Restaurants in der französischen Hauptstadt reagieren auf die zunehmende Zahl von No-Shows und erheben nach dem Vorbild der Hotels eine Gebühr, wenn eine Reservierung nicht eingehalten oder rechtzeitig storniert wird.
Zahlreiche Restaurants verwenden dafür ein in der Hotellerie weit verbreitetes System. Demnach müssen Gäste bei der Reservierung ihre Kreditkartendaten hinterlegen. Der Gast wird dabei auf die Erhebung einer Gebühr aufmerksam gemacht, sollte die Reservierung nicht eingehalten werden oder keine rechtzeitige Stornierung erfolgen.
Die Maßnahme erscheint erforderlich, da Restaurants erhebliche Verluste erleiden, weil Reservierungen nicht rechtzeitig oder gar nicht storniert werden.
„Selbst in großen Restaurants stornieren Kunden nicht oder zu spät, ohne die geringste Ahnung von den wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer Aktion zu haben“, sagte Nicolas Chatenier, Geschäftsführer von Les Grandes Tables du Monde.
Xavier Zeitoun, Gründer der Restaurantbuchungssite Zenchef, macht auf die finanziellen Verluste aufmerksam, die ein Restaurant bei Nichterscheinen erleidet. Umsatzverluste bis zu 30% sind dabei nicht selten. Zeitoun stellte fest, dass bereits 245 Restaurants in Paris das neue System übernommen haben.
Chatenier erklärt, dass die jährlichen Verluste eines mit einem Michelin-Stern dekorierten Restaurant bis zu 150.000 Euro betragen könnten, und betont, dass ein stornierter Tisch die Gewinne, die man am Abend erzielen könnte, zunichtegemacht werden.
Um das Problem anzugehen, erhebt das Restaurant Tour d’Argent Berichten zufolge eine Stornierungsgebühr in Höhe von 100 Euro pro Person zur Mittagszeit und 200 Euro für das Abendessen. Das Restaurant „58 Tour Eiffel“ verpflichtet Kunden zu einer Stornogebühr von 86 Euro pro Person, wenn die Reservierung nicht mindestens 10 Tage vorher storniert wird. Die Gebühr wird selbstverständlich auch bei Nichterscheinen fällig.