Es war mal wieder soweit. Endlich, möchte man fast sagen. Der Guide Michelin hat seine neuen Sternerestaurants verkündet und die Rekordzahl von 334 erreicht. Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide Michelin, scheint darauf sehr stolz zu sein. Von einer Krise in der gehobenen Gastronomie hört man nichts.
Die Berliner dürfen sich über zwei neue Sternerestaurants freuen, das Bonvivant und The NOname. Auf Einzelheiten möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, das kommt später bei den Restaurantberichten.
Recht unauffällig finde ich die mit einem zweiten Stern aufgewerteten Restaurants. Es handelt sich um
L.A. Jordan in Deidesheim
Lakeside in Hamburg
Votum in Hannover
sein in Karlsruhe
Alois – Dallmayr Fine Dining in München
Cœur D’Artichaut Münster (Westfalen)
Gourmetrestaurant Dichter in Rottach-Egern
Mühle in Schluchsee
Unter unauffällig verstehe ich die Tatsache, dass man das Ergebnis sehr gut nachvollziehen kann. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass das Erscheinen des Guides regelmäßig zu Diskussionen führt. Die neuen Zweisterner haben es verdient und dürfen sich der Aufmerksamkeit der Gäste und Kritiker gewiss sein.
Fast alle neuen „Einsterner“
Bei den sogenannten Einsternern sieht es schon etwas anders aus. Da ist mächtig Vielfalt angesagt. Da leuchten so manche Sterne kräftig während andere dezent flackern. Dafür ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Bei Jan Hartwig und seinem Restaurant JAN in München dürften die Meinungen eher nicht auseinandergehen. Zwar existiert das Restaurant erst seit ca. 5 Monaten, doch wer Jan Hartwig kennt weiß, dass er einer der kreativsten Köche in Deutschland ist und sich in der Riege der „Dreisterner“ auf keinen Fall hinten anstellt.
Jan Hartwig beim Interview
Auch eine heftige Portion Selbstbewusstsein schlägt einem bei dieser Neueröffnung entgegen. Wer würde es wohl sonst wagen für ein Menü sofort 295 € (ohne Getränke) aufzurufen.
Über das JAN werde ich natürlich ebenfalls berichten.
Die 3-Sterne-Chefs. In der Mitte: Gwendal Poullennec
Erwähnen möchte ich der guten Ordnung halber, dass auch einige „Awards“ verliehen wurden. Das machen andere Restaurantführer ebenso.
Der Sommelier Award 2023 ging an Christophe Meyer im Le Pavillon in Bad Peterstal-Griesbach,
der Service Award 2023 an Mona Schrader, Jante in Hannover,
der Young Chef Award 2023 an Alina Meissner Berbout, Bibraud Restaurant
und der Mentor Chef Award 2023 an Christian Bau, Victor’s Fine Dining in Perl-Nennig.
Letztlich wurde die mäßig spannende Veranstaltung mit diesen Awards unnötig in die Länge gezogen. An der Moderatorenstelle sollte noch nachjustiert werden.
Ein Wort noch zu den gestrichenen Sternen. Wie immer haben einige Restaurants geschlossen oder das Konzept geändert. So oder so ähnlich läuft das jedes Jahr. Spektakuläre Abwertungen waren, meiner Meinung nach, diesmal nicht dabei. Die Spitzenklasse mit drei Sternen konnte aufatmen. Alle zu Recht?
Fotos: Bernhard Steinmann
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Guide Michelin Deutschland 2023 – Ein Kommentar
Zum Vergleich: Michelin Guide Deutschland 2022
Guide Michelin Deutschland 2023
Zusammenfassung
Guide Michelin Deutschland 2023: Letztlich wurde die mäßig spannende Veranstaltung mit diesen Awards unnötig in die Länge gezogen. An der Moderatorenstelle sollte noch nachjustiert werden.