Wir hatten wenig Erwartungen und dachten, hier würde eine Chefin mal wieder grundlos gehyped, wie wir das schon öfter erlebt haben, z.B. in San Francisco. Aber wir lagen so etwas von falsch. Wir hatten eine ganz neue, einmalige kulinarische Erfahrung.
Von Anfang an war es angenehm im GAA. Der Parkwächter zeigt uns den Weg, wir wurden zu unserem Platz geleitet. Der schwedische Restaurant Manager Frederic (vorher im Operakällaren in Stockholm bei Küchenchef Stefano Catenacci) führt ein großes, sehr sachkundiges und freundliches Service Team. Nicht nur die Küche, auch der Service sind beeindruckend.
Es gibt ein 14 Gang Menü. Kein Chichi, wie Gruß aus der Küche oder PreDessert etc. Es wird flott serviert. Die Portionen sind angenehm dimensioniert, obwohl man sich öfter den Gang noch mal wünschte, weil er so beeindruckend war! Das Menü kostet 3200 THB + 10 % Service + 7 % Steuern (3766 Bath = 110 €)
Das Menü:
Chilled Soup of Guava, Roselle, Fermented Mulberries
Savoury Betel Leaf
Spicy Duck Doughnut
Caramelized Milk Skin, Beef, Yeast Aquafaba
Chicken Liver, Longan
Corn
Crayfish, Khakra
Blue Swimmer Crab, Long Peppercon, Macadamia Milk
Banana, Koji, Caviar
Pork
Unripe Jackfruit and Pickles
Organic Burnt Coconut Sugar Ice Cream, Pork Floss
Chocolate Betel Leaf
Die Küchenchefin Garima Arora kommt aus Indien, lernte in Paris und arbeitete als Angestellte drei Jahre in Kopenhagen im Noma. Wie man ihren Küchenstil bezeichnen kann: Lecker wäre zutreffend, aber, so lernte ich, dieses Wort sei tabu in der Restaurantkritik. Ich würde aber Gerichte, die man gerne sofort noch einmal bestellen möchte, kaum anders bezeichnen.
Das Menü ist ausgewogen, teilweise mit absurden Kombinationen, die dann sehr gefällig (hört sich das professioneller als _lecker_ an?) in der Geschmackskombination sind (Kokosnuss-Eiskrem mit Schweinefleischflocken – würde ich nie bestellen). Mit indischen und thailändischen Einflüssen, aber französischem Küchenstil mit nordischen Elementen genutzt. Ich mag das Wort „Fusion“ nicht, weil es meist missbraucht wird für ein fieses zusammen Gematsche. Hier wäre es wahrscheinlich angemessen. das Menü hat sehr viel eigenständige, gutschmeckende, vegetarische Elemente, wie z.B. die unreife Jackfruit, die sehr sättigend war. Eine undogmatische aromatische Küche. Aber eine verständliche. Nicht indisch, wo viele Gewürze sich überlagern und schon gar nicht Thai, wo die Schärfe häufig extrem ist. Aber eben auch nicht europäisch. Ein Etikett ist für diese Küche nicht zu finden. Außerdem, dass ich bald gerne da wieder hingehen würde. Ich nennen den Stil einfach GAA.
Und das Gute ist: GAA wird sich verbreiten. Das Restaurant nimmt gerne Praktikanten, die dann später oft fest angestellt werden, wie z.B. der derzeitige Entremetier Finn Wiegand (ex-Patissier im Ursprung).
Wer gerne ein Praktikum dort machen möchte, kann uns schreiben, wir leiten dann die Bewerbung weiter. Ich würde jedem ein Praktikum empfehlen!
Christian Romanowski
Alle unsere Fotos wie immer auf Facebook: GAA Menü Bangkok
Das Restaurant GAA mit Reservierungsmöglichkeit: http://www.gaabkk.com/
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Summary
GAA: Wir hatten wenig Erwartungen und dachten, hier würde eine Chefin mal wieder grundlos gehyped, wie wir das schon öfter erlebt haben, z.B. in San Francisco. Aber wir lagen so etwas von falsch. Wir hatten eine ganz neue, einmalige kulinarische Erfahrung.