Reisebericht Conrad Fort Lauderdale, Florida USA

Wir hatten jetzt den 3. Aufenthalt in Reihe in einem Hilton Hotel in den USA, um unseren Diamond Status bei Hilton Honors zu halten. Zuerst waren wir in New York City in dem 2-3 Sterne Motto Chelsea, so eine Motel One Kopie und danach in der Hotel Ikone Waldorf Astoria in Orlando, dem besten Hotel von Orlando. Und nun also das Conrad Fort Lauderdale. Conrad ist auch eine Luxusmarke von Hilton.

Conrad Fort Lauderdale Strand-1

Alle Hotels hatten gute Bewertungen. Alle Hotels waren ungefähr gleicht teuer. Alle waren gut bewertet: Das Motto Chelsea in Manhattan (8,6 gesamt – Lage 9,5 – bei Booking.com), das Waldorf Astoria hat 8,2 gesamt und Lage 8,8. Das Conrad Fort Lauderdale hat die beste Bewertung mit gesamt 9,0 und Lage 9,4. Wir waren also recht gespannt, was uns jetzt beim Bestbewerteten erwartet.

Ich hatte das Conrad in Fort Lauderdale genommen, weil Preis-Leistung hier noch einigermassen zu stimmen schien, während in Miami Beach die Preise komplett aus dem Ruder sind. Wir buchten das Conrad via Reisetopia für 325 USD++, das ergibt einen Preis von 412 US$/Nacht nach Steuern und Resort Fee. Wir hatten eine Suite mit seitlichen Meerblick und Balkon „Ocean View Suite With Balcony“ gebucht. Bei Reisetopia gibt es noch einige Goodies dazu, wie 60 USD Frühstücksguthaben, 100 $ Hotelguthaben und Upgrade nach Verfügbarkeit.
Wir sollten ein doppeltes Upgrade bekommen: das von Reisetopia und eins über den eigenen Diamond Status.

Das Conrad startete stark. Ein paar Tage vor Anreise schrieb der Concierge uns an und bestätigte unseren Aufenthalt. Ich teilte ihm mit, dass ich einige Sachen ins Hotel bestellte und er kümmerte sich darum. Ich bat auch um eine lokale Tageszeitung und habe unseren Upgradewunsch mitgeteilt. Auf meine Frage, ob man Parken vorab verbilligt buchen kann, antwortete er jedoch nicht.

Einchecken – Zimmer – Upgrade Verhandlungen

Das Einchecken ging ganz gut. Die Kasachin Anna war sehr bemüht und persönlich. Ein Upgrade bekamen wir aber nicht, weil das Hotel voll war. ich fragte, ob wir am nächsten Tag eins bekommen können, was die Supervisorin Doris bejahte.

Amenities im Conrad Fort Lauderdale

Das Zimmer war schön und in gutem Zustand. Der Blick aus dem 22. Stock atemberaubend. Das Bad überzeugte. Leider gab es in der Dusche wieder keine Handbrause, aber immerhin in der Badewanne. Und hier waren sie richtig großzügig mit den Amenities! Es gab sogar ein Deo! Das gab es selbst in Asien nicht! Nach Null-Amenities im Waldorf Astoria, noch nicht einmal ein Stückchen Seife gab es an der Badewanne, war das eine große Überraschung.

Conrad Fort Lauderdale Living Room – 22. Stock

Einzig der Balkon war eine Zumutung! Er war so klein, das kein Stück Möbel darauf passte. Nun gut, wir wussten ja, morgen gab es ein Upgrade. Im TV konnte man nicht streamen.

Nächsten Morgen nach dem Frühstück gab es dann die Verhandlungen mit Mrs. Doris. Sie eröffnete, sie hätte uns bereits upgegradet, da wir statt der Behinderten-Suite eine Normale haben. Ich sagte, ne, Reisetopia hatte die Behinderten Suite aus Versehen gebucht und das bereits korrigiert. Und wir haben mit Balkon gebucht, hätten aber nur ein Balkönchen. Ich wollte ein Upgrade in eine „One Bedroom Residence“ (110 qm). Sie sagte, das geht nicht, die wären in Privatbesitz und auf die kann man nicht upgraden. Sie würde uns statt seitliches Meer die Totale geben und einen größeren Balkon. Ich meckerte, weil mir diese Residencen gegen Geld zum Upgrade in der App sehr wohl angeboten wurden. Wir guckten uns dann das Zimmer im 9. Stock an, das Mrs Doris vorschlug. Das war irre laut auf dem großen Balkon, weil die Bar im 6. Stock laute Musik spielte. Mrs. Doris sagte, sie könne uns ein Zimmer im 12. Stock geben, aber erst um 16 Uhr und wir müssten das jetzige Zimmer gleich räumen. Wir akzeptierten, weil der Balkon schön groß war!
Wir liessen also unsere Sachen gepackt im Zimmer, damit die ins neue Zimmer gebracht werden. An der Rezeption sagte ich an, dass ich Aufschnitt und feine, gesalzene Butter im Kühlschrank habe und man diese bitte auch rüber bringen möge, was mir zugesichert wurde. Ich achtete darauf, dass die Rezeptionistin das notierte.

Conrad Fort Lauderdale Bedroom Ocean view und großen durchgehendem Balkon – die Beulen unter der Bettdecke waren originell

Resort Fee im Conrad Fort Lauderdale

Die Resort Fee ist so eine amerikanische Erfindung, um den Gast weiter abzuzocken. Im Conrad liegt sie bei 45,50 US$/Tag. Dafür gibt es Wasser, Yoga um 7.30 Uhr und zwei Liegestühle mit Sonnenschirm am Strand.
Im Conrad waren sie mit Kleinigkeiten großzügig. So gab fast es immer ausreichend Wasser. Trotzdem wurde die Gallon Wasser, die ich noch zur Sicherheit kaufte, schnell leer. Yoga machte meine Frau einmal am Strand. Sie musste 10 Minuten warten, weil es der Yogalehrerin wohl auch zu früh war und diese sich verspätete. Meine Frau war die einzige Schülerin. Liegestühle und Sonnenschirm haben wir aber öfter in Anspruch genommen. Der würde sonst 20 $ pro Stuhl und 30 $ für den Schirm kosten, also 70 $ + 10 $ Trinkgeld.

Valet Parken

Valet Parken ist neben Resort Fee das große Ding, um noch einmal den Gast abzuziehen. Valet Parken bedeutet, dass Sie Ihr Auto einem Mann geben, der es dann irgendwo (bewacht) parkt. Wenn Sie es zurückbekommen, sind Spiegel, Sitz und Licht verstellt. Und die meisten Mietwagen haben keine Memoryfunktion!
Wenn in Deutschland im Hotel das Parken über 25 Euro kostet, murren die Gäste ganz zu Recht. Manche gehen dann mit ihrer P-Card von Conti in eine öffentliche Garage um die Ecke und zahlen 8 €/Nacht. Im Conrad Fort Lauderdale kostet das Valet Parken 55 $ + Tax. Man hat das wohl kürzlich erhöht, denn auf dem Abschnitt steht noch 46 $. So mal schnell 20 % erhöhen …. Gesund! Aber es bleibt ja nicht 58,85 $/Nacht inkl. Tax. Es kommt ja noch Trinkgeld dazu. Da fängt die Diskussion an. Während 2019 noch 2 – 5 $ Standard waren, sind es 2023 bereits 10 – 20 $, die man geben sollte. Wobei mir Amerikaner sagten, sie gäben „nur“ 5 $. Und ganz wichtig: Wenn man nicht den passenden Betrag hat, soll man sich rausgeben lassen. Das sei normal. Valet Parker seien prima Geldwechsler, heisst es!
Uns kostete das Parken 68,85 $/Tag. Wir sind nur einmal am Tag rausgefahren.
Und wenn man was im Auto vergessen hat, muss man Trinkgeld zahlen, damit es geholt wird. Selber darf man nicht in die Garage.
Um die Ecke war es überall nur unwesentlich billiger. Es gab ein schlecht bewertetes Hotel zwei Blocks weiter. Da kostete das Zimmer 70 USD incl. Parkplatz. Ich überlegte, ob ich nicht einfach ein Zimmer dort buchen sollte. Absurd!

Internet

Das Internet war zwar schnell, aber alle unsere Geräte wurden regelmässig – manchmal minütlich – ausgelogged. Das war nervig und in den anderen Hilton Hotels nicht der Fall.

Conrad Fort Lauderdale, Florida USA

Frühstück

Wie im Waldorf Astoria Orlando steht auch hier eine Dame am Eingang, die ganz sinnfrei deinen Namen und die Zimmernummer wissen will. Danach führt sie Dich an einen Tisch, den zu 90 % die Gäste nicht haben wollen. Sie fragen dann, kann ich da sitzen? Und der Frau ist es auch Recht. Wenn die Rechnung kommt, steht nie Dein Name und deine Zimmernummer darauf. Du musst es immer selber eintragen.
Leider gibt es auch kein Buffet im Conrad. Man hat wohl festgestellt, dass man mit a la Carte dem Gast besser das Geld aus der Tasche ziehen kann. Und die Preise sind absurd. Ich mag zum Frühstück kein Chi Chi, sondern Brot und was drauf, sowie Obst und Gemüse. Meine Frau kann auch ein AvocadoToast essen oder Egg Benedict oder gar Croffles (Waffeln aus Croissant Teig). Okay, Croffles will sie nie wieder! Mein Sohn will am liebsten Fruit Loops, Wassermelone und ein Marmeladenbrot. Gibt es alles hier nicht, bis auf’s Marmeladenbrot, aber Marmelade nicht immer! Während er als Dreijähriger beim Buffet in der Regel gratis mit darf, kostet hier alles extra. Und zwar reichlich! Eine Scheibe Brot 3 $++!
Extrem störend finde ich die laute, oft aggressive Musik, die in einer Cocktailbar passen würde, aber nicht zum Frühstück.

Conrad Fort Lauderdale American Breakfast Takato 21 USD++

Da es kein Aufschnitt gibt, bestelle ich 2 Eier mit Speck (16 $), das nennt sich Takato American Breakfast, einen Bagel (es gibt ihn nur plain 5 $). Dazu einen Cappuccino 6 $ und die Obstbeilage 10 $ = 37 $ + 3,33 Tax = 40,33 x 20 % Tip = 8,07 $ = 48,40 US$ . Und ich könnte noch einen Cappuccino und auch ein Stück Brot vertragen! Um die 100 $ zahle ich für das Frühstück. Gottseidank zahle ich nicht, denn ich bekomme ja 60 $ von Reisetopia und 50 $ aufgrund meines Hilton Honors Status. 110 $ reichen auch hier für das Frühstück.
Man tippt nicht wirklich freiwillig. 18 % gibt man auch bei nicht so gutem Service. Und der Service ist so oft fehlerhaft und luschig. Unser Nachbar hatte 25 % Gratuity gegeben. Das geht bis zu 30 % rauf! ich gab meistens 20 %, aber nicht von Herzen …

Frühstücks-Rechnung Conrad Fort Lauderdale

Bestellt waren 2 Cappuccino, berechnet wurden doppelte Cappuccino. Ich habe schon gar nicht mehr reklamiert, weil ich keine Kraft mehr hatte auf solche sinnlosen Diskussionen. ich muss es ja am Ende nicht bezahlen, solange ich unter 110 $ bin.

Conrad Fort Lauderdale, Florida USA

Verpeilt

Fast alle Mitarbeiter im Hotel sind verpeilt wie verliebte Teenager. Als unser Gepäck in das neue Zimmer gebracht wurde, hat man die Sachen im Kühlschrank vergessen. Die Putzfrau, die wusste, dass wir umziehen, hat sie entsorgt. Die Rezeptionistin hatte nicht die Info richtig an die Folgeschicht weitergegeben.
Ich fragte nach, wo meine Sachen seien. Ich hoffte, man hätte die in die Hotelkühlung genommen. Aber sie waren weg. Die Duty Managerin versprach mir, es gut zu machen. Ich erklärte, was ich hatte. Sie sagte, den Fleisch-Aufschnitt könne sie aus der Küche besorgen lassen. Ich bat darum, dass es in Folie gewickelt wird, weil ich ja nicht alles sofort, sondern peu a peu, essen werde. Die gesalzene Butter wollte sie wieder bei Whole Food Market besorgen (die kostete 7 $!) Alles sollte am Folgetag passieren. An dem Abend hatte ich auch schon gegessen, so dass es nicht schlimm war. Am nächsten Morgen kam der Aufschnitt in einer Art Geschenkpräsentation. Es war viel Käse, den ich nicht so schätzte (und nie aß) und wenig Fleisch, dass ich mochte. Aber keine Butter. Abends rief ich an, weil ich Hunger hatte. Ja, bei der Butter gab es ein Problem (der Whole Food Market ist keine 3 Meilen entfernt), die käme morgen. Da das Fleisch nicht besser wurde, aß ich es auf Brot ohne Butter. Am nächsten Tag kam die Butter. Nicht aus dem Ökomarkt, sondern von Publix, dem lokalen Edeka. Natürlich ungesalzen 😉
Alles war gut gemeint, aber schlecht ausgeführt.
Oder Du bestellst einen Cappuccino und erhältst einen Doppelten. Oder Du bestellst die Spiegeleier „sunny side up“ und Du bekommst sie „over well“.
Die bestellte lokale Zeitung gab es auch nicht.
Wir bestellen unser Auto. Und dann warten wir ewig. Man vergisst uns zu sagen, dass es gegenüber beim Takato Restaurant parkt.
Wir bitten darum, den abendlich Turndown Service vor 19 Uhr zu bekommen. „Kein Problem“, heisst es. Zwei mal hatte es geklappt. Sonst kam die Dame weiterhin um 21 Uhr.
Ich musste ein Dokument für den Steuerberater unterschreiben. Also schickte ich es zum Concierge zum Ausdrucken. Ich bin dann hin und unterschrieb und bat ihn, es mir zu scannen und mir zurückzuemailen. Trotz mehrmaliger Nachfrage – per email und persönlich – und erneutem Unterschreiben haben sie es nicht geschafft, mir den Scan zurück zu emailen. Ich habe dann es fotografiert und dem StB geschickt.

Location

Ist die Location gut? Man muss sie mögen. Sie hat Vorteile. Innerhalb des Hotels würde ich immer die vom Pool abgewandte Seite nehmen, da es tierisch laute Musik am Pool gibt. Der Pool ist seitlich an der rechten Seite (wenn man aufs Meer blickt).
So direkt am Strand ist toll, aber da läuft auch die 4-spurige Strasse und direkt vor dem Hotel ist eine Ampel. Man hört eher den Verkehr als das Meer. Es gibt andere Hotels, die direkt am Strand sind – ohne Strasse dazwischen – zum Beispiel in der Bal Harbour Gegend. Aber die sind in der Bewertung schlechter oder fast unbezahlbar.
In der Umgebung ist nicht viel. Für Party People ist das ungeeignet.
Gute Restaurants gibt es eher nicht. Teure gibt es, wie im benachbarten Four Seasons.
Einen Tipp habe ich trotzdem. Es gibt einen recht anständigen Peruaner: Kousine. Das ist eher ein Imbiss, hat aber Restaurantpreise. Wir zahlten zu zweit – mit 1 Bier und 1 Glas Wein – 135 $ (Endpreis). Es wurde anständig und gut gekocht. Das war sein Geld wert.

Conrad Fort Lauderdale, Florida USA

Check out

Der Check out war auch katastrophal. Er dauerte fast eine Stunde. Wie man eine Rechnung so unübersichtlich macht? Und über 7 Tage ist das viel. Es wurde an manchen Tagen versäumt, unseren F&B Kredit von 50 USD zu gewähren. Erst als ich die Rezeptionistin bat, alle F&B Sachen auf eine zweite Rechnung rauszunehmen, hatte sie verstanden, dass viel vergessen wurde. Die Hauptrechnung war dann günstiger als 7 Übernachtungen + 7 Tage Parken, deswegen habe ich die akzeptiert. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, auch noch zu deren Gunsten meine Zeit zu verschwenden und nach deren Fehler zu suchen, bei einer Rate von 400 $++!
Auf jeden Fall sollte man – besonders in den USA – seine Rechnungen penibel überprüfen!

Rechnung Hotel Conrad Fort Lauderdale – verstehen Sie etwas? Takato ist Frühstück. Vergessen wurde der 50 US$ F&B Credit für Diamond Status Kunden (gilt ab Gold)

Fazit

Fazit: Kein perfektes Hotel. Würden wir noch einmal herfahren? Vielleicht. Derzeit würden wir viel lieber nach Asien zum Urlauben fahren oder nach Südamerika. Überall bekommt man einen besseren Gegenwert und wird weniger abgezockt und meistens kompetenter bedient.

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Conrad Fort Lauderdale, Florida USA

Zusammenfassung

Reisebericht Conrad Fort Lauderdale, Florida USA: Ich hatte das Conrad in Fort Lauderdale genommen, weil Preis-Leistung hier noch einigermassen zu stimmen schien, während in Miami Beach die Preise komplett aus dem Ruder sind.

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