Pfirmann gewinnt Sauvignon blanc Trophy

Bei der Sauvignon blanc
Trophy für den aktuellen Jahrgang 2005 gab es erneut einen pfälzischen Sieg.
Das Weingut Pfirmann aus dem südpfälzischen Landau setzte sich in einem
Stechen ganz knapp gegen Rainer Schnaitmann aus dem schwäbischen Fellbach
durch. Im vergangenen Jahr hatte das Deidesheimer Weingut Bassermann-Jordan
gewonnen.

Zu dem Wettbewerb, der zum zweiten Mal gemeinsam vom Online-Portal
best-of-wine.com und der Zeitschrift Vinum/Alles über Wein ausgeschrieben
wurde, waren 115 Weine aus sieben Anbaugebieten angemeldet worden mehr als
doppelt soviel wie im Vorjahr.

Mit dem Spitzenduo standen sich zwei prototypische Weine gegenüber, die im
Glas deutlich machten, welches die besonderen Qualitäten deutscher Sauvignon
blancs sein können. Der Pfälzer ganz vom kernig, kantigen Typus leicht
rauchig und stark mineralisch geprägt. Der Remstäler opulent ohne laut zu
sein beeindruckte mit Reife der Frucht. Erinnerte der Pfirmann-Wein eher an
einen Pouilly Fumé könnte man den Schnaitmann-Wein eher einem Collio aus dem
Friaul zur Seite stellen.

Beide Weine stellten neben dem ebenfalls sehr mineralischen und mit einer
brillanten Säure ausgestatteten Drittplatzierten vom Cisterzienserweingut
Michel aus dem rheinhessischen Odernheim die Spitze des Wettbewerbs, der im
übrigen wieder geprägt war von einer fast bis auf den letzten der 115 Plätze
durchgehend guten Qualitätsniveau.

Ein weiteres Kennzeichen des Wettbewerbs war vor allem das sehr gute
Abschneiden zahlreicher Neulinge bzw. Weingütern, deren Namen sonst eher
selten in den Siegerlisten von nationalen Weinwettbewerben auftauchen wie
Düringer aus dem badischen Ihringen, Ackermann aus Ilbesheim in der Pfalz
oder auch der Sieger Pfirmann. So scheint es nach der zweiten Auflage dieser
Trophy dass es verstärkt Betrieben aus der zweiten und dritten Reihe oder
auch Risikobereiten Newcomern gelingen könnte sich mit dieser Sorte zu
profilieren. Dies gilt ganz besonders für Rheinhessen und auch für Teile der
Pfalz. Vor allem hier wächst die Zahl der Sauvignon-Produzenten derzeit
besonders schnell.

Für die kommenden Jahre zeichnet sich ab, dass es auch mehr als 150 oder 200
Weine werden dürften; denn der überwältigende Erfolg dieser Weine vor allem
in der Gastronomie spornt an. Hier entsteht offensichtlich ein interessantes
neues Marktsegment. Einhellige Meinung aller Sommeliers unter den Juroren:
„Hier wächst dem Riesling eine ernst zu nehmende Konkurrenz heran.“

Und dies keineswegs deshalb, weil die Erzeuger auf den Zug der
überaromatischen, lauten Überseeweine aufspringen. Im Gegenteil. Bislang
widerstehen fast alle deutschen Erzeuger den Verlockungen des
neuseeländischen Weges und belassen ihre Weine eher diskret in der
Aromatik, setzten mehr auf reife Frucht und Mineralität als auf Cassis und
Katzenpipi. Vor allem deshalb zeichnen sich die deutschen Sauvignon blancs
der ersten Generation als bemerkenswert anpassungsfähige, seriöse
Essens-Begleiter aus.

Weitere Informationen und Ergebnisse unter:
http://www.best-of-wine.com/grand-prix/SBTrophy2006.htm

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