Ein Gourmetrestaurant eröffnen – Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Was Gourmet ist, entscheidet sich eigentlich an dem Geschmack einzelner Personen. In der Fachbranche haben sich dafür aber einige Standards etabliert. Ziel ist es, mit Service, Ideen, Gestaltung, Ausstattung und natürlich auch der Qualität des Essens zu überzeugen und in Restaurantführern wie dem Guide Michelin oder dem Gault Millau hoch bewertet zu werden.

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Der Vorsatz, in der gehobenen Gastronomiebranche ein Restaurant zu eröffnen, lässt allein anhand dieser Ansprüche vermuten, dass es ein teures Unterfangen wird. Mit dieser Mühe steigt aber auch das Potenzial hoher Einnahmen im Nachhinein. Mit welchen Kosten müssen wir rechnen, wenn wir ein Gourmetrestaurant eröffnen wollen?

Die größten Kostenpunkte für die Eröffnung eines Restaurants

Die Küchenleistung ist nicht die einzige Bewertungsgrundlage für Kritiker und Gäste. Auch der Service, das Ambiente und der Komfort werden beachtet. Damit alles stimmt, fallen in den folgenden Bereichen Kosten an:

Räumlichkeiten

Die passenden Räumlichkeiten für ein Restaurant können gemietet, gekauft oder sogar selbst gebaut werden. In der Regel treffen die ersten beiden Optionen zu. Hier geht es um Gewerbeflächen, deren Kosten für beide Varianten stark von dem Standort abhängig sind. Wie Wohnmieten, sind auch die Kosten für Gewerbe in Ballungszentren und dortigen In-Vierteln höher.

  • Ein gewerblicher Mietvertrag bindet den Mieter meist direkt für mehrere Jahre. Wie bei einer Wohnung zahlen wir auch hier eine Kaution von drei bis sechs Monatsmieten.
  • Bei dem Kauf einer Gewerbefläche nutzen die meisten Personen eine Finanzierung durch ein Darlehen. Dafür müssen wir aber auch eine Anzahlung aus unserem Eigenkapital leisten. In der Regel betrifft das rund 10 % bis 20 % des Kaufpreises.

Eine Grundregel bei Immobilien ist, dass sie günstiger sind, je mehr negative Faktoren damit zusammenhängen. Das kann die Entfernung zu Orten mit hoher Laufkundschaft sein, oder der Zustand des Gebäudes. Wenn stark renoviert werden muss, ist der Preis geringer. Kann man bei der Sanierung selbst Hand anlegen, lohnt sich der Kauf trotz des Mehraufwands eher.

  • Zu den Kosten für das Gebäude zählen auch Gebühren für Versorgungsverträge, wie Gas, Wasser, Strom oder Internet.

Technologie

Restaurants können auch ohne Technologie arbeiten, aber der Ablauf vieler Prozesse wird heute durch Technik erleichtert. Damit laufen Dinge reibungsloser, wir sparen Zeit und Geld und können uns stattdessen auf wichtigere Elemente konzentrieren.

Zu den wesentlichen Anschaffungen gehört hilfreiche Soft- und Hardware, wie ein Kassensystem für Gastronomie-Betriebe oder Management-Software, mit der sich Schichten, Lohnabrechnungen, Reservierungen und Co. abarbeiten und automatisieren lassen.

Das Kassensystem ist ein echtes Powerhouse, wenn es in dem passenden Umfang installiert wird. Durch Verknüpfungen an allen wichtigen Stellen lassen sich Bestellungen, Reservierungen, Bezahlvorgänge und alle anderen Handlungen vor und hinter der Theke miteinander verbinden und optimieren.

  • Für die Hardware (iPads, Zahlungsterminals, Belegdrucker, Kassenlade …) und Software (Kassensystem, Kitchen Display Systems, Personalplanungssoftware …) sollte man mit ungefähr 1.000 € einmaligen und 400 € monatlich laufender Kosten für Lizenzen rechnen.

Küchenausstattung und -utensilien

Die Ausstattungen für die Küche und die Restaurantfläche sind ein hoher Kostenfaktor. 

  • Für die Küchengeräte wie Herd, Kühlschrank, Backofen und Arbeitsplatten werden mehrere zehntausend Euro fließen müssen. 
  • Auch Tischzubehör wie Teller, Besteck, Gläser und Co. kosten je nach Qualität und Größe des Restaurants zwischen einigen hundert bis tausend Euro.

Mobiliar

Das Mobiliar ist entscheidend für das Ambiente und den Komfort der Gäste. Hier werden Tische, Stühle, Barhocker, Beleuchtung, Theke und Aufbewahrungen dahinter sowie jegliche Dekoration angerechnet. 

  • Eine Aussage darüber zu treffen, wie teuer das Mobiliar wird, ist universell nicht machbar. 

Daskommt ganz auf die Größe des Restaurants, den Geschmack des Einrichters, die Qualität der Produkte und eventuelle Beratungsgebühren durch Innenarchitekten an.

Personal

Räumlichkeiten und Dinge zu kaufen, reicht nicht aus, um ein Restaurant zu eröffnen. Da wir Personal brauchen, um Gewinn machen zu können, müssen wir auch die Kosten für deren Anstellung bei der Eröffnung beachten. Sie sind ein Teil der Investitionskosten, die im Vorhinein angespart werden sollten, um einige Monate überbrücken zu können.

  • Auch hier sind die Kosten wieder davon abhängig, wie groß das Restaurant ist. Aber auch die Art des Restaurantbetriebs ist wichtig. 

Ein Full-Service-Restaurant, wie die meisten Gourmet-Betriebe, braucht eine andere Anzahl als Schnellrestaurants. Hier wird oft eine persönliche und ausführliche Beratung verlangt, weshalb wir mehr Kellner anstellen als reguläre Restaurants. 

  • Nestle empfiehlt dafür mindestens zwei Kellner für jede 5 bis 6 Tische und zwei Thekenmitarbeiter pro 12 Tische.  

Lagerbestand

Auch der Grundlagerbestand an Zutaten und Getränken gehört zu den Investitionskosten. 

  • Um den Anfangsbestand aufzubauen, sind einige hundert bis tausend Euro notwendig

Da wir bei Gourmet-Restaurants auf die Qualität bedacht sind, liegen die Kosten eher in dem höheren Bereich.
Deutlich teurer wird der Weinkeller!

Lizenzen und Zulassungen

Ohne Zulassung dürfen wir das Restaurant nicht eröffnen. Welche Lizenzen und Genehmigungen notwendig und wie teuer sie sind, hängt von dem Standort des Betriebs und der dortigen Stadtverwaltung ab. Was alles gebraucht wird, muss man unbedingt individuell in Erfahrung bringen.

  • Für eine Betriebsgenehmigung zahlt man mindestens 500 €, aber auch dieser Betrag kann in den vierstelligen Bereich gehen.  
  • Wer Alkohol ausschenken will, braucht eine Schanklizenz. Die Gebühren können je nach Stadt auch zwischen mehreren hundert und tausend Euro liegen.
  • Je nach Auswahl der Musik, die man spielen möchte, muss man sich auch dafür Lizenzen besorgen.
  • Für die Gewährleistung des Arbeitsschutzes und Hygienevorschriften gibt es einige Sicherheitsmaßnahmen, wie Brandschutzmittel, und Seminare für das Personal, die man ebenfalls in den Investitionskosten beachten sollte.

 Marketing

Auch das Marketing ist ein wichtiger Kostenpunkt, die direkt zu Beginn gedeckt sein sollte. Ohne, dass wir Menschen auf das Restaurant aufmerksam machen, finden wir vermutlich nicht genügend Gäste, um unseren Erfolg aufzubauen. 

  • Die Höhe des Marketingbudgets lässt sich nicht universell voraussagen. Sie hängt von den genutzten Marketingstrategien und der Qualität genutzter Materialien ab.

Fazit

Laut Schätzungen liegt der Durchschnittswert des Startkapitals für Restaurant-Eröffnungen bei rund 450.000 €. Für einen Gourmet-Betrieb, der mit der Qualität seines Essens, aber auch dem Ambiente und Komfortlevel bestechen möchte, liegen die Kosten klar darüber. Wie hoch sie sind, ist abhängig von der Betriebsgröße und dem Standort. Es empfiehlt sich für die Budgetplanung Restaurant-Inhaber, Finanzberater und mögliche Investoren zu befragen und ins Boot zu holen.

Ein Gourmetrestaurant eröffnen – Die Kosten

Zusammenfassung

Startkapital für ein Gourmetrestaurant ► Kostenfaktoren ► Einrichtung ✓ Kassensysteme ✓ Grundlagerbestand ✓ & Co. ✓

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