Restaurantkritik Mika Sushi, Berlin – Friedenau

Aufgrund einer Empfehlung eines dort Ansässigen haben wir das japanische Mika Sushi besucht. Chef und Inhaber ist der sympathische Erfurter Mike Nguyen Tuan.

Alle Fisch Nigiri

Das Problem mit Sushi ist, dass wir in der Regel Sushi in Berlin kennen und schätzen gelernt haben. Die erste Sushi Bar in Berlin hatte Tilman Zorn (Sashiko Sushi / S-Bahn Bögen in Charlottenburg), der sich zwei Jahre Anfang der 90er in Kobe (Japan, bekannt für Rindfleisch) anlernen liess. Tilman bildete unzählige, talentierte Vietnamesen aus. Tilmans Angelernte haben sich wiederum später selbstständig gemacht, wie z.B. Mr. Hai oder Sushi Berlin gegenüber der Deutschen Oper Berlin. Aus dieser Schule kommend, ist der Reis und auch der Fisch in der Regel in Ordnung. Aber nicht berühmt.
Danach kamen Akteure von überall auf den Markt, die mehr oder weniger ohne Ausbildung sich Sushi Meister nannten und teilweise recht wilde Kreationen den Gästen angeboten haben.

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Ich habe nun das Glück oder auch Pech, oft in Japan zu sein und speziell in Tokyo das Edo-Style Sushi zu geniessen. Wobei ich aufhörte, zu den Michelin Sterne-Meistern zu gehen, wo ich in 20 Minuten durch war und 400 € ärmer. Die Qualität konnte ich nicht schätzen. Stattdessen gehe ich gerne zu Kaiten-Sushis. Die wähle ich so aus, ob sich jemand davor anstellt. Mit dieser Strategie hatte ich gute Erfolge und für mich hervorragendes Sushi zum oft kleinen Preis (50 €/Person).
Auch in Japan kann man abscheuliches Sushi Essen. Ich hatte in einigen Izakayas in der Provinz oft fürchterliches Sushi gehabt.

Ich bin also Freund des mittelguten Sushis. In Berlin habe ich leider noch kein mittelgutes Sushi entdeckt. Den besten Fisch hat meiner Meinung nach The Catch in der Bleibtreu/Mommsenstrasse, oft guten Reis das Sushi Berlin. Manchmal hat das Ishin schönen Toro.

Also freute mich, dass mir das Mika als japanisch geführte, sehr kleine SushiBar empfohlen wurde. Als wir eintrafen, sagte mein 15jähriger Sohn: „Papa, hier wirst Du nicht glücklich!“ Er sollte nicht 100 % Recht haben.

Wir bestellten dann Wakame (3,50), Ebi Tempura (4,90) und Yakitori Spiesse (4,90).
Zu unserem Erstaunen, abgesehen von etwas starken Röstaromen bei der Hälfte der Yakitori, war alles prima. Freude!
Danach kamen die Unagi Bowl. Hier verhunzte der starke Essig Geschmack des „Ponzu Dressings“ das ganze Gericht (13 €).

Die verbrannten Yakitori haben wir runtergenommen

Bei den nachfolgenden Makis und Nigiris war der Reis zu lange gekocht. Das hat man überall in Berlin. Die Gäste mögen es so, heisst es dann.
Der Fisch, es gab nicht viel Auswahl, Butterfisch, Sake, Maguro und Unagi, war okay. Maguro sogar gut. Das Unagi-Nigiri kommt mit einer super gereiften Avocado on top, die leider so dominiert, das man den Aal gar nicht mehr schmeckt.
Der Fisch ist großzügig portioniert. Darauf legt man in Friedenau auch viel Wert.

Da war nichts spektakulär. Das war nicht top, aber wir haben in Berlin schon viel schlechter Sushi gegessen. Service hatte wenig Ahnung, fragte aber immer nach. Das finde ich okay. Wir zahlten zu Dritt 96 €. Man kann zu Mika Sushi gehen, muss man aber nicht.

Reservierung ist angeraten. Bei unserem ersten Versuch bekamen wir um 18 Uhr keinen Tisch mehr!

Mika Sushi Berlin
Fehlerstraße 1
12161 Berlin (Friedenau)
Telefon: 0152 327 083 04
E-Mail: mikasushiberlin@gmail.com
Speisekarte: http://mikasushiberlin.com/karte-2020.pdf

Natürlich bezahlen wir unsere Rechnung selber

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Zusammenfassung

Da war nichts spektakulär. Das war nicht top, aber wir haben in Berlin schon viel schlechter Sushi gegessen. Service hatte wenig Ahnung, fragte aber immer nach. Das finde ich okay. Wir zahlten zu Dritt 96 €. Man kann zu Mika Sushi gehen, muss man aber nicht.

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