Aperol Spritz & Co: Farbstoff krebserregend?

Auf dem Etiketten der Aperol-Flasche sind die Inhaltsstoffe aufgeführt: „Bitter mit Farbstoff“. Ist Aperol Spritz krebserregend?

Sie geniesst ihren Aperol Spritz

Aperol Spritz krebserregend?

Aperol ist ein Destillat aus Rhabarber, Chinarinde, Enzian, Bitterorange, Kräutern und Alkohol. Die künstlichen Farbstoffe E110 (Gelborange S) und E 124 (Cochenillerot A – enthalten in Campari) sind für die orange-rote Färbung des Getränks verantwortlich, die als Azofarbstoffe bezeichnet werden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Aperol

Der Leiter des Hamburger Umweltinstituts, der Chemiker Prof. Michael Braungart behauptet „E110 und E124 sind zwei Azofarben, die wirklich sehr stark Krebs verursachen. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, das Zeug aus den Textilien herauszuholen – und nun trinken die Menschen das!?“

In einem Aufsatz für das Journal WISSENSWERT 1/2020 schreibt Prof Braungart über die Geschichte des Aperols:
„Werfen wir zunächst einen tieferen Blick ins Glas: Der Aperol, so heißt es auf der Homepage des Herstellers, biete einen einzigartigen Geschmack durch die „geheime Mischung aus Kräutern und Wurzeln“. Die leuchtend orangene Farbe stamme von einem Originalrezept, welches über die Zeit unverändert geblieben und ein Resultat von „sieben Jahren harter Arbeit“ sei: eine „magische Kombination von Bitter- und Süßorangen“. Bei aller Magie ist davon auszugehen, dass in dem beliebten Drink neben Zucker auch diverse Gemüse- und Obstextrakte enthalten sein müssen.

Aperol selbst gehört mittlerweile zur italienischen Campari-Gruppe und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den Gebrüdern Barbieri kreiert. Der Name Aperol stammt aus dem Französischen und beruht auf dem Wort „Aperitif“. Seine leuchtend orange-rote Farbe erhielt das Getränk zunächst durch den Zusatz von Karmin (E 120). Karmin, auch Karminsäure oder Cochenille genannt, ist ein tierischer Farbstoff, der seit der Eisenzeit zum Färben verwendet wird. Für die Herstellung dieses aus Mittel- und Südamerika stammenden Farbstoffes werden Schildläuse, genauer gesagt die sogenannte Cochenillelaus, gekocht, getrocknet und anschließend pulverisiert. Vor einigen Jahren wurde die Verwendung des Farbstoffes Karmin der amerikanischen Kaffeehauskette „Starbucks“ zum Verhängnis. Die rote Farbe des „Strawberry Frappuccino“ stammte von der Cochenillelaus.
Vielen Kunden, insbesondere den Veganern, schmeckte das überhaupt nicht, weshalb „Starbucks“ die Inhaltsstoffe umstellen musste. 2006 hat dann auch Campari die Finger von natürlichen Farbstoffen in seinen Produkten gelassen und stattdessen auf synthetische Farbstoffe umgestellt. Aber es bleibt natürlich die Frage: Woher kommt die orange-rote Farbe, die den Aperol so zum Leuchten bringt? Was ist das eigentlich für ein Farbstoff, der in „sieben Jahren harter Arbeit“ entwickelt wurde? Eines ist sicherlich klar: Es kann aufgrund der Farbstoffumstellung im Jahr 2006 nicht mehr das Originalrezept sein!

Zur Frage, ob E110 als Karzinogen wirkt, finden sich in wissenschaftlichen Veröffentlichungen jedoch unterschiedliche Ergebnisse, weiß Wikipedia.

Zu E124 schreibt Wikipedia: Aufgrund der chemischen Struktur (Azofarbstoff) besteht der Verdacht auf Auslösung von Pseudoallergien, besonders bei Personen, die empfindlich auf ASS oder Benzoesäure/Natriumbenzoat (E 210 bzw. E 211) reagieren. Es wird vermutet, dass Cochenillerot an der Auslösung von ADHS, Neurodermitis und Asthma bronchiale beteiligt sein könnte.

Gourmet Report meint: Schon Paracelsus wusste, die Dosis macht das Gift. Ab und zu mal einen Aperol Spritz oder ein Campari dürfte nicht besonders gefährlich sein. Der Alkoholanteil in den Bitter-Drinks könnte krebserregender sein als die Farbstoffe. Aber wie so oft gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, bzw. widersprechen sich die Forscher.

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Aperol Spritz, Campari & Co: Farbstoff krebserregend?

Zusammenfassung

Auf dem Etiketten der Aperol-Flasche sind die Inhaltsstoffe aufgeführt: „Bitter mit Farbstoff“. Mehr nicht. Ist Aperol Spritz krebserregend?

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