Die ‚Schlemmerreise‘ führt von Baden-Baden, der Kurstadt der Kaiser und Fürsten, zur Hofkellerei und Königlichen Porzellanmanufaktur nach Ludwigsburg.
Schon die Urväter der Wellness-Bewegung, die Römer, ließen sich in Baden-Baden kurieren. Im 19. Jahrhundert folgten dann Kaiser, Könige und Fürsten und machten diesen mondänen Ort weltberühmt.
Aber was nutzt die schönste Kur, wenn der Körper darbt. Also gibt es im klassizistischen Kurhaus bei Küchenchef Uwe Hagemeier eine Kostprobe seiner exzellenten Speisen: ein Zanderfilet in der Kartoffelkruste mit kleinem Gemüse an einer Senfmousseline. Auf keinen Fall sollte man die Badener Confiserie Rumpelmayer links oder rechts liegen lassen. Berühmt ist das Rumpelmayer vor allen Dingen wegen seiner Trüffel. Sie werden in beste Schweizer Schokolade gehüllt, kommen dann auf ein Sieb und werden mehrmals gewendet, damit sie ihre typische struwwelige Form erhalten.
Im Kraichgau stößt ‚Schlemmerreise‘ auf Hermann Voorhoeve, der auf seinem Bioland-Betrieb einen grandiosen Ziegenkäse herstellt und mit Bärlauch veredelt, einem Gewürz, das jahrhundertelang in Vergessenheit geraten ist und sich jetzt wieder zur Mode-Würze entwickelt. Zum Ziegenkäse gehört natürlich ein besonderer Rotwein.
Der wächst unter anderem in den Weinbergen des Gutes Burg Ravensburg. Nach der Weinprobe lädt Küchenchef Hans-Joachim Skock ins Restaurant der mittelalterlichen Ravensburg mit ihren dicken Steinmauern und bereitet eine Spezialität des Hauses zu: einen Frischlingsrücken aus der eigenen Jagd mit Preiselbeer-Wacholderrahm und frischen Pfifferlingen.
Über Hochmoore und Kar-Seen, Wiesen und Wälder geht es zur Forellenzucht Lohmühle, die auch einen seltenen Raubfisch züchtet: den Huchen. Er zählt zu den begehrtesten und edelsten heimischen Speisefischen.
Nächste Station ist das Feinschmecker-Paradies schlechthin: Baiersbronn. Sechs Michelin-Sterne strahlen über dieser Gourmet-Oase im Schwarzwald: einer im Restaurant ‚Silberberg‘, zwei im ‚Bareiss‘ und sogar drei Sterne in der deutschen Ruhmeshalle für Genuss, in der ‚Traube‘.
Jörg Sackmann, einer der Sterne-Meister am Herd, lässt servieren: einen Huchen im zarten Teig-Kleid mit weißem und grünem Spargel und ein Sorbet vom Schwarzwälder Schinken. Nach den Tempeln der Gaumenfreuden geht es auf das Weingut der Familie Heitlinger. Weiter zieht ‚Schlemmerreise‘ in die Abgeschiedenheit des Salzachtals zum Kloster Maulbronn, dessen Geschichte bis auf das Jahr 1138 zurückgeht. Weil Mönche die Fastenzeit als große Last empfanden, erfanden sie hier ein Gericht mit Namen ‚Herrgottsbscheisserle‘ – auf hochdeutsch ‚Maultaschen‘.
Zum Abschluss der heutigen Reise geht es nach Ludwigsburg. In die Hofkammer-Kellerei des Schlosses Monrepos wacht Seine Königliche Hoheit Herzog Michael von Württemberg noch persönlich über die Qualität seiner Weine. Danach zieht es ‚Schlemmerrreise‘ zu einem weiteren optischen Highlight der Tour durch Baden-Württemberg: der Königlich Ludwigsburger Porzellan-Manufaktur.
HR, Samstag, 24.06., 18:00 – 18:30 Uhr (VPS 17:59)