Das große Kochbuch für die Leber

Advents- und Weihnachtszeit – Gastroenterologin rät zur Abkehr von
„The same procedure as every year“ beim Essen, Naschen und Trinken

Aumaerk Gans – sehr lecker! 

Dass die Advents- und Weihnachtszeit häufig mit Stress verbunden ist
und negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben kann,
wissen mittlerweile viele Menschen. Nicht immer stehen Ruhe und
Besinnlichkeit im Fokus der Vorweihnachtszeit und der Festtage. Doch
nicht nur für die Psyche leidet, sondern auch die Leber durch den
Verzehr von zu viel Süßem, Fettem und Alkoholischem – bei
gleichzeitigem Bewegungsmangel. Anlässlich der bevorstehenden
Advents- und Weihnachtszeit rät der Schwerpunkt
Gastroenterologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM)
zur Abkehr von „The same procedure as every year“ auch beim Essen,
Naschen und Trinken.

Die Weihnachtsmärkte laden zu einem Besuch mit Glühwein, Bratwurst
und Zuckerwatte ein. Und mit dem Martinstag am 11. November startete
in Deutschland traditionell die „Gänsebraten-Saison“: Laut einer
aktuellen Meldung des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2021
rund 18.200 Tonnen importiertes und knapp 2.600 Tonnen in Deutschland
produziertes Gänsefleisch verzehrt. In den Supermärkten liegen
Weihnachtssüßigkeiten teilweise schon seit Ende August in den Regalen
– und werden auch so früh von den Kunden gekauft. Das Fest der Liebe wird immer mehr zum Fest des Essens.

Und das wird offenbar auch in diesem Jahr so sein. Obwohl viele
Menschen angesichts der Inflation auch bei den Ausgaben für
Weihnachten sparen wollen, planen nur wenige, den Rotstift beim
Weihnachtsessen anzusetzen. Die Ergebnisse einer Mitte September 2022
durchgeführten Umfrage im Auftrag der Handelsplattform eBay zeigen,
dass fast die Hälfte der Deutschen die Ausgaben für Weihnachten
einschränken will. Rund zwei Drittel der Menschen mit Sparabsichten
gaben an, vor allem beim Weihnachtsshopping sparen zu wollen. Doch bei den Ausgaben für das Weihnachtsessen beabsichtigen nur neun Prozent eine Reduzierung der Ausgaben.

Also scheint es so, dass es wie beim Kult-Sketch „Dinner for One“,
der alljährlich zum Jahreswechsel gezeigt wird, auch in diesem Jahr
beim Essen und Trinken ein „The same procedure as every year“ geben
wird – mit den möglicherweise negativen Auswirkungen auf die
Lebergesundheit.

Dabei wird die Entwicklung der Zivilisationskrankheit Fettleber schon
jetzt von vielen Experten als dramatisch eingestuft, das bestätigt
auch Prof. Dr. Elke Roeb, Leiterin des Schwerpunkts Gastroenterologie
am Universitätsklinikum Gießen und Vorsitzende des Kuratoriums der
Deutschen Leberstiftung: „In Deutschland sind Übergewicht und
Fettleibigkeit (Adipositas) immer öfter die Ursache für die
Entstehung und Manifestation einer nicht-alkoholischen
Fettlebererkrankung (Non-Alcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD). In Deutschland leidet fast jeder Dritte an einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung. In den meisten Fällen entsteht die nicht-alkoholische Fettleber, aus der sich eine entzündete Fettleber (Fettleberhepatitis), gefolgt von Leberzirrhose und Leberzellkrebs bilden kann, auf der Basis des sogenannten metabolischen Syndroms. Als metabolisches Syndrom bezeichnet man eine Kombination aus mehreren Risikofaktoren. Dazu gehören neben Übergewicht – und hierbei ist speziell das Bauchfett ein besonderer Risikofaktor – ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck. Wenn dem Körper ständig mehr Kalorien zugeführt werden, als er verbrennen kann, wird die überschüssige Energie in Form von Fett eingelagert – nicht nur im Fettgewebe, sondern eben auch in der Leber.“

Damit die Advents- und Weihnachtszeit nicht zu einer zusätzlichen
Belastung einer möglicherweise bereits geschädigten Leber wird, rät
Prof. Roeb zu einer Abkehr von ‚The same procedure as every year‘ und
schlägt Alternativen vor: „Vielleicht muss es nicht unbedingt der
Gänsebraten sein. Eine gesündere Alternative ist ein im Ofen gegarter
Fisch mit Reis und saisonalem Gemüse. Als Vorspeisen sind leichte
Suppen und frische Salate empfehlenswert. Und als Dessert bietet sich
zum Beispiel ein Obstsalat oder ein Früchtequark an. Bunte Teller können mit Äpfeln, Mandarinen, Orangen, Nüssen und Mandeln gesund gefüllt werden. Wenn die Nüsse dann noch selbst geknackt werden müssen, werden weniger
verzehrt. Beim Plätzchenbacken kann man zum Beispiel Vollkorn- statt
Weizenmehl oder auch Haferflocken verwenden. Oft schmecken die
Plätzchen mit etwas weniger Zucker auch noch süß genug. Auch wichtig
ist es, sich zwischen den Mahlzeiten unbedingt zu bewegen – am besten
an der frischen Luft. Das baut Stress ab und ist gerade in der kühleren, dunkleren Jahreszeit wichtig, um das Immunsystem zu stärken.“

Und damit lebergesunde Ernährung an 365 Tagen im Jahr ganz einfach in
die Tat umgesetzt werden kann, hat Roeb einen Geschenktipp: „Im
September 2022 ist ‚Das große Kochbuch für die Leber‚ erschienen. Es
richtet sich an alle, die sich für eine lebergesunde Ernährung
interessieren. Insbesondere Menschen mit Fettleber oder Fettlebererkrankung, Leberzirrhose, Hämochromatose, Morbus Wilson,
cholestatischen Lebererkrankungen und nach einer Lebertransplantation
finden wichtige Informationen und zahlreiche Rezepte für eine bedarfsgerechte Ernährung. Entstanden ist es in der Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams, dem unter anderem Diätassistenten, Ernährungsfachkräfte sowie Ärzte und Experten der Deutschen Leberstiftung angehörten. Das Besondere an dem Kochbuch ist, dass es erklärt, wie man die aktuellen hepatologischen Erkenntnisse der Wissenschaft individuell und schmackhaft im praktischen Leben umsetzen kann. In dem Kochbuch finden sich unter anderem leckere Rezepte für lebergesunde Haupt- und Zwischenmahlzeiten, Gebäck und Getränke.
Damit kann es eine gute Unterstützung bei der Abkehr von ‚The same
procedure as every year‘ und neuen Ideen für eine lebergesunde
Ernährung sein.“

Weitere Informationen stellt Ihnen der Schwerpunkt Gastroenterologie
am UKGM (https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pne/7720.html) gerne zur
Verfügung.

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Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM)
(https://www.ukgm.de/home.html) mit seinen 86 Kliniken und Instituten
an den beiden Standorten Gießen und Marburg ist das drittgrößte
Universitätsklinikum Deutschlands. Seit Februar 2006 trägt die
RHÖN-KLINIKUM AG (https://www.rhoen-klinikum-ag.com/) zu 95 Prozent
die Verantwortung als Betreiber dieses privatisierten Universitätsklinikums. http://www.ukgm.de/

Das große Kochbuch für die Leber

Zusammenfassung

Das große Kochbuch für die Leber – Damit die Advents- und Weihnachtszeit nicht zu einer zusätzlichen Belastung einer möglicherweise bereits geschädigten Leber wird, rät Prof. Roeb zu einer Abkehr von ‚The same procedure as every year‘ und schlägt Alternativen vor

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