Weinbau in Uruguay und die dortigen Winzer

In Uruguay herrschen ideale Klimabedingungen, um Wein anzubauen. Auch die privilegierte Anbaulage des Landes macht seinen Wein zu einem Produkt der Spitzenklasse. Die Reben genießen eine intensive Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen, die jedoch mit ausreichendem Niederschlag auftreten. Hinzu kommt, dass der kühle Atlantik nicht weit entfernt liegt.

Auf diese Weise wird ein Klima erreicht, das den Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen beschert. Der Wein wächst auf Lehm- und Sandboden. Uruguay ist geprägt von flachen bis leicht hügeligen Landschaften – der höchste Berg überragt das Land mit gerade mal 500 Metern. Stattdessen sind hier zahlreiche Flüsse zu finden, die ebenfalls für eine angenehme Luftfeuchtigkeit sorgen. Die konstante leichte Brise des Atlantiks verteilt diese über das gewellte Land und lässt den beliebten Wein mit einer fruchtigen Note reifen.

Die Historie des uruguayischen Weines

Im Verhältnis zu anderen südamerikanischen Ländern ist Uruguay noch nicht lange für den Versand feiner Überseeweine bekannt. Siedler aus Spanien brachten erst Ende des 18. Jahrhunderts ihr Wissen bezüglich des Anbaus von Wein mit. Besonders bekannt geworden ist allerdings ein Franzose: Don Pascual Harriague importierte im Jahre 1870 die Weinsorte Tannat und begann, diese großflächig im Land anzubauen. Aufgrund der Robustheit der Rebsorte konnte diese leicht im Klima des Atlantiks wachsen und eignete sich daher hervorragend für den Anbau. Tannat ist bis heute das „Flaggschiff“ für den Weinbau in Uruguay und wird gerne als „Harriague“ betitelt, um den Mann zu ehren, der die Reben hier ansiedelte.

Jedoch ereignete sich der große Umschwung erst im Jahre 1978: Bis zu diesem Zeitpunkt produzierte Uruguay zum größten Teil Weine für den dortigen Verzehr, der sich keiner besonderen Qualität erfreute. Erst danach setzten die Winzer ihren Wunsch um, mit den leistungsstarken Anbauländern Chile und Argentinien mithalten zu wollen: Mit Hilfe von Experten aus Frankreich begannen sie, qualitativ hochwertige Reben zu pflanzen und gingen so in die Qualitätsoffensive. Im Jahre 1984 wurde Uruguay sodann eines der Gründungsmitglieder der Internationalen Organisation für Reben und Wein (OIV).

Punta del Este- Bodega Garzón

Die Gegenwart und vielversprechende Zukunft des Weines aus Uruguay

Das kleine Uruguay hat sich mittlerweile zu dem viertgrößten Produzenten von Wein in Südamerika aufgeschwungen und erhält internationale Anerkennung für die Qualität der Endprodukte. Die Winzer arbeiten nach wie vor viel mit der Hand und katalogisieren systematisch die Berglagen der Reben.

Die Anbauflächen sind dabei wie folgt aufgeteilt:

– Rote Rebsorten wachsen auf 80% der Fläche des Weinanbaus
– Weiße Sorten nehmen 20% ein
– Tannat oder „Harriague“ wird auf 36% angebaut
– Merlot nimmt 10% ein
– Cabernet-Sauvignon wächst auf 6%
– Cabernet-Franc wird auf 4% angebaut
– Chardonnay nimmt 7% ein
– Sauvignon Blanc wächst auf 6%

Insgesamt produziert Uruguay etwa 1,1 Millionen hl Wein. Hiervon werden lediglich 10% exportiert. Der Export-Wein erfreut sich meist ausgesprochen hoher Qualität und wird an etwa 30 verschiedenen Rebsorten gezüchtet. Das Endprodukt ist fruchtig und enthält weiche Tannine. Dr. Roger Corder des William Harvey Research Institutes hat Tannat aufgrund seines hohen Polyphenolen-Gehalts bereits als „gesündesten Wein der Welt“ bezeichnet.

Zusammenfassung

Das kleine Uruguay hat sich mittlerweile zu dem viertgrößten Produzenten von Wein in Südamerika aufgeschwungen und erhält internationale Anerkennung für die Qualität der Endprodukte. Die Winzer arbeiten nach wie vor viel mit der Hand und katalogisieren systematisch die Berglagen der Reben.

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