Tag 106, 107, 108, 109, 110
Jetzt sind wir nun in Sambia angekommen, geprägt von der Buschlandschaft und kleinen Hütten mittendrin, wo sehr fröhliche und anscheinend sehr arme Menschen leben. Ich habe viele kleine Kinder gesehen, die entlang der Straße immer irgendwo gehen. Manche sind in bunte Uniform angezogen, manchmal blau, manchmal beige, manchmal grün. Aber auch viele Kinder, die einfach T-Shirts tragen und barfuß gehen. Was sie gemeinsam hatten, dass die mir immer zugewunken haben und immer breites Lächeln hatten. Die bunte Uniform getragen haben, sind zu Schule oder aus der Schule gegangen sind, die anderen fröhlichen Kinder die Barfuß waren, sind leider zur Arbeit…
In Sambia müssen Eltern schon ab der sekundären Schule Schulgebühren bezahlen. Die „Primary School“ bis zur 3 Klasse, ist von der Stadt bezahlt, danach kostet es pro Kind je 30 Euro im Monat. Und das ist unmöglich für viele Familien, weil die so viele Kinder haben. Die traurige Wahrheit ist, dass selbst in Sambia 70 % Kinder nur die Grundschule besuchen und danach, arbeiten gehen müssen, um die Eltern zu unterstützen, damit die Familie für das Essen Geld verdient. Und zwar 1,50 Dollar pro Tag. Das Problem der Weltarmut ist eindeutig… zu viele Geburten… Die Anti-Abtreibung Community wird mich jetzt hassen… Mein Bedenken über die Frauenrechte in Sambia war schon begründet, denn da so viele junge Mädchen im Land sind, die auf der Straße, Huckepack im Tuch hinten, immer ein Kind tragen. Und das ist bestimmt nicht der kleiner Bruder. Kilometer für Kilometer, bewegen wir uns nach Osten des Afrikas. Es wird noch härter für mich, beruhigend wirken diese fröhlich grinsenden Menschen auf sambischen Straßen.
Die glücklichen Sambier wissen noch gar nicht von eigenem Glück, dass sie, eine Kolonie von England waren. Es ist sehr bemerkbar, wenn man mit den Menschen in Malawi oder Namibia vergleicht, denn die waren die Kolonie von Deutschland. Ich war noch nie in England. Aber vom Hörensagen, weiß ich, die Demokratie ist in England bei den Menschen angeboren. Entsprechend haben es die Sambier bewusst oder unbewusst, selbst als Kolonie, eingeatmet. Unglaublich ist auch, dass bei so viele Indigenen Nationen oder besser gesagt Stämmen wie in Sambia so entspannt und mit viel Ordnung zusammenleben.
Als ich über Sambia im Internet gelesen habe, dass es: Achtung!!! 70 Sprachen in dem Land gesprochen wird und Englisch davon die Amtssprache ist, die nur 2 Prozent der Bevölkerung spricht, wusste ich, es ist ein besonderes Land! Sambia war auch noch nie eine Diktatur. Ich wünsche es den Menschen in Sambia, dass die auch nie erfahren, was das bedeutet, in einer Diktatur zu leben.
Donnernder Rauch
Einer der drei größten Wasserfälle der Welt – Victoriafälle, ist auch hier in Sambia, dieses Naturschauspiel ist einmalig. In die 108 Meter tiefe Batoka – Schlucht stürzt sich das Wasser aus dem Sambesi Fluss runter und hinterlässt eine dunstige Wolke, keiner bleibt hier trocken, es hilft auch nicht mal ein Regenmantel. Die nasse Wolke ist noch aus der 50 Kilometer Entfernung zu sehen. Die Victoriafälle sind ein Teil vom Afrikanischem Grabenbruch. Die Tiefen Risse in der Erde, auch in Kenia und Tansania zu finden, der Grabenbruch ist ca. 6000 Kilometer lang und geht von dem roten Meer bis zur Mosambik. Das ganze Ostafrika wird sich irgendwann mal vom afrikanischen Kontinent komplett abspalten. Wenn sich die Erdkruste weiterhin 1 cm. im Jahr bewegt. So werden wir in ein paar Millionen Jahren einen neuen Kontinent und einen neuen Ozean bekommen.
Ich bewundere unsere Kugel, die im All einfach so hängt und wir darauf laufen und existieren dürfen. So ein Wunder! Hoffentlich versauen wir unser Zuhause Erde nicht so schnell. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, dass die Seen und Flüsse austrocknen.
Natellas Reisetagebuch
Wildes Sambia
Ich könnte es mir nie vorstellen, so viele Hippos und Krokodile auf einmal zu sehen wie in Sambia! Die Schilder „Achtung Krokodile nicht füttern“, kamen mir nur in Mexiko so aufregend vor. Aber hier ist das der Alltag, der Mensch und die Krokodile und die anderen gefährlichen, wilden Tiere, die ganz einfach in den Flüssen vor deinem Haus leben. Und du nach dem 3 Tag in Sambia, dich einfach nicht mehr wunderst, warum auf einem Schild neben dem Fluss steht, „Baden verboten, Krokodile, Hippos und Warane“.
Essen in Sambia
Nshima – Mais Porridge schmeckt eigentlich nach nichts, aber die Einheimischen essen es gerne mit solchen Exotischen Sachen wie Termiten und Mäusen, die vorher knochenhart gebraten werden. Das habe ich nicht probiert. Aber Maisbrei jeden Tag gegessen. Es macht satt und es ist sicherer, wegen der Hygiene. Mit einem Obstsalat und Joghurt, kannst du dir in Afrika schneller eine Diarrhö holen als du denken kannst…
Es ist kein Wunder, dass es so eine eintönige Küche ist. Die Menschen haben nichts. Unterernährung nicht nur bei Kindern. HIV und Malaria sind täglicher Begleiter der Sambesier. Armut, Unterernährung, Epidemien, Pandemien, was muss noch passieren, damit die Welt aufwacht und sagt, jetzt reicht es, wir müssen diese Ungerechtigkeit beenden. Ich habe schon mal gelesen, dass es in Afrika sehr kritisch ist mit dem AIDS, aber so schlimm wie in Sambia, hätte ich es mir nie vorstellen können. Im Internet steht, es sind 50 % Menschen zwischen 15-45 Jahren, die mit HIV infiziert sind. Lebenserwartung für die HIV-Erkrankten ist in Sambia ca. 49 Jahre Alt laut Internet.
So reich und doch so Arm
Ich frage mich, wer profitiert von den Bodenschätzen in Sambia wie Kobalt, Kupfer und Blei, wenn die 80 % der Bevölkerung als Selbstversorger von der Landwirtschaft lebt? Als ich im Internet recherchiert habe, wem die Kupfermienen gehören, war ich ganz erstaunt, dass es nicht Sambiern gehört, sondern Schweizern! Wie kann es sein?! So wird das Land doch nie von eigenem Kupfer profitieren. Die Welt ist hart, die Welt ist groß. Dieses Gewusel um das Thema: „Wie werde ich noch reicher, als ich schon bin“. wird nie aufhören.
Den Menschen aus Malawi müsste es noch schlimmer gehen als den Sambiern. Ich ziehe die Reise einfach durch, weil ich schon hier bin, aber richtig froh bin ich nicht, in dieser Region zu sein. Diese Ohnmacht über die Situation, wie die Menschen hier leben, macht mich vor Angst und Wut starr. Aber ich weiß, wie ich helfen kann. Ich werde, wenn ich wieder zuhause bin, im Internet, mir passende Organisationen raussuchen, für verschiedene Regionen Afrikas und versuche durch Spenden die Menschen zu unterstützen. Wenn jeder in Deutschland es macht, wird es den wunderbaren Namibier, ehrlichen Sambesier und Malawis – warmes Herz Afrikas, viel besser gehen.
Natellas Reisetagebuch
Zusammenfassung
Nshima – Mais Porridge schmeckt eigentlich nach nichts, aber die Einheimischen essen es gerne mit solchen Exotischen Sachen wie Termiten und Mäusen, die vorher knochenhart gebraten werden.