- Thunfisch ist die beliebteste Fischart weltweit und bei uns auf Platz drei
- Gefährdet: Einige Bestände sind überfischt – viele in gutem Zustand
- Nachhaltig: Das Thunfischangebot in Deutschland ist heute fünf Mal so nachhaltig wie noch vor vier Jahren
Am 2. Mai ist „Welt-Thunfischtag“: Die Vereinten Nationen rufen ihn seit 2016 jährlich aus, um VerbraucherInnen, Politik und Handel zu sensibilisieren und zum Nach- und Umdenken anzuregen. Thunfisch, so auch der Appell des MSC (Marine Stewardship Council), ist eine wertvolle Ressource, die wir in Maßen und nur aus nachhaltigem Fang konsumieren sollten.
Deutschland: Thunfischkonsum rückläufig, Nachhaltigkeit steigend
Thunfisch ist in aller Munde – in Deutschland zählt er ebenso wie im Rest der Welt zu den beliebtesten Speisefischen. Allerdings ist der durchschnittliche pro Kopf Konsum von Thunfisch in Deutschland zuletzt im Vergleich zum Vorjahr von 2,3 Kilogramm auf 1,7 Kilogramm zurückgegangen. Damit ist Thunfisch hierzulande derzeit nach Lachs und Alaska-Seelachs die drittbeliebteste Fischart (1). Fast drei Viertel des deutschen Thunfischkonsums entfallen auf die Dose (2).
Die Nachhaltigkeit des Thunfisch-Angebots im deutschen Einzelhandel hat sich in den vergangenen Jahren signifikant verbessert: Der mengenmäßige Anteil von Thunfischprodukten aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei ist seit 2018 von acht Prozent auf heute 45 Prozent gestiegen und hat sich damit mehr als verfünffacht (3)!
Andrea Harmsen, MSC Deutschland/Österreich/Schweiz: „Je deutlicher Handel und Verbraucher Nachhaltigkeit einfordern, umso mehr werden Fischereien dazu übergehen, ihre Fangaktivitäten nachhaltig zu gestalten! Es ist erfreulich, dass sich die Nachhaltigkeitslücke beim Thunfisch im deutschen Einzelhandel in den letzten Jahren ein gutes Stück geschlossen hat! Wir hoffen, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt.“
Welchen Thunfisch darf man noch essen?
Positive Entwicklung auch beim Zustand der weltweiten Thunfischbestände
Unbestritten ist der Thunfischfang mit Risiken behaftet: Beifang, Überfischung, unzureichendes Bestandsmanagement, illegale Fischerei… Doch von einem gängigen Vorurteil müssen wir uns verabschieden: Thunfisch ist, wie neue wissenschaftliche Daten bestätigen, nicht per se überfischt.
Stand März 2023 haben – so die Erhebungen der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) – von den weltweit 23 kommerziell genutzten Thunfischbeständen 61 Prozent (= 14 Bestände) eine gesunde Bestandsgröße, 17 Prozent (=4 Bestände) sind überfischt und 22 Prozent (= 5 Bestände) befinden sich in einem Zwischenbereich. (4)
Insgesamt ist die Zahl der überfischten Thunfischbestände laut FAO seit 2014 trotz weltweit steigender Nachfrage rückläufig (5). Das hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass in den letzten Jahren mehr und mehr Thunfisch-Fischereien begannen, ihre Fangaktivitäten nachhaltiger zu gestalten. Das MSC-Programm spielt dabei eine wichtige Rolle: Von den weltweiten Thunfisch-Fangmengen kommen heute 42 Prozent aus nachhaltiger, MSC-zertifizierter Fischerei – im Jahr 2014 waren es erst 13 Prozent. (6)
Gefährdeter Bestand: Yellowfin Thunfisch aus dem Indischen Ozean auf der MS Europa – Mai 2023 – im Hintergrund Küchenchef Thomas Pluntke „Ist mir doch egal! Gab keinen anderen!“
(1) Fisch-Informationszentrum e.V., Fischwirtschaft, Daten und Fakten 2022
(2) IRI InfoScan (Lebensmittelhandel Deutschland), März 2023
(3) IRI InfoScan (Lebensmittelhandel Deutschland), März 2023; MSC Dashboard, März 2023
(4) ISSF, Status of the World Fisheries for Tuna, März 2023
(5) FAO, Webseite, Januar 2020.
(6) FAO, Fischerei Statistiken, März 2023; MSC Dashboard, März 2023
Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für den Erhalt der Fischbestände einsetzt. Mit seinem Zertifizierungsprogramm ermöglicht der MSC den Schutz und die nachhaltige Nutzung der wertvollen Ressource Fisch.
Der MSC ist weltweit anerkannt als das strengste Programm zur Zertifizierung nachhaltiger Fischerei. Die Vereinten Nationen haben 2022 das MSC-Programm als Indikator für den Erhalt der marinen Artenvielfalt anderkann.
Die Anforderungen, die Fischereien für eine MSC-Zertifizierung erfüllen müssen, wurden von über 200 Experten weltweit entwickelt und entsprechen einem breiten wissenschaftlichen Konsens darüber, was nachhaltige Fischerei beinhalten muss.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.msc.org/de
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Welchen Thunfisch darf man noch essen?
Zusammenfassung
Welchen Thunfisch darf man noch essen? Gefährdet: Einige Bestände sind überfischt – viele in gutem Zustand
Das hätte ich von Hapag lloyd Cruises nicht gedacht!