Tag 90, 91, 92, 93, 94, 95 – Zum Glück übe ich seit zwei Tagen in Chile meine Lieblingsbeschäftigung aus: das Essen.
Chilenen essen am Abend sehr spät ab 21.00- 22.00 Uhr. Das ist für mich viel zu spät. Mit den Empanadas kann ich mein Hunger wunderbar stillen. Die sind an jeder Ecke zu kaufen, schmecken fantastisch und machen süchtig. Mittlerweile kann ich sogar, 4 Stück auf einmal davon essen. Das Essen im Restaurant ist teuer hier! Preise wie in Europa, Service leider nicht immer, aber wir wollen nicht meckern. Dafür gibt es exquisiten Wein hier, um das teure Essen runterzuspülen. LoL
Die letzten Tage in Südamerika, die letzten Tage in Chile und der Gewinner ist für mich die Wüstenstadt Atacama. Das ist für mich Chile, mein Atacama Paradies. Man sitzt abends in einem Restaurant, (geführt von einem Franzosen!) in San Pedro de Atacama – und trinkst Rutini Sauvignon Blanc. Schön gekühlt, so frisch und intensiv, duftend nach frisch gemähtem Gras, Stachelbeeren und grünem Paprika. Zu einem Grill-Fisch serviert. Und die Sonne geht langsam unter und es wird kühl.
Du gehst dann ins Zimmer, reist die Fenster auf und schläfst wie ein müder Krieger. Und du schläfst so tief wie noch nie zuvor, weil nach einem heißen Tag in der Wüste. Die kühle Nächte sind einfach genial, um sich zu erholen. Keine Mücken, keine Geräusche, nur der leise Wind…
Wein Paradies Chile
Als mir das große Weinbuch zum 30ten Geburtstag geschenkt wurde, wusste ich schon, dass ich Weine lieben werde. Inkl. Champagner natürlich, was bis jetzt mein Lieblingsgetränk ist, wobei ich in Südamerika nicht viel damit anfangen kann. Aus diesem Buch habe ich aber schon vor 10 Jahren erfahren, dass Chile Top Weine hat, weil die Atacama Wüste im Norden und der Humboldstrom vom Pazifik beste Voraussetzungen sind, damit die Trauben von der Reblaus frei bleiben. Da ich, während ich Motorrad fahre, keinen Alkohol trinken kann, werde ich mir später zuhause Weine aus Chile bestellen und beim Kochen zuhause genießen. Das Kochen vermisse ich sehr! Ich liebe es, in meiner offenen Wohnküche, etwas Leckeres zu zubereiten und schon beim Kochen als Aperitif einen Glas Wein zu verkosten.
Die 95 Tage mit dem Motorrad durch Amerika
Es ist so, wenn du unsere Reise mit einem Buch vergleichst, dann ist die Reise so, als ob du nur das Inhaltsverzeichnis gelesen hast und nicht das ganze Buch. Das hat einer der Jungs aus unserer Gruppe gesagt. Michael D., du hast es sowas von auf dem Punkt gebracht! Ich weiß jetzt von den anderen Jungs, dass du nicht fotografiert werden wolltest, um deine Privatsphäre zu schützen. Das wusste ich nicht. Aber jetzt wirst du leider doch in meinem Buch berühmt, mit deinem Zitat 😉
Es ist viel zu wenig Zeit, um der ganze Kontinent kennenzulernen. Aber… man könnte es auf sich wirken lassen und später vielleicht, die Orte, die es dir besonders angetan haben, wieder, mit mehr Zeit bereisen. Momentan denke ich nur an die USA, Costa-Rica und Ecuador. Da würde ich nochmal hinreisen wollen. Aber…
Bolivien hat bei mir so einen schockierenden Eindruck hinterlassen, dass ich befürchte, dieses „Trauma“ muss ich durch wiederholten Besuch neutralisieren….
Es gibt nur den Plan A
Mehr als 6 Monate unterwegs zu sein ist schon absolut befreiend, aber ich merke, ich brauche meine gewohnte Umgebung. Ich bin doch kein Globetrotter. Ich freue mich sehr nach dem Afrikaausflug, der 2 Monate geht, wieder in Hamburg zu sein und alle die schönen Lokale, Shops und Bars abzuklappern. Noch 2 Monate und ich bin zuhause. Mein Plan A neue berufliche Orientierung ist reif. Eine Erkenntnis, dass es im Leben allgemein nur einen Plan gibt. Keine weitere B, C, D, E… Pläne. Es gibt nur Plan A. Ich nenne die, Erkenntnis des halben Lebens. Afrika wird bestimmt spannend sein. Viel Offroad Straßen, viel Herausforderung beim Motorradfahren, denn es wird heiß sein und die Straßen werden schlimmer als in Südamerika sein. Es werden uns viele arme Menschen begegnen und viele wilden Tiere! Aber danach möchte ich gerne zurück in die Zivilisation und Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten.
Wertschöpfung
Die lange Reise hat mich etwas verändert. Ich weiß jetzt ganz genau ich muss etwas Wertschöpferisches machen. Neuer beruflicher Anfang. Ich werde einen Online-Shop eröffnen. Ich werde besondere Perücken herstellen und online verkaufen. Warum Perücken? Die haben mich schon immer fasziniert, das ist wie ein Kleid für den Kopf. Ich habe unterwegs, viele unschön frisierte Menschen gesehen. Ich selbst kam nie dazu mich vernünftig zu stylen. Wir Menschen, sind eigentlich immer unzufrieden mit unseren Haaren. Zu lockig, zu wenig, zu viel. Ich musste öfters daran denken, hätte ich jetzt so eine Perücke gehabt, die nicht wie eine Perücke aussieht, würde ich die gerne aufsetzen.
Ich melde mich aus Afrika in 1 Woche! Der Flug und die Wartezeiten zwischen den Flügen werden sehr lang sein. Es gibt einfach keine direkte Verbindung Südamerika – Afrika.
Wir werden über Amsterdam fliegen.
Punta Arenas – Santiago de Chile – Buenos Aires – Amsterdam – Kapstadt.
Insgesamt 72 Stunden unterwegs, bei der Fluglinie 7000 Kilometer. Das „warum es so lange dauert“ Frage stelle ich nicht mehr.
Natellas Reisetagebuch
Zusammenfassung
Natellas Reisetagebuch: Chilenen essen am Abend sehr spät ab 21.00- 22.00 Uhr. Das ist für mich viel zu spät. Mit den Empanadas kann ich mein Hunger wunderbar stillen. Die sind an jeder Ecke zu kaufen, schmecken fantastisch