Indians“ (ATNI), zusammengetragen und
gibt einen umfassenden Einblick in die indianische Geschichte und Kultur.
Die aktuelle Ausgabe des 68 Seiten starken Reiseführers kann von der Website
ExperienceWashington.com im PDF-Format heruntergeladen oder online in
gedruckter Form bestellt werden.

*Cowboys

Während das fruchtbarere Land im Westen Washingtons schon früher Siedler aus
dem Osten angelockt hatte, wurde der Osten des Staates vor allem in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts interessant: zwischen dem Goldrausch in
Kalifornien und jenem in Alaska zogen Goldsucher unter anderem durch
Washington nach Norden und versuchten auch dort ihr Glück. Richtig reich
wurde dabei kaum einer von ihnen: das Gold war schwer zu finden, die
Bedingungen waren besonders hart. So sieht man heute zahlreiche
Geisterstädte hier, die buchstäblich über Nacht entstanden waren und
ebensoschnell wieder aufgegeben wurden, als man gegen Ende des Jahrhunderts
weiter nördlich, am Yukon und am Klondike, auf gewaltige Goldadern stieß.

Geblieben sind in der Osthälfte Washingtons jedoch die Cowboys, und sie
haben auch ihre Lebensart bewahrt – mit Rodeos und Stampedes,
Lagerfeuerromantik und Countryballaden, aber auch mit dem harten Alltag auf
der Ranch. Wer sich einmal ansehen möchte, wie es im Land der Cowboys und
Indianer heute aussieht, kann sich ganz bequem in Republic, einer alten
Goldgräberstadt 35 km südlich der kanadischen Grenze, ins Auto setzen und
einem rund 250 km langen Rundweg folgen, dem „Highland Historic Loop“ – das
strengt nicht an, ist also ein Spaß für die ganze Familie. Die Route führt
durch historische Westernstädtchen und durch eine herrliche Landschaft
nördlich des Colville-Reservats. Man schafft die ganze Strecke auch an einem
einzigen Tag, doch wenn man sie genießen möchte, sollte man ein paar
Zwischenaufenthalte oder Übernachtungen einplanen.

Wer einmal richtig wie ein Cowboy leben möchte, kann auch gleich bei Familie
Konz auf der „K-Diamond-K Guest Ranch“ ( www.KDiamondK.com ) in Republic
übernachten (15661 Hwy. 21 S). Für $125 (rund Euro 100) pro Person und Nacht
kann man dort ganzjährig mit Vollpension übernachten und alle Einrichtungen
der Ranch nutzen. Man kann reiten, wandern, radfahren, angeln und
natürlich – entsprechend der Jahreszeit – aktiv an einem Viehtrieb
teilnehmen. Der Name der Ranch leitet sich übrigens vom Brandzeichen ab:
einem gespiegelten Doppel-K – zwischen den beiden Buchstaben entsteht dann
eine Raute (englisch „diamond“).

www.ExperienceWashington.com

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