Parilla in Buenos Aires

Steakhäuser in Buenos Aires.
Für den Porteno, dem Einwohner von Buenos Aires, gibt es drei wichtige Sachen. Diego Maradona, Lionel Messi und eine Parilla (spricht man „Parischa“ aus). Manchmal kommt noch Papst Francisco dazu.

Über Maradonna und Messie ist wohl alles bereits geschrieben. Da bleibt für mich nur die Parilla übrig.

Jede Wohnung mit Balkon, jedes Haus sowieso hat eine Parilla, ein BBQ-Grill. In vielen Mietshäusern gibt es eine öffentliche Parilla. Jeder Porteno kennt sich mit Parilla aus. Auch mit den besten Parilla Restaurants. Wir würden diese wohl als Steakhouse bezeichnen. Im Gegensatz zu unseren Steakhäusern, in denen jeder einzelne Gast ein Gericht bestellt, wird in Argentinien eine Auswahl an Innereien, verschiedenen Fleischstücken und Beilagen für den gesamten Tisch gebracht, die gemeinsam geteilt werden sollen.
Die Achuras, die Innereien, eröffnen die Mahlzeit: Kalbsbries, Nieren, Leber und Kutteln. Blutwurst, Chorizo und Provoleta, eine dicke Scheibe halbharten gegrillten Käses, gesellen sich gerne zu den gegrillten Innereien.
Dann kommt das Hauptereignis: große Stücke gegrillten Fleisches, nie mariniert und enorm stark mit Parrillero-Salz gewürzt. Chimichurri- und Criolla-Saucen sind die einzigen akzeptablen Gewürze neben Salz.
Zu den Steaks werden in der Regel keine Beilagen gereicht. Man bestellt Salat oder Pommes (Beilagen = Guarniciones) separat. In der Regel reicht eine Portion für mehrere Personen.
Ich bitte immer darum, ein ungesalzenes Stück Fleisch zu bekommen, was immer klappte. Salz steht auch auf dem Tisch. Auch die Pommes bestelle ich ungesalzen und salze dann selber.

Steakhäuser in Buenos Aires.

Seit Jahren ist das „Don Julio“ in den Top 15 der besten Restaurants der Welt. Was für uns wie ein Scherz anmutet, ist für die südamerikanischen Wahlfrauen und -männer der 50best Ernst. Wir gehen gerne in das Don Julio. Aber Platz 14 (aktuell) in der Welt sehen wir nicht. Wir sind auch nicht fleischverrückt. Lesen Sie unseren Bericht vom Don Julio.

Ich bin eher ein Fan des japanischen Yakinikus und der dortigen Fleischqualitäten. Für mich ist das ein Unterschied wie zwischen Sashimi und Fish & Chips. Und ich mag beide. Während die Fleischqualitäten in Japan sehr häufig atemberaubend sind, sind sie in Südamerika sehr häufig fragwürdig.

Unser erstes Steak in Südamerika werden wir nie vergessen. Im Hyatt Centrix in Montevideo (Uruguay). Wir hatten Lust auf ein gutes Stück Fleisch. Wir bekamen etwas zähes, trockenes, fast durchgebratenes Fleisch. Nicht lecker!

Auch in Buenos Aires war das Fleisch nicht immer toll zubereitet, obwohl wir in eher hochklassige Läden gehen. Im Elena haben Sie einen Josper Grill, können aber damit nicht richtig umgehen. Wer einmal bei Cristiano Rienzner im Kölner Pure White gegessen hat, kann bestätigen, was der Josper alles schafft. Im Elena schafft er eher well done und das ganze auch zum relativ hohen Preis, wie in einem Four Seasons Hotel üblich. Eine Parilla hat das Hotel auch, aber die haben wir noch nicht besucht. Im Elena sollen viele Einheimische speisen.

Im Don Julio ist die Parilla stets einwandfrei. Aber interessanter als das Fleisch finde ich die Tomaten dort. Auch das Chimichuri mag ich dort. Man muss mit ca. 50 € pro Person rechnen. Bei teuren Weinen entsprechend mehr. Im Don Julio speisen fast nur Ausländer.

Speisekarte Steaks Menu Parilla Don Julio Buenos Aires December 2022 – 1 Euro = 185 ARS – blue getauscht 310 ARS

Wir haben auch das Restaurant Carniceria in Palermo besucht. Hier gibt es ein großes Stück Fleisch für Zwei, dass der BBQ Meister ausgesucht hat. Die Qualität fand ich beeindruckend. Meine Frau fand es nur solala. Das Restaurant ist jedoch sehr eng und klein und immer überfüllt. Das empfand ich als unangenehm. Alle 30 Sekunden lief jemand gegen meinen Stuhl. Vielleicht gehen wir mal da wieder hin. Wir hatten den Eindruck, dass ausschliessend Ausländer das Restaurant frequentieren. Hier sprach man auch gut englisch.

Eine weitere Empfehlung ist das El Pobre Luis (Palermo). Das Pobre Luis ist wie eine Sportbar ohne TV eingerichtet, überall hängen Trikots. Der recht große Laden ist sehr beliebt. Man muss unbedingt reservieren oder draussen – zusammen mit vielen Einheimischen – in der Schlange warten. Das Essen war okay. Aber wir waren keineswegs beeindruckt. Wir würden auch wieder hingehen. Es war nichts Negatives. Aber auch nichts, an das wir uns erinnern.

Die Facebook Gruppe BA Foodies hat eine Empfehlungsliste zusammengestellt, die ich hier vorstelle.

Reguläre Parillas: (günstige Preise bei guter Qualität)
Hierro Parrilla San Telmo: https://goo.gl/maps/qAG2PL5UbtbjcYda9
El Ferroviario Restaurant Parrilla: https://goo.gl/maps/RZ9oZxrjkwJDZkXL6
Hochwertige Steakhäuser:
El Pobre Luis (Palermo)
San Cayetano en Arenales y Bustamante
Witzigerweise fehlt Don Julio komplett. Begründung: Preis – Leistung stimmt nicht.
Traurig, aber wahr: Die meisten Einwohner bevorzugen ihr Steak „well-done“, wie mir mehrere Kellner bestätigten.
Wichtig ist, wie man sein Steak bestellt.
Blutig (Blue):  vuelta y vuelta
Medium rare und medium: juguso (das bedeutet saftig)
Medium well: „apunto“ (überall woanders auf der Welt bedeutet das medium)
Well done: cocido
Fazit: Buenos Aires lässt uns etwas ratlos sein. Wir sind überhaupt nicht hin- und weg vor Freude über die Steaks. Ja, wir gehen mal ganz gerne ein Ojo de Bife (Ribeye) oder Lomo de Bife (Filetsteak) essen, brauchen das aber nicht. Die Innereien sind auch nicht wirklich erstklassig zubereitet. Die Pommes sind meist schlimm. Wenn man nicht aufpasst, hat man wahnsinnig viel Salz auf dem Fleisch oder den Pommes.

Unsere Restaurantempfehlungen Buenos Aires vom Dez/Jan 2022 

Geld wechseln in Argentinien 

Die Nummer 1 in Argentinien ist für uns das Restaurant Chila 

Danach kommt lange nichts. Wir haben weiterhin folgende Fine Dining Restaurant in Buenos Aires getestet:
ElenaDon Julio, Roux, Oviedo, Mishiguene, Osaka, La Carniceria, Aramburu (wenn der Link fehlt, erscheint die Restaurantkritik demnächst)

Alles über Buenos Aires 

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Steakhäuser in Buenos Aires.

Zusammenfassung

Für den Porteno, den Einwohner von Buenos Aires, gibt es drei wichtige Sachen. Diego Maradona, Lionel Messi und eine Parilla (spricht man „Parischa“ aus)

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