Neuer Inhaber Burhan Gözüakca engagiert Dennis Uçak als Küchenchef im Kleinod im Südwesten Berlins
5.5.2022 Besuch des Englers – siehe auch Update ganz unten!
Nachdem der Kollege so nett berichtet hatte, dachten wir uns, nach dem Besuch des nahen Max-Planck-Institus können wir dort zum Essen einkehren. Der erste Eindruck: Bestens! Kundenparkplatz, schniekes Restaurant, saubere, moderne Toiletten, nette Bedienung etc.
Da wir mit Jetlag geplagtem Kleinkind unterwegs sind, ist das Abendessen früh, in diesem Fall um 15.45 Uhr. Eine ganz schlechte Zeit fürs Engler. Denn die Küche hat zwischen 15.30 und 16.30 Uhr geschlossen. Das wussten wir aber nicht. Ich habe nur ab 12 Uhr gelesen …
Der Kellner versprach, Brot vorab zu bringen (4 €). Das kam aber dann auch erst um 16.30 Uhr.
So hatten wir Zeit die Karte zu studieren. Die war jetzt gar nicht so spannend wie wir dachten, als wir den Artikel unten lasen. Wir bestellten Zander, Wiener Schnitzel und für Junior Makkaroni. Ich bat den Kellner, sie „al dente“ zu bringen, worauf dieser meinte, sie haben nur Makkaroni.
Das Brot kam dann warm und lecker. Die reinliche Küche hat sogar das Brotmesser intensiv mit einem blauem Lappen gesäubert. Leider befanden sich die Reste des Lappens nun im bereits geschnittenen Brot.
Die Makkaroni (8.-) der Kinderkarte waren nicht bissfest, die Sauce etwas langweilig. Ich vermute, dass viele Kinder es ablehnen, wenn in der Sauce noch grüne Gewürze etc rumschwimmen. Auf Wunsch gab es noch Parmesan, frisch gerieben, dazu. Junior schmeckte die große Portion, von der er 1/3 schaffte.
Meine gesundheitsbewusste Frau hatte Zander mit grünem Spargel (32.-). Zander und Spargel wiesen starke Röstaromen auf, die nicht so ihre Sache sind. Sie nannte es „angebrannt“. So neidete sie mir mein Wiener Schnitzel, das mit Gurken-Kartoffelsalat (26.-) kam, den ich nicht so gerne mag, aber als Alternative gab es nur Fabrikpommes, keine Bratkartoffeln. Auch die Kartoffeln waren etwas lange gekocht. Vielleicht hätte ich lieber die Pommes nehmen sollen? Diese mag ich, wenn sie lange sehr heiss frittiert wurden. Zum Schnitzel gab es ein recht flüssiges Preisselbeeren-Kompott. Das war nicht ganz ideal, weil es so in die an sich gute Panierung zog. Die übliche Preisselbeermarmelade wäre mir lieber gewesen. Das Schnitzel selber war gut geklopft und die Panierung schön fluffig. Meine Frau hatte noch 0,2l Weißburgunder (0,2l 7,50) und wir alle österreichisches Wasser (0,7l – 6,90)
Insgesamt zahlten wir mit Trinkgeld 90 Euro und fanden das für Berliner Verhältnisse eher hoch, aber noch im Rahmen. Wir sind ja in Dahlem!
Unsere Eindrücke: (bitte auf das jeweilige Foto mit der rechten Maustaste klicken und im neuen Fenster öffnen)
Fazit: Wenn man in der Nähe ist, kann man da hingehen. Das Restaurant ist hübsch, ist gibt große Terrassen (allerdings ist die Ecke gut befahren), der Service freundlich und die Küche hat noch Luft nach oben. Vielleicht wäre es besser gewesen, zum preiswerten Lunch zu kommen! Was das ganze mit regionaler Küche zu tun hat, verstehe ich nicht. Eher: Hier findet jeder etwas, was er mag.
Ursprünglicher Artikel Englers, Berlin Dahlem
23.4.2022. Berlin ist die Hauptstadt des Extravaganten. Doch es gibt sie noch: die Restaurants, in denen die moderne, regionale Küche überzeugt, gepaart mit echter Herzlichkeit und familiärem Ambiente. Ein solcher Geheimtipp befindet sich in Dahlem gegenüber des Botanischen Gartens. Hier hat vor zwei Jahren – kurz vor dem Ausbruch der Pandemie – Burhan Gözüakca das Englers übernommen. Ein Glücksfall nicht nur für den Kiez im Südwesten Berlins.
„Mit Küchenchef Dennis Uçak erhalten wir eine ganz neue Qualität“, sagt Gözüakca, „er ist ein absoluter Vollprofi, der den Gästen Lieblingsspeisen serviert.“ So präsentiert sich die Karte mittags französisch-leicht und unkompliziert-regional und abends intensiv, auf das Wesentliche reduziert und mit starkem Ausdruck. Das zeigt den Facettenreichtum der „ehrlichen Küche mit Wumms“, wie es Dennis Uçak ausdrückt. Die serviert er in Gerichten wie dem „Sulmtaler Huhn von Odefey Jäger Art“ mit Egerlingen, Roscoff Zwiebel, Jus & gebrannter Sahne, dem „Gerösteten Blumenkohl“ mit Bananencurry, goldener Milch & Müsli oder dem „Gebackenen Onsen Ei“ mit Bio-Ei, Blumenkohl, Brunnenkresse & brauner Butter.
Gelernt hat der 39-Jährige im e.t.a. hoffmann bei Thomas Kurt, dem „Altmeister der Bodenständigkeit“, wie Kritiker ihn tauften. Nach Stationen im Fischer’s Fritz, Facil, Parc Fermé im Berliner Meilenwerk und zuletzt im Oak überzeugt Dennis Uçak heute im Englers mit zeitgemäßer Küche. „Selbstverständlich ist die klassische, französischen Schule meine Basis. Aber letztlich koche ich am liebsten das, was ich selbst gern esse“, meint Dennis Uçak. Ihm ist die Qualität der Produkte und Zutaten genauso wichtig wie die Zubereitung und die Kreativität der Speisen.
Burhan Gözüakca ist ein Kommunikationstalent. Der 50-Jährige betreibt seit vielen Jahren eine erfolgreiche Werbeagentur. Seine weitere Leidenschaft ist es, Gastgeber zu sein. So hat er sich mit dem Englers ein zweites Standbein aufgebaut. Dass das trotz der Corona-Krise so gut funktioniert, verdankt er denen, die den Traum mit ihm träumen. Seine Frau Mehtap, mit der er seit gut 25 Jahren verheiratet ist, steckt mindestens so viel Herzblut ins Englers wie ihr Mann. Burhan Gözüakcas Bruder Yilmaz unterstützt den Familienbetrieb als Finanzchef. „Mit dem Englers mache ich genau die Art von Gastronomie, die mir liegt“, meint Burhan Gözüakca, „wir haben Freude, wenn Gäste sich hier wohl fühlen. Dennis setzt seine Ansprüche auf dem Teller um, ich mache das als Gastgeber. So möchten wir ein echtes Kleinod im Südwesten Berlins schaffen.“ Ein weiterer Beweis seiner Gastfreundschaft ist sein Angebot an den Dahlemer Kiez, auch am Wochenende ein Mittagessen anzubieten.
Das Englers ist von Mittwoch bis Sonntag ab 12 Uhr geöffnet. Reservierungen unter https://englers- restaurant.de oder telefonisch unter +49(0) 30-30364236.
Zwischen 15.30 und 16.30 Uhr ist sie Küche geschlossen!
Update 30.5.2022
Wie Bernd Mathies im Tagesspiegel schreibt, hat „der notorische Kurzstreckler“, Küchenchef Dennis Uçak, das Englers wieder verlassen. Derzeit wird ein neuer Küchenchef gesucht.
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Restaurantkritik Englers, Berlin Dahlem
Zusammenfassung
Wenn man in der Nähe ist, kann man da hingehen. Das Restaurant ist hübsch, ist gibt große Terrassen (allerdings ist die Ecke gut befahren), der Service freundlich und die Küche hat noch Luft nach oben. Vielleicht wäre es besser gewesen, zum preiswerten Lunch zu kommen! Was das ganze mit regionaler Küche zu tun hat, verstehe ich nicht. Eher: Hier findet jeder etwas, was er mag.