Anlässlich der CHEF-SACHE 2021 wurden auf der Hauptbühne die Best-of-the-Best Awards des Port Culinaire Magazins zum neunten Mal verliehen. Zum sechsten Mal in Folge wurden auch die Top-Ten-Listen mit Ergebnissen veröffentlicht. Die Wahl ist eine Initiative von Port Culinaire und CHEF-SACHE. Die Preise wurden während der CHEF-SACHE auf der Bühne des Symposiums vergeben.
„Preise und Ehrungen werden in der Gastronomie Branche fast schon inflationär vergeben. Hinter vielen steht eine Jury, hinter anderen eine Redaktion. Leider wird oft taktisch gearbeitet oder sogar nach Gutdünken gechartet und Ehrungen zugeteilt. Wir haben mit dem Best-of-the-Best Award etwas anderes geschaffen. Eine mehrstufige Onlinewahl, in dem die Branche selbst die Besten unter sich nominiert und schließlich selektiert“, so Thomas Ruhl.
Den Begriff Branchen-Oscar habe man gerne von den Nominierten übernommen , die online und auf Social Media Wahlwerbung betrieben. Tatsächlich sind es die Nominierten selbst, die durch ihre „Wählt uns“-Initiativen die Wahlplattform zum Glühen bringen. Während der heißen Phase treffen alle paar Sekunden Votings ein. Über 12.000 Stimmen wurden gewertet, gut 2.200 weitere für ungültig erklärt.
Das sind die Gewinner 2021
(Infos zu allen weiteren Nominierten und Platzierungen sowie Fotos zum Download auf
https://www.port-culinaire.de/awards/)
Viele unterschiedliche Persönlichkeiten und Unternehmen wurden bei der diesjährigen Verleihung der Port Culinaire Best-of-the-Best Awards geehrt. Unbestrittener Gewinner des Tages war dabei Chef Sascha Stemberg (vom bergischen Gourmet-Gasthaus Haus Stemberg). Er konnte sich mit großem Vorsprung gleich drei der begehrten Branchenauszeichnungen sichern, und so lautete die Antwort auf die Fragen Welches Restaurant hat durch Neuartigkeit und Modernität verblüfft? Wer ist derzeit der beste Koch/die beste Köchin in Deutschland? Wessen Menüs begeistern am meisten? Und welches Restaurant, welche Chefin oder welcher Chef hat die Corona-Krise durch intelligente Strategien bestens gemeistert? am Ende immer gleich: Sascha Stemberg (mit seinem bergischen Gourmet-Gasthaus Haus Stemberg).
Haus Stemberg gewann den Best-of-the-Best-Award in der Kategorie „Hot Spot 2021“ (mit 45 Prozent der Stimmen), Sascha Stemberg ist „Nationalheld 2021“ (47 Prozent) und wurde für die „Beste Shutdown-Strategie“ geehrt (42 Prozent).
Der agile und dynamische Chef stammt aus einer bergischen Gastronomendynastie. Das Haus Stemberg in Velbert führt Sascha Stemberg bereits in fünfter Generation. Schon sein Vater erfand das Konzept, „zwei Karten aus einer Küche“ zu kochen. Neben den seinerzeit begehrten internationalen Edelprodukten setzte er auf regionale Spezialitäten. Sascha ist in der Spitzengastronomie ausgebildet. Er schärfte und verfeinerte die regionale bergische Küche, entwickelte sie zu einer echten Symbiose von Koch und Produzent, Seit 2014 ist das von der Familie geführte Restaurant mit einem Michelinstern ausgezeichnet. Doch die Gastronomie ist bodenständig geblieben. Die Gerichte werden zu einem außerordentlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten. Auch deswegen ist das Restaurant immer ausgebucht, und extrem beliebt.
Die drei Auszeichnungen Nationalheld, Hot Spot und Beste Shutdown Strategie zeugen sowohl von der Beliebtheit des sympathischen Kochs als auch der seines Vaters Walter, der die Position des Maître im Restaurant übernommen hat. Sowohl Vater als auch Sohn sind Meister des Marketings und in Presse und sozialen Medien sehr aktiv.
Shutdown Strategie – Sascha Stemberg gehörte zu den Köchen, die auf den Shutdown spontan und richtig reagierten. Nach dem Motto „Es muss ja weitergehen“ entwickelte er ein Lieferangebot, dessen Qualität den Transport von der Restaurantküche bis an den heimischen Esstisch unbeschadet übersteht. Teilweise wurden Temperaturen so gesteuert, dass Produkte während der Lieferfahrten auf den Punkt nachgarten. Das Angebot war originell und abwechslungsreich. Auch dieses Thema kommunizierte Sascha äußerst aktiv über Social Media.
Und dies sind die Gewinner in den weiteren sechs Kategorien:
A. Best-of-the-Best Awards – Persönlichkeiten und Branchenpartner
Grand Seigneur 2021 – Welche Unternehmerpersönlichkeit aus Handel, Produktion oder Dienstleistungsbereich unserer Branche hat durch ihre Leistungen als Innovator, Chef und Mensch diese Auszeichnung verdient?
Ralf Bos, Bos Food gewinnt in der Kategorie „Grand Seigneur 2021“ mit 34 Prozent der Stimmen.
Ralf Bos wird diesjährig zum siebten Mal „Grand Seigneur 2021“ bei den Best-of-the-Best Awards von Port Culinaire. Der gebürtige Düsseldorfer hat ein bewegtes Leben geführt. Als gelernter Restaurantfachmann arbeitete er als Barkeeper, Sommelier, Tour Manager bei Rolf Siegel und gründete die BOS TV, ein Elektronik-Import-Unternehmen. Im Jahr 1990 dann startete er gemeinsam mit Ralf Borkowsky das Unternehmen Bos Food, seinerzeit noch mit einem bescheidenen Produktangebot – aber schon mit der bis heute geltenden kompromisslosen Dienstleistungsbereitschaft. Mit dem wachsenden Angebot wuchs auch Ralfs Produktwissen gewaltig. Es gibt wohl kaum eine Frage zu Lebensmitteln, die er nicht beantworten kann. Sein Wissen gibt er in Vorträgen, redaktionellen Artikeln und Büchern weiter. Soziales Engagement beweist er unter anderem mit dem auf seine Initiative entstandenen Projekt „Spitzenköche für Afrika“. Sein Unternehmen ist heute in vielen Bereichen Marktführer und für viele ist Ralf Bos ihr Lieblingslieferant.
Unternehmen 2021 – Welches produzierende oder handelnde Unternehmen ist das innovativste, zuverlässigste und fairste in Bezug auf Preis und Service?
Pistole Hardcore Food von Torsten Pistol gewinnt in der Kategorie „Unternehmen 2021“ mit 27 Prozent der Stimmen.
Torsten Pistol, genannt „Pistole“, ist der Prototyp des neuen Food Unternehmers und Pendant zur Tattoo Köche Szene. Geboren und aufgewachsen im niedersächsischen Artland wurde er zunächst Krankenpfleger und Rettungssanitäter, später wurde er Fischzüchter. Fette Welse für die Gastronomie. Den Startschuss für sein Unternehmen Pistole Hardcore Food setzte seinerzeit Thomas Imbusch, der 10 Kilo Hardcore Fisch für Mälzers Off-Club bestellte. Von nun an kreuzten mehr und mehr Top-Köche seinen Weg. Pistole wurde zum Food Scout, immer auf der Suche nach „Hardcore“ Produkten, Mittlerweile gehören Essige, Spirituosen oder auch Culatello zum Portfolio.
B. Best of the Best Awards – Restaurants & Service
Mr. oder Mrs. Feel Good 2021 – Die Kunst ein gutes Service-Team zu bilden, zu führen, zu motivieren und anzuleiten. Welche/r Service-Chef/in macht das im Moment am besten?
Anna Schmaus, Storstad wird mit 21 Prozent der Stimmen „Mrs. Feel Good 2021“
Mit dieser Auszeichnung wird die gebürtige Schwedin von der Gastronomiebranche als beste Restaurantchefin und Gastgeberin geehrt. An der Namensgebung des Restaurants, das hoch über der pittoresken Altstadt Regensburgs liegt, ist Anna Schmaus nicht ganz unschuldig. Storstad ist schwedisch und bedeutet Großstadt. Über einen Lift erreichen die Gäste das Restaurant, dessen Räumlichkeiten liebevoll inszeniert sind. Licht, Materialien und großzügiges Ambiente verleihen tatsächlich ein Weltstadtflair. Anna versteht es, hier die Gäste mit einer Willkommensatmosphäre zu umgeben und glücklich zu machen. Ihr Mann Anton Schmaus, gebürtiger Bayer, bereitet eine weltoffene moderne Küche, die bereits kurz nach der Eröffnung des Storstad mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurde.
Meister/in der Weine 2021 – Hauptparameter sind: den Geschmack der Gäste zu treffen, die Weine korrespondierend zu den Kreationen der Chefs auszuwählen und den Gast freundlich, kompetent und fair zu beraten.
Ronny Schreiber, Restaurant Troyka wird mit 40 Prozent der Stimmen zum „Meister der Weine 2021“ gekürt.
Beim Port Culinaire Best-of-the-Best Award 2021 wählte die Branche den jungen Sommelier zum Besten des Jahres. Schreiber ist ausgebildeter Restaurantfachmann und entdeckte früh seine Leidenschaft für Wein und das Pairing seiner Aromen mit guten Gerichten. Seine erste Station führte in eine niederländisches Sternerestaurant gefolgt vom legendären Quay in Sydney. Dort bediente er Stars wie Nicole Kidman oder Russel Crowe. Im Jahr 2021 holte ihn der Koch und spätere Geschäftspartner Alexander Wulf ins Heinsberger „St. Jaques“. Während dieser Zeit absolvierte Ronny die Sommelier Schule in Koblenz. Es folgten Stationen bei Hans Stefan Steinheuer und Christian Bau. 2016 bot sich die Chance, gemeinsam mit Wulf das St. Jaques zu übernehmen und umzugestalten. Aus ihm wurde die Burgstubenresidenz, nun ohne Tafelsilber und Sterne-Schnick-Schnack. Ein paar Jahre später stieß Sternekoch Marcel Kokot hinzu. Die Troyka war geboren und wollte neue Wege gehen. Das Dreigestirn baut nun sein erstes Restaurant in Erkelenz nahe Düsseldorf. Offene Küche, Weinkeller im Restaurant, Secret Dj Room – sehr smart. Die dreitägige Opening Rallye startet am 22. Oktober 2021.
C. Best of the Best Awards – Chefs
Impulsgeber 2021 – Welche/r Küchenchef/in hat in Deutschland durch Innovationskraft Kollegen inspiriert und die Kochkunst auf neue Wege geleitet?
Ludwig Maurer, Stoi wird mit 46 Prozent der Stimmen „Impulsgeber des Jahres“.
„Lucki“, wie ihn alle nennen, ist Spross einer urbayerischen Wirtsfamilie. Als solcher war die Ausbildung zum Koch und Küchenmeister vorgegeben. Mit Stefan Marquards Jolly Roger Cooking Gang zog er über zehn Jahre als Caterer durch die Lande. Parallel gründete er als Frontmann die Heavy Metal Band „Seasons in Black“ und baute auf dem familieneigenen Hof Schergengrub im tiefen Bayerischen Wald eine Schafzucht auf. Deren Erfolg war mäßig, mit einer eigenen Wagyuzucht kam der Durchbruch, Lucki propagierte die Nose to Tail Philosophie, hielt Vorträge darüber und veröffentlichte Bücher wie z.B. „Fleisch“, „Rind Complete“ oder „Veredelung von Fleisch, Fisch und Gemüse“ gemeinsam mit Heiko Antoniewicz. Die Inhalte dieser Werke sind wegweisend. Mittlerweile ist auf seinem Hof das Restaurant Stoi entstanden wo er unter anderem mit Kochlegenden wie Harald Wohlfahrt arbeitet. Das Stoi wurde beim Port Culinaire Best-of-the-Best Award 2019 als Hot Spot ausgezeichnet.
Lebenswerk 2021 – Welche/r legendäre Chef/in soll für ihr/sein Lebenswerk geehrt werden?
Hans Haas erhält mit 21 Prozent der Stimmen den Best-of-the-Best Award 2021 für sein Lebenswerk.
Dieser schon legendäre Chef erhält diesen Preis unbestritten zu Recht“! Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit hat er den besten Ruf und eine hohe Bekanntheit. Ebenso wie das Münchener Restaurant Tantris, in dem er beinahe drei Jahrzehnte lang wirkte und das er 2020 verließ. Haas wuchs als Bauernbub in Tirol auf. Als Koch arbeitete er sich zunächst zum Chef de Partie bei Paul Haeberlin hoch, dann holte ihn Eckart Witzigmann als Souschef in seine „Aubergine“. Im Brückenkeller Frankfurt wirkte er als Küchenchef. Im Jahr 1991 wurde dann als Nachfolger von Eckart Witzigmann und Heinz Winkler ins Tantris berufen. Zwei Michelin-Sterne hielt er dort über all die Jahre, für eine Küche die er als „einfach“ bezeichnete. Haas kochte immer produktkonzentriert, nie gab es Teller die von Produktdeklinationen überladen waren. Seine Gerichte waren klar und die Produkte perfekt. Haas selber blieb immer bescheiden, war nie ein Mensch der Show oder lauten Töne in den Medien. Auch der dritte Stern war nie sein Ziel, einzig der zufriedene Gast.
Zusammenfassung
Port Culinaire Best-of-the-Best Awards: Anlässlich der CHEF-SACHE 2021 wurden auf der Hauptbühne die Best-of-the-Best Awards des Port Culinaire Magazins zum neunten Mal verliehen. Zum sechsten Mal in Folge wurden auch die Top-Ten-Listen mit Ergebnissen veröffentlicht. Die Wahl ist eine Initiative von Port Culinaire und CHEF-SACHE.