Deutschland ist Europameister in der Käseproduktion

Wer an Tulpen und Windmühlen denkt, denkt an Holland. Wer sich dabei auch automatisch Käse vorstellt – oder synonym „Frau Antje“ – muss sich umgewöhnen. Deutschland hat nämlich seine Position als größter Käseproduzent in der Europäischen Union ausgebaut, wie die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) in Bonn berichtet. 2004 stammten 27,5 Prozent der in der EU-15 produzierten Menge aus Deutschland, vor fünf Jahren, 1999, waren es knapp 26 Prozent. Vor Frankreich und den Niederlanden exportiert Deutschland auch die größten Käsemengen, auch in Drittländer. Die wichtigsten Abnehmer von deutschem Käse außerhalb der EU sind Russland, Japan und die USA.
Die Käseproduktion stieg im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 1,98 Millionen Tonnen und erreichte einen neuen Rekord. Die größten Wachstumsraten waren bei Weichkäse mit 5,5 Prozent und bei Pasta-Filata mit 12,5 Prozent zu beobachten. Pasta-Filata sind Käse wie Provolone und Mozzarella in Salzlake, deren Bruchmasse nach dem Säuern mit heißer Flüssigkeit gebrüht, dann geknetet und zu Strängen gezogen werden (italienisch „filare“ = ziehen). Auch die Produktion von Hart- und Schnittkäse hat im Vergleich zum Vorjahr wieder zugelegt, und zwar um 2,1 Prozent beziehungsweise um 2,7 Prozent.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse in Deutschland erreichte 2004 mit 21,9 Kilogramm eine neue Höchstmarke. Das bedeutet, dass jeder Bundesbürger im Durchschnitt 200 Gramm mehr als 2003 und ganze 2,1 Kilogramm mehr als noch vor zehn Jahren verzehrte.

„Frau Antje“, die erstmalig 1961 im deutschen Werbefernsehen mit den legendären Worten „Guten Abend, liebe Hausfrauen. Heute zeige ich Ihnen Käsetoast Hawaii“ auftauchte, hatte ihre Geburtsstunde sowieso in Deutschland. Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin steckte das Niederländische Büro für Milcherzeugnisse 1960 erstmalig ein holländisches „meisje“ in eine Tracht und ließ sie Käse servieren. aid, Harald Seitz

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